Wohin führt die Zukunft?

Shownotes

Woran sollen sich Schüler:innen orientieren und wie sollen sie für ihre berufliche Zukunft Entscheidungen treffen, wenn sich schon die Gegenwart mit jedem Wimpernschlag verändert? In diesem Podcast erfährst du, wie junge Menschen in einer sich wandelnden, digitalisierten Arbeitswelt Zukunftskompetenzen entwickeln und durch digitale Tools und KI optimal unterstützt werden können.

Die wichtigsten Praxistipps:

  • Erfahre, wie du Schüler:innen für die Berufsorientierung sensibilisieren kannst.
  • Helfe Schüler:innen, die eigenen Stärken zu entdecken und für die Zukunft zu entfalten.
  • Vermittle Schüler:innen, wie sie sich durch Portfolio-Arbeit für einen Praktikumsplatz bewerben können.

Mehr dazu erfährst du in der Ausgabe 21 von Lernen in der digitalen Welt, erschienen im Friedrich Verlag.


Im Podcast hörst du die Bildungsexpertin Kati Ahl im Gespräch mit Lars Jürgen Jung (Gymnasiallehrer, Schulbuchautor, Landesmoderator für Mediennutzung und Herausgeber der Zeitschrift ON).

Transkript anzeigen

00:00:03: Einfach unterrichten.

00:00:05: Der Podcast von Friedrich Plus aus dem Friedrich-Verlag.

00:00:09: Wir bringen

00:00:10: innovativen

00:00:11: Unterricht

00:00:11: für Lehrkräfte

00:00:13: auf den Punkt.

00:00:15: Herzlich willkommen zum Podcast Einfach unterrichten im Friedrich-Verlag.

00:00:20: Heute geht es um berufliche Orientierung.

00:00:22: Das ist das Thema der Ausgabe ONN, und das ist auch das Thema dieses Podcasts.

00:00:30: Aber woran sollen sich Schülerinnen eigentlich orientieren?

00:00:34: Und wie sollen sie für ihre berufliche Zukunft Entscheidungen treffen, wenn sich schon die Gegenwart mit jedem Wimpernschlag verändert?

00:00:43: Bildungsexpertin KTA, das bin ich, tauscht sich aus mit Lars Jürgen Jung, Herausgeber der Zeitschrift ON, darüber, wie junge Menschen in einer sich wandelnden digitalisierten Arbeitswelt Zukunftskompetenzen entwickeln, und durch digitale Tools und KI optimal unterstützt werden.

00:01:03: Damit sind wir bei einfach Unterrichten.

00:01:05: Bei mir ist Lars Jürgen, jung Gymnasialehrer, Autor, Moderator für Mediennutzung, Leitung, pädagogisch-didaktische Leitung des Saarlandischen Schulmuseums.

00:01:15: Er sagt über sich, ich habe in meinem Leben schon so vieles gemacht.

00:01:19: Und damit ist er natürlich prädestinierter Experte für berufliche Orientierung.

00:01:24: Herzlich willkommen, Herr Jo.

00:01:26: Ja, ich grüße Sie.

00:01:27: Was heißt denn, ich habe in meinem Leben schon so vieles gemacht.

00:01:30: Was machen Sie denn am liebsten?

00:01:32: Am liebsten setze ich mich ja mit.

00:01:36: Herausforderungen auseinander.

00:01:38: Und eine dieser Herausforderungen war jetzt in den letzten Jahren zunehmen, die berufliche Orientierung.

00:01:45: Gerade in diesem Bereich habe ich vor einigen Jahren bereits angefangen, mich einzubringen, damals noch als Referent im Saarländischen Bildungsministerium.

00:01:54: Und das war für mich natürlich auch eine Herzensangelegenheit jetzt hier.

00:01:57: eine Zeitschrift zu moderieren, die sich mit diesem Thema auseinandersetzt und für die letztendlich, für viele Menschen und Leser, vielleicht so ein bisschen ein Wegweiser sein kann, wie man mit beruflicher Orientierung verfahren kann.

00:02:12: Absolut, so ein wichtiges Thema.

