Biologie: Wie messe ich Neugier und Teamgeist?

Shownotes

„Nicht schon wieder ein Test … “ Regelmäßige Leistungsmessungen sind in der Schule unumgehbar. Es muss aber nicht immer eine klassische schriftliche Arbeit sein. Der Biologieunterricht bietet vielfältige Prüfungsformate, die Abwechslung in den Schulalltag bringen. Neben Fachwissen können dabei auch überfachliche Kompetenzen in den Vordergrund gestellt und differenziert bewertet werden. Ein Katalog aus passenden Bewertungskriterien hilft, die neuen Prüfungsformate gewinnbringend einzusetzen.

Unsere Top-Tipps für deinen Unterricht:

  • Führe deine Schüler:innen bereits in der 5/6 an Differenzierungsstufen heran und lass sie in einem ersten Test das Anforderungsniveau selbst wählen. So legst du bei ihnen den Grundstein für Selbsteinschätzung und Reflexion. Nutze die Ergebnisse auch, um die Eltern mit Differenzierungsniveaus vertraut zu machen.
  • Probiere neue kreative Prüfungsformate aus, indem du in 7/8 zum Beispiel ein Stop-Motion-Erklärvideo zu Synapsen als Leistungsnachweis anfertigen lässt. Mach vorab deutlich, dass der Inhalt wichtiger ist als die Gestaltung und nutze Rückschläge, um gemeinsam mit deinen Schüler:innen daraus zu lernen.
  • Nutze ein Ökologieprojekt in 9/10, um kompetentes Handeln deiner Schüler:innen zu fördern. Mithilfe von vorab überlegten Bewertungskriterien gelingt es dir, die Kompetenzentwicklung der Schüler:innen individuell zu beurteilen und zu benoten.

Mehr dazu erfährst du in der Ausgabe 48 „Schülerleistungen messen & bewerten“ von Biologie 5-10, erschienen im Friedrich Verlag.


Im Podcast hörst du Moderatorin Christina Wurst im Gespräch mit Dr. Thomas Gerl (Lehrer, Autor, Herausgeber).

Transkript anzeigen

00:00:00: Einfach unterrichten, der Podcast von Friedrich Plus aus dem Friedrich-Verlag. Wir bringen

00:00:09: innovativen Unterricht für Lehrkräfte auf den Punkt. Ja, Lehrkräfte und Rotstift, das gehört

00:00:17: für viele untrennbar zusammen. Aber das Leistungsweisung weit mehr heißt, das nur Klassenarbeiten zu

00:00:24: korrigieren, erfahren wir heute in unserem Podcast zur Ausgabe Schülerleistungen, Messen und Bewerten,

00:00:29: von Biologie 5 bis 10. Ich freue mich heute Dr. Thomas Ger, Lehrer für Biologie und Chemie und

00:00:36: assoziator Mitarbeiter am Lehrstuhl für Biologie-Detaktik, der LMU München begrüßen zu dürfen. Ja,

00:00:42: ich freue mich mal wieder in dem Podcast von Friedrich-Verlag dabei sein zu dürfen. Eure neue

00:00:47: Ausgabe von Biologie 5 bis 10 Schülerleistung, Messen und Bewerten befasst sich wie der Titel

00:00:53: ja schon sagt, mit Prüfungsformaten. Wieso sollte man überhaupt über alternative Prüfungsformate

00:00:58: nachdenken? Naja, also ich mein Prüfungen sind einfach ein ganz wichtiger Teil des Schullebens,

00:01:04: ist vielleicht für mich als Biologie-Lehrkraft und für alle anderen auch netter. Schönste Teil des

00:01:08: Schullebens, weil wir den Kindern ja gern was beibringen, aber es ist natürlich irgendwie schon

00:01:12: auch gesellschaftliche Aufgabe der Lehrkräfte, die Kinder einzuschätzen und ihre Leistungsfähigkeit

00:01:18: halt zu beurteilen. Ob das jetzt aber immer in so diesen klassischen Formaten sein muss,

