Biologie: Wenn Synapsen Party machen
Shownotes
Reize aufnehmen, Reaktionen einleiten, Planen, Strukturieren, Lernen, Vergessen, Erinnern – diese Prozesse und noch viele weitere erklärt die Neurobiologie. Sie ist jedoch komplex. Um sie zu verstehen braucht es Grundlagen, die in den Klassen 5–10 geschaffen werden.
Unsere Top-Tipps für deinen Unterricht:
- Das Bauen von Nervenzellmodellen eröffnet einen Lernkanal, der Schüler:innen aktiviert und differenziert arbeiten lässt.
- Einblicke in ein Schweinegehirn als Realobjekt gibt den Schüler:innen eine Vorstellung von Größe und Lage der verschiedenen Gehirnbereiche.
- Optische Täuschungen machen den Schüler:innen die Grenzen ihrer Sinne bewusst und helfen dabei, ihre Sinneseindrücke besser einzuschätzen und diese gegebenenfalls auch zu hinterfragen.
- Eindrückliche Modellversuche demonstrieren, wie wichtig ein effektiver Schutz des Gehirns ist, um potenzielle Gehirnerschütterungen und langfristige neurologische Schäden zu verhindern.
- Die kognitive Leistungsfähigkeit verschiedener Tiergruppen resultiert aus den Eigenschaften und Funktionen der verschiedenen Nervensysteme. Die Bewertung ihrer Intelligenz findet fast ausschließlich aus menschlicher Perspektive statt.
Mehr dazu erfährst du in der Ausgabe 46 „Netzwerk der Nervenzellen“ von Biologie 5-10, erschienen im Friedrich Verlag.
Im Podcast hörst du Moderatorin Christina Wurst im Gespräch mit Theresa Naundorf (Lehrerin, Autorin, Herausgeberin).
Transkript anzeigen
00:00:00: Einfach unterrichten, der Podcast von Friedrich Plus aus dem Friedrich Verlag. Wir bringen
00:00:10: innovativen Unterricht für Lehrkräfte auf den Punkt. Willkommen zurück beim Podcast Einfach
00:00:17: unterrichten vom Friedrich Verlag, heute mit dem wichtigen Thema Nervenzelle und Nervensystem.
00:00:22: Wie immer geht es um fünf Thesen, diesmal zur Nervenzelle, die uns Theresa Naundorf
00:00:27: mitgebracht hat. Ich bin eure Moderatorin Christina Wurst vom Institut für Digitales Lärm und
00:00:33: treffe mich in diesem Podcast mit den Menschen hinter den Ideen des Friedrich Verlags. Mein
00:00:38: heutiger Gast habt ihr ja schon gehört, hier ist Theresa Naundorf, sie ist Lehrerin für Mathe und
00:00:43: Biologie. Schön, dass du da bist. Danke für die Einladung, freue mich sehr hier zu sein.
00:00:47: Würde ich sagen, fahren wir erstmal mit so einer kleinen Einordnung des Themas an. In welchen
00:00:52: Klassenstufen behandle ich denn üblicherweise so das Themengebiet Nervenzelle und Nervensystem?