00:02:15: und über Lehrer und Lehrerinnen sagt man, ja, das sind einfach die Menschen, die aus der Schule nie herausgekommen sind.

00:02:20: Wie haben Sie ihren Beruf gefunden?

00:02:23: Ja, das ist eine gute Frage.

00:02:26: Nach der Schulzeit war mir klar, nie wieder Schule.

00:02:30: Dafür ging es dann direkt an die Universität, damit die Sprache, also Germanistik immer sehr gelegen hat, aber auch die Politikwissenschaft, habe ich mich dann dazu entschlossen, das auf Lehramt zu studieren.

00:02:42: Irgendwann habe ich dann aber doch dieser Ruf erreicht, zurück in die Schule, habe dann man davon ein Dariat gemacht und bin dann zunächst irgendwie dahängen geblieben.

00:02:49: Man kann entweder hängen bleiben in dem Beruf oder man kann ja auch feststellen, ich habe bestimmte Stärken und Talente.

00:02:55: Jetzt frage ich mich, nicht erst seit heute, wie vermitteln wir Schülerinnen und Schülern, welche Stärken und Talente sie?

00:03:05: Schule ist ja doch oft ein sehr defizitorientierter Betrieb.

00:03:08: Wir fördern ganz viel, wir stellen fest, was alles noch nicht erreicht wurde und als nächstes getan werden muss.

00:03:15: Und wir haben oft wenig Zeit für die Dinge, die schon gut laufen, für Erfolge, die wir feiern, für Talente, die schon da sind.

00:03:22: Also, wie können wir Schülerinnen und Schülern vermitteln, dass sie, sagen wir mal, bis Klasse neun doch wissen sollten, das sind meine Stärken und das kann ich besonders gut und dem sollte ich weiter nachgehen.

00:03:35: Ja, das ist eine ganz wichtige Frage, vor allem vor dem Hintergrund, dass das zu großen Teilen, also zumindest zu meinen Anfängen in der Schule, gar nicht Thema war.

00:03:45: Man hatte seine Lehrpläne, die wurden abgearbeitet und die Schüler mussten damit klarkommen, mussten das lernen.

00:03:51: Und das kann aber letztendlich nicht das sein, was zielführend sich für den weiteren Lebensweg auswirken kann.

00:03:59: Deswegen ist es umso wichtiger, dass man zunächst einmal, wie Sie schon bald eben angesprochen haben, die Potenziale feststellt bei diesen Schülern.

00:04:07: Und da wird man ganz schnell feststellen, dass es Schülerinnen und Schüler gibt, die viel leicht.

00:04:13: ihre Kompetenzen und Fertigkeiten nicht unbedingt in den Bereich ansiedeln würden, den wir täglich prüfen im Unterrichtsdasein, sondern viel mehr in anderen Bereichen.

00:04:25: Und da ist es auch notwendig, dass man Schülerinnen und Schüler in den Freiraum gibt, diese eigenen Potenziale zu erkennen, diese auch.

00:04:34: Benennen ihnen dabei auch helfen, diese zu finden und zu benennen.

00:04:37: Da gibt es verschiedene Maßnahmen, da gibt es Werkzeuge zur Potenzialanalyse und all solche Dinge, die gehören in den schulischen Alltag mit hinein.

00:04:47: Weil das sind eben solche Dinge, die für den weiteren Lebensweg bestimmend sein können, vor allem auch von dem Hintergrund.

00:04:55: Nichts ist schlimmer als immer nur ein negatives Feedback.

00:04:58: Ja, aus diesem Grund war es mir immer sehr wichtig, dass man Schönern auch die Möglichkeit gibt, ihre Potenziale selbst festzustellen und zu erkennen, es ist nicht schlimm, dass ich das nicht kann.

00:05:12: Dafür kann ich etwas anderes, was andere nicht können.

00:05:16: Und gerade diese Potenziale müssen eben unsere neuen Generationen, die quasi ja jetzt demnächst auch das Rudeln die Hand nehmen müssen, weil wir werden ja nicht immer da sein.

00:05:27: Wir geben den Staffelstab ja weiter.