00:01:23: Stegreifaufgabe, Schulaufgabe, Ausfragen und Co. Oder ob da jetzt nicht vielleicht mal das eine

00:01:30: oder andere zusätzlich möglich wäre. Da haben wir uns Gedanken gemacht und halt in der Zeitschrift,

00:01:36: in der neuen Ausgabe der Leistungsmessung Bewerten und Beurteilen zum Titel hat. Naja, ob was es

00:01:43: da geben könnte. Ich habe eure Ausgabe gelesen und bei einem Artikel, du musst dich direkt an

00:01:48: berühmten Cartoon denken, denen vielleicht viele auch in ihrer Ausbildung mal kennengelernt haben,

00:01:52: an Affe, an Elefant oder an Fisch steht vor einem Baum und der Prücher sagt, für eine faire Prüfung

00:01:57: haben sie alle die selbe Aufgabe, glättern sie auch den Baum. Das haben ja meistens einheitliche

00:02:03: Fragen um Schüler*innen fair zu bewerten. Würdest du sagen, das stimmt so oder muss man vielleicht auch

00:02:07: da mal was neu denken? Ja, also bei Prüfungsformaten ist natürlich das Thema Gerechtigkeit was ganz

00:02:13: wichtig ist. Und was ist jetzt Gerecht? Gerecht ist eine philosophische Beinahe herangehensweise,

00:02:20: die in der Schule aber irgendwie durchaus einen Platz haben, wenn man sich so überlegt. Ich habe

00:02:24: zum Beispiel gymnasiale Schüler, die streben alle den gleichen Schulabschluss an. Für die ist

00:02:28: das Format, alle kriegen die gleiche Prüfungsaufgabe, weil sie ja alles gleiche Ziel haben, irgendwie

00:02:33: Gerecht. Dann gibt es aber natürlich ganz andere Schulformen, ich sage es mal Gesamtschule, wo in

00:02:38: derselben Klasse sehr unterschiedliche Lernvoraussetzungen sind und da wird es natürlich total

00:02:45: ungerecht, wenn die unterschiedliche Leistungssteigen Schüler die gleichen Prüfungsfragen bekommen

00:02:49: können. Deswegen haben wir uns für beide Formate Gedanken gemacht und es gibt zum Beispiel in der

00:02:55: Zeitschrift dieser Ausgabe Artikel, die sich da mit beschäftigen einzelne Differenzierungsstufen

00:03:03: ab der fünften sechsten Klasse einzuführen, damit die Schülerinnen und Schüler sozusagen einfach

00:03:09: auf Probe mal die Anforderungsniveau auch selber wählen können. Und das finde ich eigentlich

00:03:14: ein sehr gewinnbringenden Ansatz, nicht nur in der Gesamtschule, sondern tatsächlich auch

00:03:19: vielleicht in so Schulen wie Realschule, Gymnasium, wo alle das gleiche Bildungsziel haben. Weil ich

00:03:24: schnappte in eurer Aufklärung so ein bisschen, das geht ja auch nicht nur letztendlich um das, was

00:03:28: rauskommt, um die Nose, sondern es geht ja auch so, um diese Fähigkeiten überhaupt zu lernen,

00:03:31: wo stehe ich denn und sich selbst einzuschätzen. Ja, also dieses red, dieser Reflexionsgedanke,

00:03:37: der im Kopf der Schülerinnen und Schüler entstehen muss, im Laufe ihrer Entwicklung, der ist,

00:03:43: finde ich, schon ganz wichtig und da helfen Leistungsmessungen schon und tatsächlich helfen

00:03:49: sie irgendwie natürlich auch, wenn man mit den Eltern in Kontakt treten möchte, dass die Eltern

00:03:55: auch irgendwie wissen, was die Anforderungen an ihre Kinder sind, dass spart nicht nur den

00:04:02: Lehrkräften, vielleicht auch den Schulleitungen viel erger, wenn jetzt dieses Verhältnis zwischen

00:04:07: den Eltern vor vornherein klar ist und die auch wissen, was die Anforderungen an die Kinder sind.

