Wie funktioniert das Lernen?
Shownotes
Schüler:innen lernen nicht das, was Lehrkräfte sich wünschen. Denn Lernen ist ein individueller, zutiefst menschlicher Prozess. Darum ist das Ergebnis von Lehren nicht Lernen. Es sind die persönlichen Erfahrungen, Emotionen und unsere eigenen Geschichten, die den Lernprozess beeinflussen. So hängt das Lernen im Unterricht von dem Wechselspiel zwischen lehrseitiger Intervention und lernseitiger Wirkung ab.
- Erfahre, warum der Perspektivwechsel auf die individuellen Stärken der Schüler:innen entscheidend ist für ihr eigenes Verständnis von Selbstwirksamkeit.
- Nutze das lehr-/lernseitige Lernen, um Schüler:innen in ihrem individuellen Lernprozess zu unterstützen.
- Entdecke, wie der Fokus auf die lehr-lernseitige Beziehung auch deine professionelle Haltung stärkt und dir Sicherheit gibt.
Im Podcast hörst du Moderatorin Kati Ahl im Gespräch mit Prof. Dr. Michael Schratz (Erziehungswissenschaftler, Schulpädagoge und Professor an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck).
Transkript anzeigen
00:00:03: Einfach unterrichten.
00:00:05: Der Podcast von Friedrich
00:00:06: Plus aus dem Friedrich-Verlag.
00:00:09: Wir bringen innovativen Unterricht
00:00:11: für Lehrkräfte
00:00:12: auf den Punkt.
00:00:15: Herzlich willkommen beim Podcast Einfach Unterrichten.
00:00:18: Heute mit Professor Michael Schratz.
00:00:21: Mein Name ist Kathi Aal und wir starten direkt los.
00:00:26: Lieber Professor Michael Schratz, wie schön, dass Sie da sind.
00:00:29: Ja, danke Frau, mich auch dabei zu sein, dass mit einfach Unterrichten ist natürlich nicht so einfach.
00:00:37: Andererseits finde ich es eine unglaublich faszinierende Aufgabe, denn es gibt kein vorgegebenes Modell dafür.
00:00:45: Und das ist ja das Besondere an unserem Beruf, dass wir uns mit jedem Menschen, mit denen wir zur Grundabe persönlich auseinandersetzen müssen.
00:00:54: Und die große Herausforderung ist, wie gelingt das überhaupt in einem Klassenverfahren?
00:00:59: Ja, und das wissen Sie deswegen so genau, weil Sie Professor Anne Leopold Franzens Universität in Innsbruck sind, Erziehungswissenschaftler mit einem Doktorat in Psychologie.
00:01:09: Ich weiß gar nicht, wie viele Bücher Sie veröffentlicht haben und Sie beschäftigen sich auch mit dieser Wippe.
00:01:16: Lernseits, Leerseits, bitte zeichnen Sie doch mal für uns das Bild dieser Wippe.
00:01:23: Ja, ich habe immer mehr gemerkt, sowohl in meinem eigenen Unterricht als auch als Lehrbuchautor und auch in der Forschung, dass Lehrern und Lernen getrennt gesehen werden.
00:01:36: Also ich als Lehrperson versuche, das Lernen zu beeinflussen.
00:01:41: Und habe gemerkt in meinen Studien, dass Lehrern und Lernen eigentlich viel stärker zusammenhängen.
00:01:47: Das eine bedingt das andere.
00:01:49: Im Fachlichen sagen wir, das ist ein responsiver Prozess.
00:01:54: Das heißt, der Schüler verhalten löst bei mir auch was aus.
00:01:58: Sei das ein Trigger, dass sich dem Schüler sagt, warum machst du das nicht so und nicht anders?
00:02:03: Oder wenn ich von der positiven Psychologie ausgehe, dass ich versuche, möglichst den Potenzialblick aufzustellen.
00:02:12: Und das hat immer einen Einfluss.
00:02:14: Und deswegen habe ich überlegt, wie kann ich das zusammenbringen?
00:02:18: und habe einen Fluss als Metapher genommen, da gibt es immer Enti- und Jenseits, sonst ist kein Fluss.