00:05:29: Die müssen in der Lage sein, mit ihren Potenzialen das Bestmögliche ausschöpfen zu können, was die Zukunft für sie bietet.

00:05:37: Müssen wir da auch an die Zeugnisse ran?

00:05:39: Denn Zeugnisse willgen ja oft gar nicht ab, welche Potenziale oder Stärken ein Schüler in der Schülerin hat.

00:05:46: Unbedingt.

00:05:46: Ich sehe das schon so, dass die Zeugnisse geben ja ohnehin nur einen sehr begrenzten Einblick in die Fähigkeiten und Fertigkeiten.

00:05:57: Vor Jahren hat mal eine Diskussion stattgefunden, braucht man Kopfnoten, wie beispielsweise Benehmen, Betragen, Mitarbeit, Verhalten.

00:06:06: All solche Begriffe waren ja da im Gespräch.

00:06:08: Die waren dann abgeschafft.

00:06:10: Daraufhin hat man dann überlegt, nein, wir machen das nur noch mit den Fachnoten.

00:06:14: Aber Es fällt uns auf.

00:06:16: Es sind viele Kompetenzen wie Sozialkompetenzen, die überhaupt keine Rolle spielen auf unseren Zeugnissen.

00:06:22: Und ich denke, die müssen wir mehr in den Fokus nehmen, weil gerade das nämlich ein ganz wichtiger Bestandteil dafür ist, um zu sehen, wie die Gesellschaft in Zukunft miteinander agieren kann.

00:06:34: Sie muss miteinander sich weiterentwickeln.

00:06:37: Es muss ein... einen Austausch geben und dazu brauchen wir Sozialkompetenzen.

00:06:42: Das merkt man ja ganz einfach, wenn Sie heute in den Geschäft hineingehen und werden unfreundlich bedient, weil die Sozialkompetenz nicht vorhanden ist, werden Sie dieses Geschäft nicht weiter aufsuchen.

00:06:53: Es wird viel leichter fallen, wenn Sie in einer Verhandlung sind und Sie haben die nötige Empathie zu erkennen, wo denn der Schuh bei Ihrem Verhandelsparkner liegt, wo denn der Schuh drückt.

00:07:08: kann man dann durchaus weiter agieren, daran anknüpfen und von dort aus dann auch besser agieren.

00:07:14: Insofern sind die Zeugnisse aus meiner Sicht nach dem heutigen Stand der Dinge durchaus noch mal bedenken zu werden.

00:07:21: Und um mir einen Beruf auszusuchen, brauche ich ja erstmal ein Bild, welche Berufe gibt es überhaupt?

00:07:27: Wie kann ich denn mir so ein Bild verschaffen?

00:07:32: Ja, das Problem ist eigentlich ein ganz anderes.

00:07:34: Das Problem ist nicht, welche Berufe gibt es überhaupt, sondern die Frage ist, gibt es die Berufe noch lange?

00:07:40: Und wie werden sich die Berufsfelder oder die Tätigkeitsfelder entwickeln?

00:07:45: Das heißt, es ist viel wichtiger, dass derjenige, der Ja, sage ich jetzt mal im Bereich der beruflichen Orientierung sich gerade zurechtfinden muss, zunächst einen Überblick verschaffen kann über das, wie ist der Ist-Stand, wie wird das vielleicht auch prognostiziert werden können in Zukunft.

00:08:03: Da ist es unsere Aufgabe hier, Schülerinnen und Schüler zu unterstützen und ihnen einen Wegweiser zu geben, vielleicht auch.

00:08:12: Ich kann mich an meine Zeit erinnern, wenn wir ins Berufsinformationszentrum gefahren sind, dann hat man uns einen Ort in die Hand gedrückt und hat gesagt, das sind Berufe, die sie machen können.

00:08:23: Die Zeiten sind vorbei.

00:08:25: Vor zehn Jahren sprach noch niemand groß von Influencern beispielsweise.

00:08:30: Heute ist das ja nicht mehr wegzudenken, gerade im Marketingbereich sieht man das ja deutlich.