00:04:11: Ich glaube, es tut auch viel für selbstbewusst, wenn man dann auch mal Erfolgserleht hat und

00:04:15: nicht immer denkt, ich bin eh schlecht, sondern ich bin immer gut auf dem Leistungsniveau und das

00:04:22: schafft, wenn auch anreizt, so vielleicht nächstes Mal kann ich auch auf dem nächsten Leistungsniveau

00:04:25: gut sein. Ganz genau, also ich habe einen sehr hoch verehrten Professor in der Uni gehabt,

00:04:30: also nicht in der Schule, aber der hat das eigentlich total auf den Punkt gebracht, der hat

00:04:34: mich in einer Prüfung, beim ersten Staatsexamen, ich weiß noch ganz genau in Botanik, das ging los

00:04:38: mit Herr Gerl, ich will bei Ihnen prüfen, was Sie können und nicht, was Sie nicht können,

00:04:43: weil das, was Sie nicht können, ist ganz leicht zu prüfen. Wir wollen wissen, wo Sie sind und da

00:04:47: sind eben solche Differenzierungsaufgaben wichtig, damit jeder sich selber einschätzen kann, wo

00:04:52: Stechengradbus sind, meine Stärken und wo sind vielleicht auch meine Herausforderungen. Also

00:04:56: Differenzierung ist schon wichtig. Letzten Endes muss aber natürlich am Ende von einer

00:05:01: Schulkarriere, wenn ich jetzt an gemeinsamen Schulabschluss anschläge, dann ist natürlich auch

00:05:06: gerecht, wenn da die den gleichen Abschluss anstreben, auch die gleichen Fragen bringen. Also das

00:05:12: ist zweischneidiges Schwert, diese Gerechtigkeit im Prüfungsalltag. Das sind wir bei dem Thema

00:05:17: Differenzierter auch immer so ein bisschen beim klassischen Test, aber in eurer Ausgabe geht

00:05:22: sie auch nicht nur um den klassischen Test, sondern da stellt ihr auch einige kreative

00:05:26: Formate vor. Was gibt es denn da noch für alte und tiefe Möglichkeiten? Da gibt es ganz, ganz

00:05:31: viele und das Schöne ist ja, dass uns eigentlich uns Lehrkräften da sehr viel Freiheit gewährt wird,

00:05:37: wie wir das machen können. Also ich bin ja an einem bayerischen Gymnasium tätig. Die gelten ja jetzt

00:05:43: so ein bisschen als konservativ und ein bisschen. Na ja, da kann sich ja jeder vorstellen, aber

00:05:47: selbst am bayerischen Gymnasium kann man total kreative Prüfungsformate machen. Also ich habe

00:05:51: zum Beispiel in einem Beitrag für die Zeitschrift dieser Ausgabe einen Text geschrieben, der sich

00:05:59: drum dreht, wo die Kinder einen biologischen Inhalt, also die Informationsübertragung an

00:06:04: eine Synapse als kreativen Video Stop Motion Beitrag leisten und eben das als Leistungsmessung

00:06:15: herangezogen. Das ist nicht ohne Hören, es ist möglich, aber da ist auch so ein bisschen in dem

00:06:22: Artikel Leichtaugenzwinkern beschrieben, dass manches scheitert, manches gut gelenkt, wie es

00:06:27: halt in der Schule immer so ist und das Motto muss halt sein, wenn es vielleicht mal nicht ganz so

00:06:31: optimal ist, dass man es halt einfach nicht aufgibt, sondern wenn man vielleicht mal gescheitert ist,

00:06:37: das nächste Mal auch besser scheitert. Das ist ein kleines Beispiel, wie kann so eine Hürde

00:06:42: oder sein Scheitern aussehen? Na ja, also bei meinem konkreten Fall war es halt so, dass die

00:06:47: Lernenden die biologischen Fachinhalte einerseits rüberbringen sollten und andererseits natürlich

00:06:56: ein kreativer Video Format vorm Wählen mussten. So, ich habe mal jetzt innerlich gedacht, dass der

00:07:02: Biologie-Inhalt im Vordergrund steht, weil ich ein Bio-Lehrer bin und nicht Mediendesign-Lehrer.