00:02:25: In jedem Unterricht gibt es eine leerseitige und eine lernseitige Situation.
00:02:31: Und die habe ich dann zusammengebracht auf einer Wippe.
00:02:35: Und wenn ich auf der Wippe mit meinem ganzen Wissen, mit meinem pädagogischen Wissen, mit meiner Erfahrung versuche, Da kann ich noch so gut sein, dass das ganze Gewicht liegt unten, wie wenn man ein Kind nach Hause hat im Spielpark.
00:02:51: Wie kriege ich jetzt die Wippe hoch, dass sie beim Schüler bei der Schülerin nach unten geht?
00:02:56: Und das finde ich die Herausforderung und nenne ich eben dazu, brauche ich eine lernseitige Haltung.
00:03:03: Und die Frage ist, wie komme ich aus der Leerseiting in die lernseitige Haltung?
00:03:09: Und das hat für mich den Vorteil, dass ich nicht wie man oft in der Detakt Die gehört, ich muss den Schüler in den Mittelpunkt stellen.
00:03:16: Das wäre eine lehrseitige Intervention.
00:03:19: Denn wer ist der Schüler oder die Schülerin, die ich in den Mittelpunkt setze, die ich da habe?
00:03:24: Oder wie will ich einen Schüler, Schülerin abholen, die gefloren aus der Ukraine jetzt da sitzt?
00:03:31: Das kann ich ja gar nicht.
00:03:33: jemand abholen, den ich mir gar nicht wollte.
00:03:35: Deswegen muss ich wehgefinden.
00:03:36: Wie kann ich jetzt herausfinden?
00:03:40: Wie geht es einem Menschen gegenüber?
00:03:42: Der ganze andere Erfahrung hat als ich.
00:03:45: Und bei Schülerinern und Schülern, die sich schwer tun, wo lieben deren Potenziale?
00:03:51: Und um deren Potenziale zu finden, muss die Wippe sich nach Lernzeit
00:03:56: liegen.
00:03:56: Und interessant finde ich, dass Sie die Wippe gewählt haben und nicht die Brücke.
00:04:02: Wippe hat ja eine gewisse Dynamik.
00:04:05: Jetzt erlebe ich Lehrkräfte in meiner Arbeit häufig so, dass sie sich den Lehrplänen und den Abschlüssen verpflichtet fühlen.
00:04:15: Ich will das gar nicht negativ produktieren.
00:04:17: Ich höre da auch eine hohe Verantwortlichkeit.
00:04:21: Ich muss Kinder und Jugendliche gut vorbereiten, damit sie diesen wichtigen Schulabschluss auch schaffen.
00:04:29: Das wäre aber dann ein sehr lehrseitiger Gedanke.
00:04:33: Wie komme ich denn dann in diese Dynamik der Wippe?
00:04:37: Naja, ich habe immer zwei Ziele.
00:04:39: Ich habe einerseits das Effizienzziel und ich habe das Humanziel.
00:04:43: Das zeigt sich als in den Lehrplänen, dass ich einerseits hier im Humanziel künftige Gesellschaftsmitglieder als mündige Staatsbürger demokratische Menschen herausbilden soll.
00:04:58: andererseits, dass ich bei den Bildungsstandards versuchen muss, bestimmte fachliche Inhalte zu vermitteln.
00:05:05: Englisch war einfach, da geht es ja mehr darum, nicht denen zu sagen, was die Grammatik alles an Wissen notwendig ist, denn es gibt zum Beispiel im Englischen Unterricht keinen Zeitpunkt, wo ich weiß, dass eine Schülerin ein Dritt im Person ist, die es im Englischen gibt, vermitteln.
00:05:26: Und jetzt immer noch eine dritte Person S herum zu reiten, wäre sehr leerseitig, kannst du das immer noch?
00:05:31: nie, ja?
00:05:32: Sondern zu schauen, dass sich möglichst viele Dialoge mit den Schüler, nicht in denen das dritte Person S vorkommt, um sozusagen Lernseits anzusetzen und dann ist das auch gar kein Problem mehr.