00:08:36: Oder eine wesentliche Kompetenz, die im profischen Dasein eine Rolle spielen kann, wie beispielsweise das Gaming.

00:08:44: Wir haben es in unserer Zeitschrift haben, was ja beleuchtet.

00:08:47: kann eine Schlüsselkompetenz sein für den beruflichen Erfolg und dementsprechend ist es einfach wichtig, sich zu überlegen, was ist ein Handlungsfeld, welches mich interessieren würde und welche Möglichkeiten könnten hier in Zukunft eine Rolle spielen, auf die ich mich fokussieren kann.

00:09:05: Es gibt ein neues Format der Berufsorientierung, dass der digitalen Transformation besser gerecht werden soll von der Berlin Cosmopolitan School.

00:09:14: Können Sie das erklären?

00:09:17: Ja, Sie sprechen dieses Future of Work an.

00:09:20: Das haben wir auch in unserer Zeitschrift kurz dargelegt.

00:09:23: Da haben wir einen sehr interessanten Beitrag von der Schulleiterin dieser Schule lesen können.

00:09:29: Da geht es um den sogenannten Harrier Day.

00:09:31: der bei Ihnen an der Schule durchgeführt wird.

00:09:35: Und da geht es nicht nur um eine Werbung für konkrete Berufe, sondern da geht es mehr um die Gestaltung, ein flexibles Anpassen der Schlüsselkompetenzen, was da hervorgerufen werden soll.

00:09:48: Und da geht es ganz wesentlich im Fokus.

00:09:51: um die Schülerinnen und Schüler, weil die nämlich die Möglichkeit haben, mit Experten ins Gespräch zu kommen.

00:09:57: Das heißt, die Schule öffnet sich nach außen und nimmt Experten herein, um dort letztendlich ein Abbild der Gesellschaft zu schaffen.

00:10:07: Und dieses Abbild der Gesellschaft ermöglicht dann den Schülerinnen und Schülern, sich gezielt zu informieren.

00:10:13: Meist sind das dann Eltern, die beruflich aktiv sind, die bringen sich damit ein.

00:10:17: Es sind vielleicht auch Partner der Schule oder Förderer der Schule.

00:10:21: die da bereit sind, sich zu engagieren.

00:10:25: Und die machen dann in verschiedenen Formaten letztendlich, ermöglicht sie in einen Einblick.

00:10:31: Und das Ganze relativ ungezwungen.

00:10:34: Also eine ganz interessante Sache, die davor kommt.

00:10:37: Das kann man auch nachlesen.

00:10:39: Da steht das Begriff des Speed Dating.

00:10:42: Ja, oder dann also quasi in einem ganz schnellen Verfahren in einem Weiterrücken quasi abgecheckt werden kann, ob dieses Berufs interessant ist, was da gemacht wird.

00:10:53: Und es eröffnet halt einfach Möglichkeiten oder so ein Business Lunch.

00:10:57: Ja, das ist eine ungezwungene Atmosphäre, bei der die Ja, die Schülerinnen und Schüler, die sich dafür interessieren, sich in einer Gruppe zusammenfinden und können dann ganz offen einmal in einem ja angenehmen Umfelden einer entspannteren Atmosphäre diese Debatte führen.

00:11:18: Und was geht es?

00:11:19: Wo wollen Sie denn hin in Zukunft?

00:11:21: Und da kann Ihnen der Experte auch einer Hilfe und eine Stütze sein und einen Impuls geben.

00:11:26: Jetzt kann man ja nicht nur Arbeitnehmer, Arbeitnehmerin werden oder Beamte wie wir beide, sondern man könnte ja theoretisch auch gründen.

00:11:33: Deutschland ist nicht bekannt für seine Start-up-Szene, das sieht in derne mal ganz anders aus.

00:11:38: Könnte man da auch eine Vernetzung denken, wie kann man innovative junge Köpfe in die Schule reinwohlen und dafür zu ermutigen?

00:11:45: Ja, unbedingt.

00:11:47: Ich sag mal so.