00:00:57: Ist das nur was für die höheren Klassen? Also auf molecularbiologischer Ebene findet man sich
00:01:03: natürlich erstmal so in Klasse 8, gerade wenn es in präzisere molekulare Abläufe gibt,
00:01:11: ist man natürlich in der Oberstufe. Das heißt aber nicht, dass man das Thema nicht schon in
00:01:15: 5, 6 unterrichten kann. Dann gibt es natürlich Gebiete, Themengebiete für die Klasse 5 und 6,
00:01:21: die man auch schon dort machen kann, wie zum Beispiel das Gehirn gerade beim Skelettaufbau,
00:01:30: dass man da einen besonderen Fokus und noch einen vertiefenden Einblick in den Bereich Nervenzellen
00:01:37: einschieben kann. Und gerade so bei Thema Nerven, wie das alles funktioniert, auch wenn wir jetzt an die
00:01:43: jüngeren denken, da gibt es ja auch einige richtig spannende Phänomen, mit denen man zum Beispiel
00:01:46: einsteigen kann, um Schüler*innen zu begeistern. Da sprecht ihr auch ein paar in eurer Ausgabe an,
00:01:51: magst du uns mal davon erzählen? Ganz zum Beispiel das Thema Gehirnerschüttelung,
00:01:55: gerade für die 5er und 6er aufgegriffen. Insbesondere, weil das ist ein Phänomen,
00:02:02: was viele kleinere Lerende auch schon von gehört haben, durch Unfälle oder sie selber hatten
00:02:12: das schon mal. Das auch ganz oft, wenn man so zum Thema Gehirnerschüttelung darüber spricht,
00:02:17: dass die Schüler*innen auch sehr viel Eigeninitiative da zeigen, einfach weil sie es schon mal gehört
00:02:26: haben kennen. Und gerade da gibt es ganz ein ganz einfaches Experiment, wo man die Bedeutung
00:02:38: von Helm demonstrieren kann und wie empfindlich unsere Shaddle Deckel sein kann, die dann letztendlich
00:02:46: dazu führen können, wenn der Stoß auf den Kopf zu groß ist, dass man eine Gehirnerschüttelung
00:02:54: bekommen kann. Und darüber hinaus ist es wichtig, nicht nur das auf Phänomenologischer
00:03:02: Ebene zu betrachten, sondern dass man an den Schülern auch ein Bewusstseinschaft, okay,
00:03:07: wie erkenne ich eine Gehirnerschüttelung, wie muss ich da vorgehen? Und da gibt es auch den
00:03:12: sogenannten Kekstest, den die Schüler*innen dort lernen. Und zwar steht "Keks" für erst mal das
00:03:18: erste Kaffee Kopf, hast du Kopfschmerzen, das E für Empfindlichkeit, bist du schlecht gelaunt,
00:03:24: fühlst dich unruhig, das zweite Kaffee die Konzentration, kann ich mich gut konzentrieren
00:03:30: oder bin ich heute so abwesend? Und das S letztendlich für Schlaf, dass die einmal sich
00:03:38: überprüfen, schläfst du gut, sodass man quasi mithilfe der Kriterien auch selbst sensibilisiert
00:03:44: wird, muss ich vielleicht zum Arzt oder ist es vielleicht einfach nur eine Beule, die ich mit
00:03:50: dazu gezogen habe? Ich glaube, dass ja gerade für die Mittelstufe ein ganz wichtiges Thema,
00:03:56: auch da fangen ja viele an, mit dem Fahrrad zur Schule eigenständig zu fahren, da passiert ja
00:04:00: schnell was Zeitnis, ja auch immer noch ein ganz beliebtes Hobby bei vielen Mädchen gerade. Ja,
00:04:06: genau und da, oftmals sind ja Helme ja auch uncool und gerade wenn man so ein Experiment
00:04:12: zur Bedeutung von Helm durchführt, indem man zum Beispiel ein einem das quasi symbolisch für
00:04:18: das Gehirn oder für unseren Kopf das darstellt und dann das Ei einmal ohne Helm ja auf dem Boden
00:04:27: fallen ist und einmal mit so einem Styropor Helm, den man online kaufen kann, da sieht man einfach,
00:04:32: unser Kopf ist viel besser geschützt, wenn wir einfach den Helm tragen, auch wenn er vielleicht
00:04:36: im ersten Moment uncool ist, aber er dient halt zu unserer Sicherheit. Ja, das ist schon ganz
00:04:44: wichtig, den wir bewusst zu machen, weil gerade auch wenn man jetzt Generation Selfie denkt,
00:04:49: da ist natürlich sehr uncool, wenn man dann auch später, wenn sie anfangen Roller zu fahren,
00:04:54: da will man natürlich auch coole Posen machen mit Pferd oder Roller, das ist glaube ich schon
00:04:59: echt wichtig. Und da wird dann halt auch noch mal gezeigt, was dann mit unserem Kopf passiert,