00:05:46: Das heißt, ich muss auch das Handwerk des Lehrens gut beherrschen und eigentlich auch meine Fachdidaktik.
00:05:53: Unbedingt, unbedingt.
00:05:54: Darum nehme ich ja die Wippe.
00:05:56: Das Lehrseits ist genauso wichtig wie das Lernseits.
00:06:00: Aber ich muss das Lehrern die Taktik in den Dienst des Lernens stellen.
00:06:06: Ansonsten bleibt die Wippe immer Lehrseits unten.
00:06:11: Und ich habe als Sprecher der Jury des deutschen Schulpreises gemerkt, dass an den Schulen, die erfolgreich waren, Bei den Lehrpersonen eine Schulkultur da war, die lernseits orientiert war, die nicht defizit orientiert war, sondern potenzial orientiert war.
00:06:32: Weil die Defizitorientierung immer nur zu kritisieren, was die Schülerinnen und Schülern nicht können, dazu führt, dass die Selbstwirksamkeit verloren geht.
00:06:42: Das heißt, die Schüler dann gar nicht mehr sich zutrauen, etwas zu können.
00:06:47: Und das ist ein großes Problem bei uns im deutschsprachigen Raum, dass wir noch eine sehr defizitorientierte Orientierung haben und erst in den letzten Jahren diese positive Psychologie stärker gegrillt haben hat, die einfach auch borschungsmäßig nachweist, dass hier die Ergebnisse besser werden.
00:07:07: Und das wäre die lernzeitige Orientierung.
00:07:10: Ich will gerne noch mal bei den Bild der Winternachfragen.
00:07:15: Ist denn der richtige Kippmoment?
00:07:18: Wann ist der Moment im Unterricht?
00:07:21: Ich stelle mir jetzt den englischen Unterricht vor, hieschi it, das erst muss mit.
00:07:25: An welcher Stelle merke ich, ah, jetzt habe ich gelehrt, jetzt müsste ich eigentlich nach dem Schüter, nach der Schülerin schauen in Kontakt gehen.
00:07:34: Ja, das ist eine sehr zentrale oder wichtige Frage.
00:07:39: Denn wie passiert es, dass ich plötzlich... in eine lernseitige Haltung komme.
00:07:46: Meistens ist es so, dass mir etwas widerfährt.
00:07:51: Das heißt, ich erlebe etwas, was ich sonst nie bis jetzt erlebt habe.
00:07:55: Das heißt, ich werde aus meiner Routine herausgenommen.
00:07:59: Ich sage meinen Studierenden immer, der Unterricht läuft ja üblicherweise so ab, Lehrperson stellt eine Frage oder initiiert etwas Schülerinnen und Schüler, reagieren, antworten und Lehrperson evaluiert sagt richtig oder falsch oder du bekommst eine bestimmte Note, je nach Qualität der Antwort.
00:08:20: So hat die Forschung ergeben, läuft Unterricht ab.
00:08:23: damit sozusagen die Kompetenzen, die vorgeschrieben sind, erworben werden.
00:08:28: Das heißt, der Lehrer weiß immer schon die Antwort.
00:08:31: Und ein Abiturient hat einmal gesagt, ich bin zwölf Jahre, habe ich Fragen geantworten müssen, die ich selber nie gestellt habe.
00:08:41: Was heißt das für einen Schüler?
00:08:43: Ich kann gar keine Frage stellen, sondern da muss immer mich sozusagen fremdbestimmt dem unterwerfen, was andere Fragen seid, ist der Lehrmann oder die Lehrperson.
00:08:52: Und ich sage den Studierenden, stellen Sie einmal im Unterricht eine Frage, wo Ihr selbst die Antwort nicht miss.
00:08:59: Und dann kommt der Fittpunkt.
00:09:01: Die Schüler fragen plötzlich etwas, was die Lehrperson vorher gar nicht wusste.
00:09:05: Das ist ein Wiederfahrenes.
00:09:07: Und dann plötzlich zu sehen, Menschenskind, das hätte ich dem Schüler ja gar nicht zugetraugt, dass sie oder er diese Frage stellen.