00:11:48: für die Höhle der Löwen, diese berühmtberüchtigte Sendung, wo sich erfolgreiche Unternehmer letztendlich für Start-ups offen zeigen, um diese letztendlich mit ihrem Know-how zu unterstützen.

00:12:00: Das ist auch etwas, was man durchaus in Schulen sich denken kann.

00:12:03: Wir haben Schülerfirmen beispielsweise.

00:12:07: Und im Rahmen dieser Schülerfirmen kann man auch diese Databgründungen forcieren.

00:12:13: Man kann überlegen, wo es Bedarf, welche Möglichkeiten gibt es.

00:12:18: Und auch hierzu hat man die verschiedensten Herangehensweisen.

00:12:23: Man könnte beispielsweise, wenn es darum geht, eine Plattform beispielsweise gründen oder ein Computer interessiert, können sich zusammenfinden und könnten überlegen, was könnte man anbieten als Unternehmen?

00:12:36: Welche Dienstleistung könnte man anbieten?

00:12:39: Und wie kann man das Ganze umsetzen?

00:12:41: Das Ganze natürlich dann in Vernetzung mit Business Partnern.

00:12:45: Idealerweise in der Möglichkeit da sein sollten, dass die Schulen hier Kontakte vermitteln, um einfach hier diesen Bereich mal ein bisschen in Fördergrund drücken zu können.

00:12:56: Ich könnte mir vorstellen, dass bei solchen Angeboten, bei Schülerfirmen, bei Speeddating mit Startups, die Schülerinnen und Schüler besonders hervorstechen, die sonst vielleicht in der Schule nicht unbedingt mit Leistung glänzen.

00:13:13: Wie können wir gerade die Kompetenzen stärker hervorlocken, die für die Arbeitswelt der Zukunft relevant sind?

00:13:21: Ja gut, ich denke, wenn diese Herausforderungen letztendlich stehen, man möchte so etwas gründen, dann muss man zunächst einmal überlegen.

00:13:29: Welches sind denn diese sogenannten Skills, die auch für das schulische Lernen wichtig sein sollten?

00:13:36: Zum einen zählt da die Problemlösefähigkeit hinzu.

00:13:41: Das heißt, man muss wissen, wo liegt ein Problem, wie kann ich mit diesem Problem umgehen?

00:13:46: Auch ganz wichtig ist diese da.

00:13:48: wie sagt man so schön Resilienz und Fehler Toleranz.

00:13:52: Das heißt, man hat dieses Try and Error Prinzip.

00:13:55: Es gibt immer Rückschläge.

00:13:56: Das ist auch an der Schule natürlich vorhanden.

00:13:58: Man hat sich auf eine Prüfung vorbereitet, man hat gelernt, man hat einen Referat gemacht.

00:14:02: Und es lief dann nicht, wie man es eigentlich erwartet hatte.

00:14:06: Und diese Rückschläge sollten einem dann aber nicht zum Aufhören bewegen, sondern viel mehr darüber nachzudenken, wo kann ich es verbessern?

00:14:14: Wo war mein Fehler?

00:14:15: Wie kann ich das Ganze weiter gestalten?

00:14:18: dann weiterer Punkt, der mir da direkt auch wieder in den Kopf kommt, ist die Möglichkeit sich auch anpassen zu können.

00:14:27: Das heißt also wirklich zu überlegen, ich habe jetzt vielleicht hier aus diesem Grund nicht den Erfolg gehabt, weil ich da nicht mich genau auf die Situation angepasst habe.

00:14:36: Was kann ich da verbessern?

00:14:38: Wie kann ich mich mit dieser Realität auseinandersetzen und kann hier auch ein bisschen flexibel mich... einbringen und vielleicht meinen Erfolg dann auch generieren.

00:14:49: Und der ganz wichtige Punkt aus meiner Sicht ist der Netzwerkaufbau.

00:14:54: Also ein Netzwerk kann bereits in Schulzeiten geknüpft werden und das muss dann unbedingt nur in Salen sein, sondern das kann auch durchaus an einer x-beliebigen Schule in Bielefeld passieren.

00:15:07: Ist das genauso möglich?