00:05:05: wenn wir es halt nicht tragen, es ist ja auch nochmal so ein, dass man es visuell halt sieht,
00:05:09: oben misst, das Ei ist danach kaputt, mein Kopf ist kaputt, wenn ich kein Helm trage. Wenn wir dann
00:05:15: auch schon beim Thema Gehirn sind, dass ja auch so das klassische Experiment, das jetzt anspricht
00:05:20: auch mal zu Gehirn einfach selbst zu ziehen zu dürfen, und da hat der gesagt zum Beispiel,
00:05:25: dass Schweinehörn ist dann ein ganz geeignetes Objekt, auch um sich einfach mal so vorzustellen,
00:05:30: wie die einzelnen Behördenbereiche verteilt sind, höchste Lage und so. Ja genau, also das Schweinegehirn
00:05:37: ist ziemlich ähnlich zum menschlichen Gehirn auch gebaut, sodass man die Strukturen des
00:05:43: menschlichen Gehirns durchaus im Schweinegehirn halt wiederfinden kann. Es ist natürlich erst mal
00:05:49: auch viel kleiner, was die Schülerinnen auch ins Staun versetzt, weil sie gerade weil ein Schwein
00:05:55: ja so viel schwerer ist als ein Mensch, rechnen die dann immer mit, dass man da mit einem richtig
00:06:02: großen Gehirn um die Ecke reinflatt hat. Das ist natürlich auch so ein klassisches Problem,
00:06:08: wenn ich dann versuche, ein echtes Organ mitzubringen, dass einige das auch eklig finden. Hast
00:06:13: du vielleicht auch einen Tipp, wie kann man damit dann umgehen? Wichtig ist, dass man halt, wenn
00:06:20: jemand nicht das anfassen möchte, ist das auf jeden Fall in Ordnung, da meistens regelt sich das
00:06:27: in so Situationen von selbst, weil erst mal ist immer der Ekel besonders groß in so Klassen,
00:06:32: aber dann fängt, es gibt immer einen, der dann doch, wo das Interesse dann doch höher ist,
00:06:38: als der Ekel und dann mal anfasst und dann, wenn dieses eine Anfassen gebrochen ist, dann sind
00:06:46: oftmals total viele interessiert und es ist auch vollkommen in Ordnung, wenn man dann sagt, dass
00:06:54: ein Schüler das nicht gerne anfassen möchte, dass er dann halt Abstand nimmt oder gerade auch,
00:06:59: wenn es zu viel ist und der Person halt schlecht ist, dass der halt einfach vom Weiten halt zuschaut,
00:07:05: aber meistens kommen sie, wenn das so ein bisschen der Ekel überwunden ist, sind die in der Regel ja
00:07:10: dann doch die Schüler ganz interessiert daran, das anzufassen, das genau zu beobachten, gerade
00:07:18: wenn ich seziere, mache ich das in der Regel Lehrer zentriert und gibt den Schülerinnen danach
00:07:25: noch mal die Möglichkeit, selbst ins Gehirn zu schauen. Oftmals trauen sich dann doch alle,
00:07:34: es einmal anzufassen zumindest. Und gerade wenn man Handschuhe anhat, was man natürlich ja auch
00:07:40: beim sezieren sollte, hat man ja immer noch diese Schutzbarriere für seinen Kopf, dass man es ja
00:07:46: eigentlich nicht in echt angefasst hat. Das hilft vielen auch tatsächlich, dass man ja noch
00:07:52: einen Schutz dazwischen hat. Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Also die Erfahrungen haben wir
00:07:59: gehabt, dass man irgendwie auch mit gutem Vorbild da ein bisschen mal vorangehen muss und dann hilft
00:08:04: das auch schon ganz stark die Hemmung zu senken. Jetzt hast du ja auch gerade schon gesagt, dass
00:08:09: viele dann erst mal überrascht sind, wo das ist ja so klein, obwohl in Spanien eigentlich so viel
00:08:13: wiegt. Heißt das dann auch automatisch, dass so ein Schwein bimmer ist als Mensch? Ja, das ist auch
00:08:20: eine ganz interessante Frage, die auch wieder immer wieder in Schulen ja oder bei mir im Unterricht
00:08:27: auftritt. Die Frage ist, wäre es dann eigentlich am schlauesten? Und das ist immer eine ganz
00:08:34: ja witzige Frage, wenn die Auftrag zu beantworten, weil aus biologischer Perspektive gibt es erst
00:08:41: mal zwei Ansätze, wie man quasi die Effektivität von Weiterleitungssystemen betrachten kann. Dazu
00:08:52: zählt jetzt zum klassischen Sinne die saltatorische und die kontinuierliche Weiterleitungsmöglichkeit.