00:09:17: Und das ist mir oft so gegangen auch als Universitätslehrer da.
00:09:22: dass ich den Studierenden viel zu wenig zugetraut und zugemutet habe, weil ich immer von meiner Detaktik ausgegangen bin und ich habe gelernt, was sehr viel von meinen Studierenden von Lehrern heißt, immer auch selbst Lernen an.
00:09:38: Das heißt, wenn ich auf der Kippe nach Lernseits komme, dann bin ich ja oben das Gericht nicht sozusagen bei den Schülerinnen und Schülern.
00:09:46: Da lerne ich, was ich entwickle, mich selber.
00:09:49: weiter.
00:09:50: Das finde ich eine spannende.
00:09:52: Und jeder Mensch ist anders anders.
00:09:54: Dadurch gibt es nicht in vorherbestimmenden Kipppunkten.
00:09:58: Waldenfels hat gesagt beim Lehren, legen wir das Gelingen des eigenen Tons in fremde Hand.
00:10:07: Das bedeutet ja auch, es braucht mindestens Vertrauen in das Gegenüber.
00:10:13: und vielleicht auch diese Ohnmacht auszuhalten, dass wir es gerade auch nicht wissen.
00:10:18: Und wir wissen gar nicht genau, was als Nächstes passieren wird.
00:10:21: Ja, das ist das Dilemma, dass wir in der Schule als Lehrpersonen immer richtig und falsch beurteilen sollten, so wie es vorgegeben ist.
00:10:32: Und dann gibt es eben nur das richtig und falsch für Lehrpersonen.
00:10:36: Und sich einmal einzulassen oder davon abzugehen und sagen, Jetzt geht es einmal genauer hinhören zuhören.
00:10:45: So wie ich das mit dieser Frage, die ich vorher in den Raum gestellt habe, wo ich selbst die Antwort nicht weiß.
00:10:51: Oder ich habe zum Beispiel auch erlebt, dass an einer Schule am Morgen nicht begonnen wird, jetzt gleich wieder mit der Hausaufgabe auf Seite vierundzwanzig, sondern wo abwechslend Schülerinnen und Schüler den Themen-Einstieg organisiert.
00:11:09: Um überhaupt zu erfahren, Wo stehen die überhaupt?
00:11:13: Und daraus ergeben sich dann ganz andere Bedingungen der Resonanz.
00:11:19: Und wie Sie schon richtig angedeutet haben, es geht immer um diese Beziehung.
00:11:25: Und ihr stärkt, dass diese Beziehung auch Vertrauens passiert ist und nicht Angst besetzt ist, um so förderlicher ist die Voraussetzung etwas lernen zu können.
00:11:36: Das Problem ist, dass Angst vor Fehler machen und dadurch, dass ein Leben viele Schülerinnen und Schüler noch sehr stark das Lernen verhindert und nicht fördert.
00:11:48: Das heißt, es geht tatsächlich darum, Vertrauen zu schaffen.
00:11:52: Ich darf was sagen, wo ich noch gar nicht weiß, ob das richtig ist.
00:11:56: Und aus Fehlern lernen ist das Grundprinzip jedes Lernens.
00:12:00: Das fängt bei den Kindern an, wenn man sich's anschaut.
00:12:05: und je länger die Schule dauert, umso weniger traut man sich.
00:12:09: Und ich merke das auf der Universität, dass Studierenden sich gar nicht trauen zu fragen, weil sie angestarten, bis hätten sie eigentlich wissen müssen.
00:12:18: Ja, gerade habe ich eine neue Sportart angefangen, eine, die ich überhaupt noch nie konnte und habe mich dieser Erfahrung ausgesetzt, wie es ist, etwas gar nicht zu können, eine Erfahrung, die ich gerne vermeide.
00:12:32: Ich mache gerne die Dinge, die ich gut kann.
00:12:34: Und plötzlich habe ich gemerkt, wie mich das emotional fordert.
00:12:40: Es nicht zu können, Angst zu haben es falsch zu machen, von der Lehrerin korrigiert zu werden, wie unangenehm mir das war.