00:15:09: Als ich Schulpraktikum gemacht habe, habe ich wie so viele Ich versäumte mich rechtzeitig drum zu kümmern und war dann beim Buchhalter meines Vaters.

00:15:20: Das war für mich persönlich so eine schreckliche Erfahrung, dass ich zumindest im Ausschussverfahren sagen konnte, Buchhaltung werde ich niemals als mein Buch hochfällt.

00:15:33: Ist dieses Praktikum ein Auslaufmodell oder wie können sich vieleinnen und Schüler bewerben?

00:15:42: Ja, also das Praktikum als solches, das ist immer so eine spannende Sache.

00:15:48: Was Sie jetzt geschildert haben und erlebt haben, das ist natürlich etwas, was auch heute immer noch passiert, dass man sich nicht rechtzeitig um einen Praktikumsplatz bemüht oder man findet keinen oder es gibt unendlich viele Gründe, um dann letztendlich Negativ-Erfahrungen zu machen.

00:16:05: Ganz ehrlich, Die Schwierigkeit liegt eigentlich viel mehr darin, wenn man einen solchen Praktikumsplatz ergattert hat, dass man einen Einblick bekommen kann.

00:16:17: In vielen Betrieben ist es ja gar nicht möglich.

00:16:20: Es wird immer so schön von einem beruflichen Praktikum gesprochen.

00:16:23: Dabei ist es ja ein Betriebspraktikum, was die Schulen durchführen.

00:16:26: Das heißt, man ist in einem Betrieb und lernt dort die Abläufe kennen.

00:16:30: Die geben ja nicht unbedingt das berufliche Feld wieder in seiner Gänze.

00:16:35: sondern sie geben quasi einen Einblick in das, was das Unternehmen hier macht.

00:16:39: Die einen erkennen zumindest, dass das Feld nichts für sie ist.

00:16:43: Das ist schon mal etwas gewonnen.

00:16:45: Viel schlimmer finde ich diejenige, die beispielsweise ihr Praktikum beim Friseur machen und die dürfen zwei Wochen lang nichts anderes als die Haare waschen und vielleicht noch ein wenig die Sachen wegkehren, aber sonst dürfen sie nichts und das ist natürlich zu wenig.

00:17:02: Ich durfte viel kopieren und viel Kaffee kochen.

00:17:06: Ja, die Arbeitswelt verändert sich.

00:17:08: Sie haben es vorhin angesprochen.

00:17:09: Sie sind ganz nah dran an der beruflichen Orientierung.

00:17:13: Welche Empfehlungen geben Sie denn?

00:17:16: Welche Berufe wird es durch KI geben?

00:17:18: Wie soll man sich auf sowas vorbereiten?

00:17:21: Das ist eine sehr gute und eine sehr schwer zu beantwortende Frage.

00:17:27: Aufgrund der Tatsache, dass man natürlich heute in einer Transformation gesellschaftlich sich befindet, ist es auch ganz selbstverständlich, dass es die Berufe nicht mehr geben wird auf lange Zeit.

00:17:41: Der Punkt ist aber viel mehr der.

00:17:43: Wie können wir den Kindern, Schülerinnen und Schülern im Allgemeinen hier einen Rat geben, sich schlau zu machen, sich mit der Situation auseinanderzusetzen.

00:17:55: Ich denke, wesentlich ist, man muss ein Feld finden, für das man sich interessiert.

00:18:01: Und dieses Feld, wofür sich derjenige, der in die berufliche Zukunft starten möchte, sich interessiert, das muss er selbst einmal ausloten.

00:18:11: Da muss er schauen, was gibt es da für Möglichkeiten?

00:18:15: Er muss sehen, wie hat es sich verändert, welche Möglichkeiten gibt es vielleicht in Zukunft?

00:18:19: und auch in Gesprächen mit denjenigen, die jetzt diesen Bereich erfüllen oder ausfüllen.

00:18:27: Gerade in diesen Gesprächen kann er wahrscheinlich viel lernen.

00:18:30: KI steckt aus meiner Sicht noch immer ein wenig in den Kindern schon.