00:09:00: Das kann man zum Beispiel thematisieren. Also je dicker mein Axon ist, desto schneller ist
00:09:08: eigentlich die Weiterleitungsmöglichkeit. Da gibt es ja superinteressante Beispiele ja auch innerhalb
00:09:14: der Biologie. Auf der anderen Seite ist ja nicht nur die dicke der Akrone wichtig, sondern
00:09:21: oftmals wird ja auch so überlegt, dass die Anzahl der Nervenzellen für die Intelligenz ein
00:09:29: Indikator sein könnte. Wenn man aber mal so Studien anschaut, ist es total schwer letztendlich
00:09:39: zu beurteilen, was ist letztendlich das schlauste Lebewesen. Also oftmals sind die Fragen, die
00:09:46: dort gestellt werden, solche Fragen, die für uns Menschen kognitive Leistung darstellen
00:09:55: und das die Fragen, also zum Beispiel erkenne ich ein Wort, nicht unbedingt für eine Taube
00:10:02: relevant ist. Also ob sie ein Wort erkennt oder nicht, das ist mit ihrem Leben nicht wichtig.
00:10:07: Aber es ist schwer halt, einen geeigneten Test zu entwickeln, der übergeordnet diese
00:10:14: kognitive Leistung misst. Und wenn wir mal uns mit anderen Tieren vergleichen, also würden
00:10:20: ja uns schon auf der Intelligenzheizskala ziemlich weit umsetzen, weil wir super viele
00:10:27: Prozesse analysieren können. Wir haben ein Ich-Bewusstsein. Aber zum Beispiel die A-Meisen,
00:10:34: die in einem unglaublich großen Staat zusammenleben und unglaublich große Dinge transportieren,
00:10:43: die niemals im Stau stehen, wo wir denken, okay, wir Menschen stehen jeden Tag, in NRW
00:10:48: ist immer Stau jeden Tag. Und das ist natürlich eine unglaubliche Leistung, die auch definitiv
00:10:56: eine kognitive Leistung ist, dass solche Tiere nicht im Stau stehen. Und das ist immer so
00:11:00: ein ganz interessanter Vergleich, dass Intelligenz ja letztendlich ein menschenmachtes Konstrukt
00:11:06: ist und man gar nicht genau sagen kann, wer ist denn nun der Intelligenteste? Ja, wir
00:11:11: können. Mestiebeherzungen.
00:11:13: ranziehen, wie die Anzahl von Nervenzellen und auch die Art, wie Aktionen aufgebaut sind. Aber
00:11:21: letztendlich ist immer die Frage, ist das, was wir Menschen als intelligent ansehen, wirklich auch
00:11:30: intelligent? Da gibt es ja auch schon einen ganz interessanten Comic, den kennst du wahrscheinlich
00:11:35: auch, oder Kartondarstellung, irgendwie mit den ganzen Tieren, die vor dem Baum stehen und dann
00:11:40: heißt das, um die Prüfung möglichst objektiv zu gestalten. Habt ihr alle die selbe Aufgabe auf
00:11:46: den Baum zu klettern? Da stehen auch ein Fisch und Elefant. Ja, genau. Wo man einfach sagen kann,
00:11:52: ja, das ist klar, dass sie das nicht schaffen werden, weil es einfach nicht in ihrer Natur liegt,
00:11:57: das zu machen. Genau. Jetzt hast du ja gerade auch schon mit den schönen Themen saltatorisch und
00:12:02: kontinuierliche Errehungsleitung angefangen. Das ist ja so ein Themengebiet, wo Schüler dann immer
00:12:07: schnell so ein bisschen geistig aussteigen, so da wird es jetzt ein bisschen abstrakter und auch so
00:12:13: ein bisschen interdisziplinär. Da geht es ja plötzlich darum, Ionströme, chemisches Potenzial,
00:12:19: das jetzt nicht mehr so, also aus dem Empfinden der Schüler heraus, die klassische Biologie. Da
00:12:24: habt ihr ja auch darüber geschrieben, wie könnte man das jetzt ein bisschen greifbarer machen für
00:12:29: die Schüler*innen? Genau, also da würde ich auch wirklich darauf verzichten, erstmal die Ionkanäle
00:12:36: wegzulassen, weil das ist letztendlich Oberstufenstoff. Das brauchen die in der Klasse 8, 9, 10. Erstmal
00:12:42: nicht. Da würde ich einfach darauf verzichten, weil das ist viel zu viel und viel zu chemisch. Man
00:12:48: kann sich das wirklich einfach mit so einem Modell, mit so Domino-Steinen vorstellen. Wenn man
00:12:52: halt so Domino-Steine hintereinander weglägt, dann hat man die ganz normale kontinuierliche