00:07:07: Die Schülerinnen und Schüler haben aber das ganz anders gesehen. Die hatten sehr viel Freude

00:07:12: am Mediendesign. Ich habe also wunderbar sehr schöne mediendesigende Videos gekriegt, tolle

00:07:19: Audiospuren, schöne Bilder, aber beim biologischen Fachinhalt hat es dann so ein bisschen gekrankt

00:07:26: in manchen Fällen und das hat mich so in ja auch Beurteilungsnöte gebracht, weil ich

00:07:32: eine Bionote vergeben muss und wieder dieser Prozess, wie ich das versucht habe, abzubilden.

00:07:37: und wie ich es vielleicht das nächste Mal aufmachen würde,

00:07:40: das steht in dem Artikel drin, der in der neuen Ausgabe zu lesen ist.

00:07:44: Ja, das kommt mir sehr bekannt. Ich habe mal ein Video aufstellen lassen zum Ethose

00:07:48: und am Ende hatte ich auch wunderschöne, epische Titel, die eingeflogen sind und

00:07:56: Überleitung und alles. Und dann war das große Problem. Am Ende wollte mir abstimmen,

00:08:00: welches Video das das Beste ist und natürlich wurde für das Video das

00:08:04: auf besten Ausgabe gestimmt und nicht unbedingt schon, dass das inhaltlich am besten war,

00:08:08: weil wir hatten manche Leute, die haben es ganz klassisch wirklich auf Papier gelegt und manche,

00:08:14: die haben es dann irgendwie noch digital in Power Point. Das sah natürlich schöner aus,

00:08:17: aber ich war das andere Video inhaltlich und fachlich. Das hat einfach nur dieses Papiermodell

00:08:22: hatte, wesentlich besser. Habt ihr denn da auch in eurer Ausgabe was dazu? Wie kann ich das dann am

00:08:27: Ende wirklich bewerten? Also meine persönliche Lösung, also da bin ich jetzt einfach bayerischer

00:08:33: Biologie-Gymnasialehrer war dann, ich habe tatsächlich den Fachinhalt in den Vordergrund

00:08:41: gestellt und nicht so die optischen Sachen und habe das tatsächlich auch gar nicht so Notenfindungen

00:08:48: herangezogen, weil ich vielleicht dann insgesamt zu dem nicht gerecht geworden wäre. Das sind

00:08:54: wir wieder bei der Gerechtigkeit, weil die haben ja sehr viel Mühe reingesteckt, aber ich hatte

00:08:58: einfach am Anfang nicht genau genug die Beurteilungskriterien vorgestellt und deswegen gibt es

00:09:04: in dem Artikel auch Beurteilungskriterien, wie ich das das nächste Mal machen würde. Aber im

00:09:09: konkreten Fall muss ich jetzt für mich, für meinen persönlichen Lehrerleben sagen, dass ich jetzt

00:09:16: schon als Biologielehrer in erster Linie die Biologieinhalte bewerten möchte und erst in zweiter

00:09:22: Linie so kreative Prozesse. Obwohl das natürlich auch unglaublich wichtig ist und man die Schüler

00:09:27: von einer ganz neuen Seite auch kennenlernt und sieht, Mensch, wow, der kann ja super zeichnen oder

00:09:33: die hat ja ein krasses schauspielerisches Talent oder so. Und das fand ich sehr wertvoll als Lehrer,

00:09:41: aber für die Notenfindung war es jetzt in meinem konkreten Fall eher schwierig, aber es gibt auch