00:18:34: Wir sind zwar schon ein gutes Stück weiter, aber es ändert nichts daran, dass wir täglich mit neuen Abenteuern, nenn ich es jetzt mal vorsichtig, durch KI konfrontiert werden und wir täglich hier etwas Neues dazulernen können.

00:18:50: Man muss gucken, welche Möglichkeiten werden einem vor Ort geboten, auch der Austausch.

00:18:57: Globalisierung spielt hier eine Rolle.

00:18:59: Ich kann immer nur anraten, auch an Austauschprogrammen teilzunehmen, um hier den Horizont zu erweitern und zu sehen, wie sieht beispielsweise der Umgang mit KI auch in anderen Ländern aus?

00:19:11: Ja, also auch da haben wir durchaus Potenzial, welches Schülerinnen und Schüler nutzen können, um letztendlich in ihrer späteren Berufswahl einen Sinn von Weg gehen zu können.

00:19:24: Also den Horizont immer mehr erweitern.

00:19:27: offen für neue Perspektiven sein, immer wieder weiter lernen.

00:19:31: Das wird sicherlich etwas sein, was die Schülerinnen und Schüler für die Zukunft brauchen.

00:19:35: Und damit schließt sich der Kreis.

00:19:36: Sie haben am Anfang gesagt, ich habe in meinem Leben schon so vieles gemacht.

00:19:40: Das ist sicherlich eine Perspektive, die viele heutige Jugendliche erwartet.

00:19:45: Die werden so viele verschiedene unterschiedliche Dinge tun.

00:19:49: Und es ist nicht mehr, wie es mal früher war, man erlernt einen Beruf und den hat man fürs Leben und ist dann fertig.

00:19:54: Letzte Frage.

00:19:56: Gaming ist eine Zukunftskompetenz, können Sie das erklären?

00:20:00: Ja, und da hatte ich ein ganz interessantes Gespräch mit Herrn Pfeiffer, der seinerseits eine Agentur in Österreich betreibt, die sich mit Marketing auseinandersetzt und da sagte wirklich gerade im Bereich des Gamings, hat man so viel an... an Möglichkeiten, sich erstens selbst auszutesten und sich auch selbst kennen zu lernen, so dass das durchaus als Zukunftskompetenz verstanden werden kann.

00:20:30: Wie hat er so schön gesagt?

00:20:31: Wir haben sehr viele.

00:20:32: Menschen beschäftigt.

00:20:33: Natürlich muss man sich nicht vorstellen, dass die den ganzen Tag Gaming machen, also Spielen, Spielen und so weiter.

00:20:39: Aber eine Möglichkeit beispielsweise hat er angeführt über den Rollenspielen, dass man sich in fremden Situationen hineinversetzen muss, dass man nach Möglichkeiten suchen muss, wie man denn aus etwas auskommt, dass man eine gewisse Frustration hat.

00:20:53: Wenn man zum siebzehnten Mal irgendwo scheitert, ist dann ein achtzehntes Mal immer noch mal zu probieren.

00:21:00: Zocken!

00:21:01: Oft belächelt unter Lehrer- und Lehrerinkreisen kann eine Zukunftskompetenz sein, wenn sie noch mehr darüber erfahren wollen, wie sie Schülerinnen für die Berufsorientierung sensibilisieren können, wie sie Schülerinnen helfen können, die eigenen Stärken zu entdecken und für die Zukunft zu entfalten und wie man sich am besten für einen Praktikumsplatz bewirbt und worauf man dabei achten sollte.

00:21:25: Dann empfehlen wir beide ihnen, Die Ausgabe ONN-Undzwanzig lernen in der digitalen Welt hier mit dem Schwerpunkt berufliche Orientierung.

00:21:35: Vielen Dank, Herr Jungs.

00:21:37: Vielen Dank Ihnen auch.

00:21:41: Das war Einfach Unterrichten,

00:21:43: der Podcast von Friedrich Plus aus dem Friedrichverlag.

00:21:47: Wir

00:21:47: bringen innovativen Unterricht für Lehrkräfte auf den Punkt.

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