00:12:57: Weiterleitung. Und wenn man dann zum Beispiel die Domino-Steine etwas auseinander weiterstellt und
00:13:04: dann quasi nur so eine Brücke baut mit Strohhalm, das ist auch echt oft in Biobüchern dargestellt,
00:13:11: dann ist das quasi die salratorische Weiterleitung. Das geht dann etwas schneller und auf dem
00:13:17: anschaulichen Niveau reicht das vollkommen. Und wenn man das dann noch mit ein paar Zahlen
00:13:22: untermauert, die kontinuierliche sieht so aus, die salratorische Weiterleitung hat diese Geschwindigkeit,
00:13:29: vergleicht mal, worin ist der Unterschied, die Achshone sind anders aufgebaut. Das reicht
00:13:35: tatsächlich bei Schülerinnen in der Sekundarstufe eins. Wenn die das verstanden haben, ist das
00:13:39: vollkommen ausreichend und es reicht ja auch zur Vorstellung, was man damit ja auch letztendlich
00:13:45: erreichen möchte. Und muss man vielleicht auch so ein bisschen aufpassen, wenn nicht, dass die dann
00:13:49: in die Oberstufe gehen und diese Vorstellung haben, weil der Nerven sind ein Domino-System? Genau,
00:13:56: da muss man so ein bisschen aufpassen, dass man auf jeden Fall eine Modellkritik halt durchführt,
00:14:02: weil letztendlich stellen wir ja da nicht die echte Nervenzelle da, sondern wir nehmen ja nur
00:14:07: ein Aspekt heraus und deshalb ist es immer wichtig, wenn man solche Modellexperimente durchführt,
00:14:15: einmal noch am Ende der Stunde zu einer Reflexion zu kommen, indem man halt thematisiert, okay,
00:14:22: was entspricht denn bei unserem Modell dem Original, was ist unterschiedlich, dass man das einmal
00:14:29: bewusst macht, dass nicht genau so eine Fehlvorstellung ja innoziert wird. Das kann ja
00:14:36: eigentlich auch sehr gewinntrigen, aber für die Schülerinnen, natürlich muss man sich da auch
00:14:41: noch mal tiefer gehen mit einer Abbildung, zum Beispiel von der Nervenzelle im Schulbuch befassen,
00:14:47: wenn man überlegt, okay, wie kann ich das jetzt auf dieses Modell, das ich gerade gesehen habe,
00:14:50: dann übertragen, dass er das einfach nur irgendwie hieß, so jetzt lernt das auswendig und übertragt
00:14:54: irgendwie die Begriffe auf diese Abbildung oder sowas. Das ist ja eigentlich auch eine sehr schöne
00:14:59: Aufgabe. Richtig, und gerade auch wenn man sich die Nervenzelle im Buch anschaut, ist es ja im
00:15:06: Prinzip ja auch ein weitestgehendem Modell, weil wenn die Nervenzellen ja dargestellt sind,
00:15:12: selbst wenn es eine mikroskopische Aufnahme sind, sind sie erst mal gut und eingefärbt,
00:15:17: was natürlich auch wieder nicht die Realität darstellt und das ist immer ganz interessant,
00:15:21: wenn man an Schüler fragt, welche Farbe hat denn die Nervenzelle und dann kommt ganz oft ja blau,
00:15:27: weil sie blau eingefärbt sind, das ist natürlich auch so eine Vorstellung, die dann einfach
00:15:33: kursiert, wo man einfach auch nochmal wieder ein Bewusstsein schaffen muss. Das ist auch ganz
00:15:38: spannend, da gab es ja auch vor ein paar Jahren mal wo verschiedene Gehirnareale bunt eingefahren
00:15:44: und da gab es diese "Prainbow-Mäuse", die da auch ganz bunt waren und natürlich das häufig das
00:15:52: Problem, dass alles, was wir uns anschauen auch unter der Mikroskop oder so natürlich in irgendeiner
00:15:57: Weise von uns schon bearbeitet wurde, damit wir überhaupt was sehen können. Ja genau und da
00:16:03: muss man einfach wirklich noch mal kritisch noch mal reflektieren. Und wenn wir auch so beim Thema
00:16:08: sehen sind das eigentlich eine gute Überleitung, da habt ihr auch in eurer Ausgabe was dazu geschrieben
00:16:14: und zwar über die Arbeit mit optischen Täuschungen und dass das genauso wie wir auch nicht jeder
00:16:19: Abbildung im Schulbuch oder jeder Aufnahme glauben können, weil da häufig Dinge verfälscht sind,
00:16:24: natürlich wir auch nicht unbedingt allem glauben können, was wir mit unseren eigenen Augen sehen.