00:12:48: Und das bedeutet, wenn ich sie richtig verstehe, dass wir als Lehrkraft ja auch ein Stück Macht aufgeben.
00:12:56: Also die Pippe, wenn ich die als Machtinstrument sehe, wer unten sitzt.
00:13:01: hat gerade das Gewicht sozusagen die Entscheidungsmachtart zu sagen, was richtig, was falsch ist oder was als Nächstes kommen soll.
00:13:10: Und das Gegenteil wäre vielleicht die Beziehung.
00:13:12: Wenn ich in Beziehung gehe, dass ich meine Machtposition als Lehrkraft ein Stück aufgebe.
00:13:19: Ja, das finde ich ein sehr schönes Beispiel.
00:13:21: Einerseits, weil es zeigt, wie wichtig Emotionen beim Lernen sind und die Emotionen werden sehr oft ausgeklammer.
00:13:31: weil auch in der didaktik leeren sehr stark kognitiv besetzt ist.
00:13:37: Ich gehe immer vom ganzen Menschen aus.
00:13:41: Learning is a total human activity, sage ich, immer als englisch leerer.
00:13:46: Und darum bewegen wir uns dann auch, ob dem Raum zum Beispiel beim Sprachenlernen, in dem wir Sätze abgehen, am Anfang, um ihnen den Rhythmus beizubringen.
00:13:57: Das sind dann Sachen, die viel mehr bleiben, als wenn ich was auswände lernen muss.
00:14:02: Und das Zweite, die Macht, die sich ansprechen, ist die Frage, wir unterscheiden zwischen der Positionsmarkt und der persönlichen Macht, also der Macht als Persönlichkeit.
00:14:14: Und wenn ich mich natürlich auf die Positionsmache als Lehrkraftautorität beziehen muss, dann gehe ich immer wieder auf das richtige und falsche hinaus und lasse einfach bestimmte Sachen nicht zu.
00:14:30: Und wenn ich auf meine Persönlichkeitsmache, dann zeige ich, wie kann damit umgehen?
00:14:37: Ich bin oft, ich will mich dadurch nicht entmächtigt sozusagen.
00:14:42: Ich bringe ein Beispiel, als ich an einer Schule einen pädagogischen Tag begleitet hatte und gebeten hatte oder gefragt hatte, ob die Schülerinnen und Schüler auch mitmachen können als Gruppenvertreter.
00:14:57: Also Schülervertreterinnen und Vertreter, dann waren die einverstanden.
00:15:01: Und dann kamen die Schüler zurück, als alle mit den Plakaten der Gruppenarbeit zurückkam und auf den Plakat der Schülerinnen und Schüler standen.
00:15:11: Lehrer sind Medi-Lehrer, die denken immer nur an dem Schwung.
00:15:15: Die Lehrpersonen waren so verärgert, dass sie gesagt haben, das war das letzte Mal, dass die Schülerinnen und Schüler dabei waren.
00:15:24: Jetzt, was heißt das?
00:15:26: Das war nicht richtig.
00:15:28: Und für mich, das wäre mit der Lehrseits.
00:15:30: Ich bin sozusagen in meiner Positionsmacht in Frage gestehen worden.
00:15:35: Und Lehrseits würde heißen, neugierig zu sein, was verstehen Sie überhaupt?
00:15:40: ist Stoff nicht wichtig, dann merken die, jetzt geht die Wippe nach Wernseits, wenn die das dann aus ihrer Sicht zum ersten Mal, dass die zuhören und nicht nur Fragen stellen, die wir beantworten müssen, die wir nicht selber gestellt haben.
00:15:54: Und wie ungerecht erst zu fragen und hinterher die Antwort nicht zu mögen.
00:15:59: Genau,
00:16:00: sehr wichtig.
00:16:01: Sie haben vorhin das Beispiel gebracht, als Sie Sprecher der Syrie des deutschen Schulpreises waren.
00:16:07: Wie Schulen ein anderes Verständnis von Lernen und Unterricht hatten.
00:16:13: Jetzt würde ich gerne mal den Blick weiten.