00:09:48: ein Lösungsvorschlag, wie das dann aussehen könnte, kann man nachlesen. Ja, ich glaube,

00:09:52: das ist ein ganz wichtiger Stichpunkt, die Transparenz. Weil ich glaube, wenn der Schüler von

00:09:57: vornherein klar ist, okay, es kommt gar nicht darauf an, wie es aussieht, dann ab, als er auch

00:10:01: noch mal ganz anders darauf hin. Ich war schon überlegt, wenn ich das nochmal malen würde,

00:10:05: ich würde wahrscheinlich einfach sagen, die Notik gibt es für das, was inhaltslicht drin ist,

00:10:09: aber das schönste Video kann ja irgendwie ein Schokoriegel oder sowas gewinnen, damit man das

00:10:13: auch immer noch informell würdigt. Weil es ist ja schön, wenn sie sich eigentlich so viel Zeit

00:10:18: investieren, weil sie sich dafür begeistern. Aber man darf halt das Ziel nicht aus den Augen

00:10:23: verlieren. Genau, und das kann ich jetzt echt unterstreichen. Also ich habe ja dann, also um

00:10:27: das jetzt noch auszuführen, ich habe dann gesagt, okay, das Video zählt nicht, weil wir müssen

00:10:31: eine Bio-Note machen. Und ich habe dann als böser bayerischer Bio-Lehrer stattdessen, ich wollte

00:10:36: eine Note haben, ein ganz klassisches Stegreifaufgabe geschrieben, die ist super ausgefallen ist,

00:10:41: ohne dass die jetzt quasi was gelernt haben, weil die war gar nicht darauf vorbereitet. Also

00:10:46: das Video machen, das war eine super Lerngelegenheit und die haben echt viel dabei gelernt mehr als

00:10:53: wenn ich sage, die müssen es auswendig lernen oder so. Deswegen war das schon super, das war gut.

00:10:58: Wie gesagt, man muss vorher mit den Bewertungskriterien ein bisschen transparenter werden, als ich es gewesen

00:11:04: bin. Jetzt wollen wir ja schon ein bisschen bei dem Thema Fachinhalt, aber natürlich wie auch in

00:11:09: der Ausgabe von Biologie fünf bis zehn Leistungsweise beschrieben ist, geht ja in Biologie nicht nur um

00:11:15: Fachwissen, Fachbegriffe, Fachinhalt, sondern natürlich auch um die Kompetenzentwicklung. Wie

00:11:20: kann man denn die messen? Also das halte ich auch für ein ganz wichtiges Thema. Ich bin jetzt seit 25

00:11:28: Jahren Lehrer und in diesen fünf, also das ist schon ganz schön lang, also gut, dass mir niemand

00:11:31: sehen kann, wird schon ein ehrener Graut. Aber diese lange, lange, lange Zeit, in dieser lange,

00:11:36: langen Zeit hat sich eigentlich viele Jahre gar nichts getan und in den letzten, ich würde

00:11:40: jetzt mal sagen, zehn Jahre oder so, kam diese Kompetenzentwicklung in die Klassenzimmer. Und die

00:11:46: ist inzwischen heimisch in den Klassenzimmern, würde ich jetzt mal sagen. Also ich glaube, viele

00:11:50: Kolleginnen und Kollegen, also eigentlich alle Kolleginnen und Kollegen, die ich kenne, unterrichten

00:11:54: Kompetenzorientiert, aber geprüft wird so, wie nicht 2000, 00, als ich angefangen habe, sondern

00:12:02: eigentlich so, wie 1988, als ich noch in die Schule gegangen bin und wahrscheinlich auch so, wie

00:12:10: 1956, als meine damaligen Lehrer in die Schule gegangen sind. Da hat sich sehr wenig getan und

00:12:16: deswegen ist es schon auch ein Plädoyer, mal darüber nachzudenken, wie gesagt, die rechtlichen

00:12:22: Freiheiten gibt es, auch Sachen abzudecken, die jenseits von Fachwissen sind, sondern kompetenz