00:16:28: Ja genau, da haben wir das Prinzip der negativen Nachbilder aufgegriffen, weil ja häufig so
00:16:38: wenn man so in OP-Sellen mal sich umschaut, tragen ja erste oft ja Bühne oder blaue Kleidung und das
00:16:48: ist quasi auch schon der Einstieg in die Unterrichtsstunde zum Thema negativen Nachbilder,
00:16:55: wo die Schüler noch mal kritisch nachdenken, warum tragen sie denn jetzt kein weiß, weil
00:17:00: normalerweise versteht man ja im Alltag weiße Kleidung sind irgendwie Ärzte und genau
00:17:08: in dieser OP-Situation wird auf einmal nicht mehr weiß benutzt, obwohl das ja so clean ist,
00:17:14: man sieht alles drauf, es kann nicht unrein werden, weil auf weiß ist direkt alles sichtbar und das
00:17:21: führt die Schüler direkt so ein bisschen zum Nachdenken, dass man der Frage genauer auf den
00:17:27: Grund gehen kann, dann gibt es halt ein ganz leichtes Experiment, dass die Schüler quasi erst auf
00:17:32: eine rote Abbildung oder auf ein rotes Blatt schauen, ganz lange, so eine Minute, zwei Minuten und
00:17:40: dann auf ein weißes Blatt Papier gucken und dann müssen die Schüler quasi beschreiben,
00:17:44: was sie sehen und man sieht dann quasi so grün, bläuliche Flecke und ja dann ist halt die Frage,
00:17:53: wir sind hier entstanden und das liegt genau daran, dass halt die Zapfen, das liegt daran,
00:17:58: dass die Zapfen natürlich die roten Zapfen besonders angeregt worden sind und wenn man
00:18:07: dann halt auf weißes Papier schaut, weiß entsteht ja genau durch die Farbkombination aller Zapfen
00:18:15: und die roten können ja in dem Moment nicht mehr angeregt werden, weil die ja einfach schon sich
00:18:21: wieder regenerieren müssen, weil die gerade in Dauererregung waren. Das ist dann eigentlich immer
00:18:25: so eine ganz schöne Erkenntnis, die dann haben, okay, die tragen nicht nur grün oder blau, weil sie
00:18:31: schön finden, sondern es hat wirklich einen Grund und zwar, dass sie einfach nicht diese negativen
00:18:39: Nachbilder haben, was natürlich immer in der OP sehr kritisch sein könnte, wenn ihr dann auf einmal
00:18:45: bei Ihrem Kollegen blaue Flecken sehen und es könnt halt irritieren, dass halt solche optischen
00:18:53: Täuschungen ja auch wirklich mit Sinn und Verstand ja aus dem Weg gegangen werden, um die Sicherheit
00:19:00: des Patienten zu gewährleisten. Genau, wir greifen auch nicht nur die negativen Nachbilder ein. Häufig
00:19:07: finden Schüler in optische Täuschungen super interessant, weshalb man ganz verschiedene
00:19:15: optische Täuschungen auch behandeln kann. Oftmals sind das sehr viel Zeit in Anspruch,
00:19:20: deshalb haben wir in unserer Zeitschrift das so, ja, uns überlegt, dass wir verschiedene optische
00:19:29: Täuschungen als Kurzvorträge vorbereiten lassen. Das kann man im Sinne einer Hausaufgabe als
00:19:38: vorbereitender Hausaufgabe dann machen, dass die Schüler im Internet einfach sich eine optische
00:19:42: Täuschung ihrer Wahl aussuchen, dann hat man direkt auch eine Differenzierung nach Interesse
00:19:46: und einfach einen kleinen Kurzvortrag ja vorbereiten, indem sie einmal die optische