00:16:16: Wenn Lehrkräfte hier auch etwas zu lernen haben, dann bekommt Schule als Lernendesystem noch eine viel stärkere Bedeutung.
00:16:25: Müsste dann zum Beispiel eine Schulleitung nicht auch so leiten, dass sie sagt, meine Lehrkräfte und ich, wir lernen hier auch täglich dazu?
00:16:35: Und ich wende diese Wippe auch in meiner Tätigkeit der Zuleitungen?
00:16:39: Ganz wichtig, ja.
00:16:40: Ich habe aus den Erfahrungen mit diesen erfolgreichen Schulen auch ein Forschungsprojekt gemacht und gefragt, was hier für die Schulleitungen das Wichtigste ist, um so zu sagen erfolgreich zu werden.
00:16:56: Weil mich interessiert hat, warum sind diese Schulen so erfolgreich?
00:17:00: und die Schulleitung hat natürlich eine sehr wichtige Funktion.
00:17:04: Und da war es dieselbe Prinzip, nur ist die Wippe nicht zwischen der Lehrperson und den Schülern, sondern der Schumleitung und den Lehrperson.
00:17:14: Ich habe Sie gefragt, was das Wichtigste für Sie ist und Sie haben gesagt, eine Haltung, die den anderen die Möglichkeit gibt den Lehrpersonen.
00:17:28: sich ihrer Stärken bewusst zu werden, um diese für die Schulen verfügbar zu marken.
00:17:34: Aber es müssen die Schülerinnen und Schüler davon profitieren.
00:17:38: Und dadurch haben sich dann in den meisten Fällen Diskussionen entwickelt, wie können wir das marken?
00:17:44: Und es war immer wichtig, sich gemeinsam auseinanderzusetzen und eine Lärmkultur zu schaffen, die ich in meiner Formulierung eine lernseitige Orientierung bezeichne.
00:17:56: Und das war für mich immer sehr bereichend, wenn ich den Austausch darüber erlebt habe.
00:18:03: Und dann geht es natürlich schon auch um Vertrauen und Zutrauen und Zumut.
00:18:10: Also was ich oft erlebe, und das habe ich auch selber in meiner Lehre an der Uni gemerkt, wir wuten den Schülerinnen und Schüler oder Studierenden oft zu wenig zu.
00:18:22: Weil können die solche Potenziale haben, die weit über das hinausgehen.
00:18:28: Und ich kenne eine Schule, die ich kennengelernt habe beim deutschen Schulpreis.
00:18:34: Da trauen die Lehrpersonen den Schülern zu, einmal im Jahr einer Tag die Schule zu übernehmen.
00:18:42: Das heißt, die Lehrpersonen gehen nach Fortbildung und die Schülerinnen und Schüler, jemand ist Lehrperson X, jemand ist Schulleitung und so weiter und so fort.
00:18:53: Und da höre ich mir an oft.
00:18:55: Aber was ist, wenn hier was passieren?
00:18:58: Also wenn ich schon immer von der Worst Taste ausgehe, dann werde ich natürlich denen das gar nicht zutrauen, dass das überhaupt funktioniert kann.
00:19:07: Und die lernen so viel.
00:19:10: Und hier geht es natürlich auch um Verantwortung.
00:19:13: Die müssen lernen.
00:19:14: natürlich, was heißt das?
00:19:15: Die Eltern und Schüler unterrichten die Jüngeren Schüler, indem sie sich gemeinsam mit den Eltern vorher auch gesprochen haben.
00:19:23: Und dann erleben auch die Schülerinnen und Schüler, wow, wir können auch unter anderen Bedingungen lernen.
00:19:30: Das ist nicht das, wenn die Lehrperson nicht da ist, dass wir plötzlich nichts mehr lernen.
00:19:35: Ich habe als zweites Fach Sport und ich nehme immer das Beispiel beim Basketball.
00:19:39: Man hat immer ein Standbein und ein Spiegelbein.
00:19:43: Ich kann nicht immer nur am Spielbein bin, dann habe ich überhaupt keinen Halt.
00:19:48: Aber die Leerseitigkeit ist sozusagen mein Halt.