00:12:29: orientierte Prüfungsformatien sind, zum Beispiel eben auch in Projekten. Also wir haben einen

00:12:34: Artikel geschrieben, wo ein sehr umfangreiches, also langdauerndes Projekt vorgestellt wird,

00:12:41: was Ökologisches mit hohem Freilandanteil sehr viel freien Arbeitsphasen und auch das kann man

00:12:47: natürlich zur Beurteilung heranziehen. Und da werden dann auch Kompetenzen abgebildet, die die

00:12:52: Schülerinnen und Schüler hoffentlich in ihrer Schulkarriere aufbauen. Also ein Beispiel, was

00:12:56: für eine Kompetenz sehen wir dann in diesem Projekt? Na ja, also die Schülerinnen und Schüler bei

00:13:01: diesem Projekt, wo müssen zum Beispiel ihre Freilandarbeiten dokumentieren. Also sie gehen

00:13:07: raus und dann gilt es jetzt schon mal, ein geeignetes Format zu finden. Das ist jetzt natürlich nichts

00:13:11: für die fünfte Klasse, sondern das betrifft jetzt eher so die neunzehnte Jahrgangsstufe, wo man

00:13:16: eben guckt, ja, wie soll man denn jetzt unter Ressuchungsergebnissen den anderen auch vorstellen,

00:13:22: zum Beispiel. Was verwenden wir da für Medien? Was können wir da benutzen? Das ist eine wichtige

00:13:28: Sache. Eine zweite wichtige Sache ist natürlich auch die Datenerhebung selber, was will man denn

00:13:33: eigentlich untersuchen? Also welche Tier- und Pflanzenarten kommen überhaupt vor und so weiter?

00:13:37: Da kann man ja inzwischen ganz viele Methoden auch benutzen, die über das klassische Bilderbuch

00:13:44: hinausgehen und so. Also wir haben in all diesen Projekten sehr viele Möglichkeiten, die Schülerinnen

00:13:51: und Schüler, also die Leistungen der Schülerinnen und Schüler zusätzlich zu ihrem Fachwissen zu

00:13:58: beurteilen und dessen natürlich auch in Form von Noten umzusetzen, die halt die Gesellschaft von

00:14:04: uns auch verlangt. Wir haben gesehen, dass es super vielzeitig ist, hier immer wirklich mehr als

00:14:09: vor Tests, wenn man mal ein bisschen weiter denkt und können jetzt so ein bisschen zum Abschluss

00:14:13: festhalten, dass es wichtig Schüler*innen früh an alternative Prüfungsformate wie das Lernen

00:14:18: mit Differenzierungsniveaus heranzuführen, dazu auch die Fähigkeit zur Selbsteinschätzung erst

00:14:23: entwickelt werden muss. Es lohnt sich aber, neue Prüfungsformate auszuprobieren. Und auch wenn mal

00:14:27: etwas nicht klappt, ist es eine Gelegenheit dazu zu lernen und das Format zu verbessern. Und

00:14:32: damals sollte der Fokus natürlich nicht nur auf dem Fachwissen liegen, sondern auch auf der

00:14:36: Kompetenzentwicklung. Auch dafür muss man sich natürlich gute Bewertungskriterien überlegen

00:14:40: und diese Schüler*innen vorher mitteilen, damit ihnen auch klar ist, was zu tun ist und ein paar Ideen

00:14:46: dafür, wie solche Prüfungsformate aussehen können, wie man das Ganze beurteilen kann. Es gibt

00:14:50: das in der neuen Ausgabe Biologie 5 bis 10, Leistungsmessung. Vielen Dank, dass du da warst.

00:14:55: Ich freue mich dabei sein zu dürfen. Bis zum nächsten Mal hoffentlich!

00:14:59: Das war "Einfach Unterrichten", der Podcast von Friedrich+ aus dem Friedrichverlag. Wir

00:15:09: bringen innovativen Unterricht für Lehrkräfte auf den Punkt.

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