00:19:52: Täuschung natürlich zeigen. Manchmal dauert es auch etwas länger, bis man die optische
00:19:56: Täuschung erkennt. Wenn man zum Beispiel an diese Kaprobienbasen hießen, die, wo man einmal so eine
00:20:02: Gesicht, ein Gesicht sieht von der Seite und einmal die Vase und wenn man einfach gerade ein
00:20:08: Essen nicht sieht, dann sieht man es halt einfach nicht. Da muss man halt ein bisschen genauer
00:20:11: kling gucken, dann dauert halt ein Kurzvertrag auch mal länger, aber dass man einmal diese optische
00:20:17: Täuschung sieht und dann ein bisschen Input zu erhält, wie entsteht sowas, wie kommt sowas,
00:20:22: dass man denkt, das wäre das eine oder das andere. Und natürlich spielen auch erfahrungswerte und
00:20:27: kulturelle Hintergründe eine wichtige Rolle optische Täuschungen wahrgenommen werden oder
00:20:33: nicht. Da kann man wahrscheinlich echt unglaublich viel Spannendes finden, wenn man dir auch selbst
00:20:37: wascher schiebe, da denke ich gerade auch so vor ein paar Jahren ging ja dieses, das Kleid durch die
00:20:41: Mädchen. Ja genau. Das hat ja das ganze Interface see, das kann ich mir gut vorstellen, dass da ganz
00:20:48: viele interessante Beispiele zu finden. Gibt es ja auch was, was einem auch öfters mal im Alltag
00:20:52: begegnet, also gerade so Nachbilder, wenn man da irgendwie abends ist, natürlich eher bei Autofahrern,
00:20:57: der Fall als für Schüler*innen, wenn man eine längere Zeit hinter einem Auto steht, dass halt die
00:21:01: ganze Zeit ein rotes Licht an hat, dann hat man plötzlich auch ja Farbe geflecken. Ja, genau,
00:21:08: stimmt, habe ich gar nicht drüber nachgedacht, aber das wäre auch so ein typisches Beispiel,
00:21:12: wo es halt mal im Alltag vorkommt. Ja, das ist mir irgendwie, nachdem ich das selbst auch,
00:21:16: ich glaube, ich immer schuht, aber dann im Studium in der Biologie darüber erfahren habe,
00:21:20: wie das funktioniert, seit der Fall ist jedes Mal, wenn ich mal so eine roten Licht geblendet
00:21:24: werde, auf. Okay, dann sind wir auch schon am Ende der Zeit, dann fasse ich mal so ganz knapp zusammen,
00:21:31: also wir haben gehört Nervenzellen und das Gehirn sind ein sehr spannendes und relevantes Themengebiet,
00:21:38: das sich sowohl für die jüngeren Klassen eignet, wenn wir z.B. dann über das Thema,
00:21:42: wie schütze ich mein Gehirn reden, aber auch für die Großen, wo wir z.B. mit so spannenden
00:21:48: Phänomen wie optischen Täuschungen und Nachbilder arbeiten können, aber eben auch ganz praktisch
00:21:52: arbeiten können, indem wir z.B. Experimente machen oder auch mein Gehirn sitzieren und ich denke,
00:21:58: das ist ein Themenfeld, bei dem es auf jeden Fall immer schön ist, weil man kreative Ideen erhält
00:22:04: und deswegen lohnt sich dann auch meiner Meinung nach an Blick in eure Ausgabe. Auf jeden Fall würde
00:22:10: ich auch sagen. Das war "Einfach unterrichten", der Podcast von Friedrich Plus aus dem Friedrich
00:22:20: Verlag. Wir bringen innovativen Unterricht für Lehrkräfte auf den Punkt.
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