00:19:51: Das ist mein Fachwissen, das ich habe, meine pädagogisch-didaktische Erfahrung.
00:19:56: Aber dann nutze ich das Spiel bei mir jetzt, was verträgt überhaupt meine Schulplätze oder das Schulleitensicht?
00:20:03: Meine Schule, wie weit kann ich gehen?
00:20:05: Und das kann mit kleinen Schritten beginnen und dadurch sind dann sehr viele Schulen immer weitergekommen bis zu einer Schule, die die Klassenräume abgeschafft.
00:20:16: weil sie gesagt haben, wozu brauchen wir die.
00:20:19: Letzte Frage, Herr Schratz.
00:20:21: Wenn wir so denken, dass Lernen und Lehren ein responsiver Prozess ist, dann müssen wir das in der Ausbildung beginnen.
00:20:31: Welche Möglichkeiten sehen Sie zum Beispiel durch KI für die Ausbildung künstlicher Lehrkräfte?
00:20:39: Ja, da sehe ich ganz große Chancen.
00:20:41: Ich habe ja selber einen Digital Makerspace mitentwickelt, wo wir versuchen, den KI zu nutzen, um sozusagen aus der lehrseitigen in die lernseitige Haltung zu kommen.
00:20:56: Und der große Vorteil der KI liegt darin, dass sie auf Zufallstrinzip passiert.
00:21:01: Wir haben früher in der Lehrerausbildung Rollenspiele gemacht.
00:21:05: Ich habe sozusagen einen so genannten schwierigen Schüler.
00:21:08: vor mir und die Studierenden, die haben das gemeinsam angeschaut, haben das diskutiert.
00:21:14: Die Schwierigkeit war, dass die Übertragbarkeit in die Praxis meistens nicht gegeben war, weil der eine Fall nie so aufgetreten ist.
00:21:23: Und als Lehrperson bin ich ja immer mit Unabwechbarkeiten konfrontiert.
00:21:28: Das passiert immer was Unvorherrgeschehenes.
00:21:31: Und wenn ich mich nicht responsiv reagiere, dann nehme ich sozusagen die Routine, die ich da drüber spulte.
00:21:39: Und in diesem Digital Makerspace kriege ich drei verhaltens- originelle Schülerinnen und Schüler, die ich nur für mich gewinnen kann, wenn ich ihre Potenziale finde.
00:21:52: Das wie ein Escape Room.
00:21:53: Wir kommen gemeinsam nur daraus, wenn sozusagen alle gemeinsam eine Lösungsorientierung arbeitet.
00:22:01: Und im Rahmen dieser Arbeit mit KI kriege ich plötzlich mit, wie kriege ich überhaupt eine gemeinsame Beziehung zustande?
00:22:10: Und es geht nur, indem ich lernseitig agiere.
00:22:13: Und das finde ich das Faszinierende.
00:22:15: Und da liegen noch große Chancen.
00:22:18: So kann ich beispielsweise in einer Lehrveranstaltung nicht einen Vortrag mit hundert Studierenden über lernseitige Orientierung schaffen.
00:22:28: Sondern jeder Studierende ist mit diesen drei Schülerinnen und Schüler konfrontiert, macht eigene Erfahrungen, alle machen andere Erfahrungen und wir tauschen uns darüber aus.
00:22:40: Also damit deutlich nur an, was für Perspektiven wir damit noch
00:22:44: haben.
00:22:45: Okay, KI nutzen.
00:22:47: um
00:22:47: mit Schülerinnen und Schülern besser in Kontakt zu kommen, um zu lernen, wie wir Beziehungen aufbauen und Potenziale schämen.
00:22:55: Vielen Dank, Herr Prof.
00:22:57: Schratz, über wie funktioniert eigentlich die Blackbox-Lernen?
00:23:03: Ich habe jetzt die Einladung und freue mich, wenn die Leerseitigkeit in Zukunft immer stärker tempo aufnimmt.
00:23:14: Das war einfach Unterrichten, der Podcast von Friedrich Plus aus dem Friedrich-Verlag.
00:23:21: Wir
00:23:21: bringen innovativen Unterricht für Lehrkräfte auf den Punkt.
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