Englisch: Heterogenität: Different learners, same lesson?

Shownotes

Jede Person ist einzigartig und hat ganz individuelle Fähigkeiten, Vorlieben, Stärken und Schwächen. Diese Einzigartigkeit lässt sich nutzen - zum Beispiel für individuelle Sprachlernstrategien oder Differenzierung. Individuelle Bedürfnisse und Perspektiven sind aber auch inhaltlich ein Gesprächsthema – zum Beispiel, wenn Handicaps, Herkunft oder Hautfarbe zu Diskriminierung führen. Unsere Tipps für deinen Unterricht: ˗ Entwickle einen diagnostischen Blick für die Unterschiedlichkeit deiner Schülerinnen und Schüler und berücksichtige sie in deiner Unterrichtsplanung. ˗ Sensibilisiere deine Schülerinnen und Schüler mithilfe von Filmen, Bilderbüchern etc. für Lebenssituation, die sich von den eigenen unterscheiden und nutze diesen Perspektivenwechsel für das interkulturelle Lernen. ˗ Reflektiere mit deinen Schülerinnen und Schüler, welche Sprachlernstrategien für jede:n individuell am erfolgreichsten sind. ˗ Nutze digitale tools, um individuelle Lernvoraussetzungen aufzugreifen und individuelle Lernwege zu berücksichtigen. Mehr dazu erfährst du in der Ausgabe 63 „Diversity“ von Englisch 5-10, erschienen im Friedrich Verlag.


Im Podcast hörst du Moderatorin Veronika Obermeyer im Gespräch mit Theresa Summer von der Universität Bamberg.

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00:00:00: Einfach unterrichten, der Podcast von Friedrich Plus aus dem Friedrich-Verlag. Wir bringen

00:00:10: innovativen Unterricht für Lehrkräfte auf den Punkt.

00:00:13: Herzlich willkommen beim Podcast Einfach Unterrichten vom Friedrich-Verlag.

00:00:18: Mein Name ist Johannes Grapentin vom Institut für Digitales Lernen und ich freue mich

00:00:21: heute auf ein Gespräch über Diversity. Die Thesen zur heutigen Folge findet ihr natürlich wie immer

00:00:26: in den Shownotes. Mit mir spricht heute Teresa Sommer von der Uni Bamberg. Herzlich willkommen

00:00:31: im Podcast, Teresa. Erzähl doch bitte einmal kurz, was du so machst. Ja, vielen Dank, Johannes. Ja,

00:00:38: ich bin hier an der Uni Bamberg in der englischen Faktidaktik Junior-Professorin,

00:00:42: jetzt seit knapp über zwei Jahren und war zuvor Lehrerin für Englisch und Musik an

00:00:47: verschiedenen Realschulen in Bayern und bin schon seit einigen Jahren für die

00:00:51: Zeitrift Englisch 5 bis 10 auch tätig. Super. Du hast uns ja auch eine ganze Ausgabe davon mitgebracht,

00:00:58: wenn man so sagen darf. Also es ist eine erschienen zum Thema Diversity, an der du

00:01:01: beteiligt warst. Maßgeblich, bevor wir uns diesen fünf Thesen zuwenden, sag mir doch einmal in ganz

00:01:08: wenigen Sätzen, was ist für dich denn eigentlich der Kern des Themas Diversity im Kontext Unterricht

00:01:13: und Schule? Warum sollten wir das auf dem Schirm haben? Ja, Kern des Themas, das würde ich sagen,

00:01:19: das Thema selbst bzw. Themen, die sich mit Diversität und mit Diversity-related Issues

00:01:27: beschäftigen und dementsprechend interessant und potentiell auch motivierend und vor allem

00:01:31: relevant für Lernende sein können im Englisch Unterricht. Das ist genau die Bandbreite,

00:01:36: eigentlich oder anders gesagt, die Bandbreite, also die Vielfalt ist ja im Grunde das Thema. Du

00:01:42: plädierst in dein Heft für eine Ausprägung eines diagnostischen Blick für diese Vielseitigkeit,

00:01:48: die Unterschiedlichkeit. Und der soll natürlich auch in die Unterrichtsplanung hineinragen. Welche

00:01:55: Aspekte von Vielseitigkeit muss ich denn im Blick haben und wie schule ich dann so einen Blick?

00:01:59: Ja, das ist eine sehr schwierige Frage, die sehr viele komplexe Aspekte mit sich bringen. Ganz

00:02:05: grundlegend ist die Idee einmal dieses Heftes, dass wir zum einen diesen Blick auf die Diversität

00:02:12: und die Heterogenitätsfassetten der Lernenden natürlich schärfen möchten, dass zukünftige

00:02:17: Lehrkräfte oder eben praktizierende Lehrkräfte sowieso natürlich den Blick haben auf diese

00:02:21: verschiedenen Heterogenitätsfassetten der Lernenden und sie dabei jedoch trotzdem natürlich als

00:02:26: auch Individuen wahrnehmen, die sich in diesen verschiedenen Heterogenitätsfassetten unterscheiden.

00:02:31: Und das hat dann zwei, für mich im Wesentlichen zwei Implikationen. Die eine Implikation wäre einmal,

00:02:36: dass man, wenn man Vielfalt so quasi als Eckpfeiler so, das ja daran orientieren wir uns auch in

00:02:42: diesem in der Zeitschrift in dem Beitrag Unterricht aktuell wahrnehmen, dass es eben damit zu tun

00:02:47: hat, praktische Implikationen hat in dem Sinne, dass wir Differenzierung ernst nehmen müssen im

00:02:53: Fremdsprachen oder im Englischunterricht speziell und dementsprechend in die Praxis umsetzen. Und

00:02:58: was das konkret bedeutet im Hinblick auf diese verschiedenen Heterogenitätsfassetten ist extrem

00:03:04: komplex. Ich würde gern ein Beispiel auf... Das ist wahrscheinlich auch unterschiedlich. Genau, ja,

00:03:08: und ich würde gern auf einen Aspekt eingehen, der zwar so im Heft-Explizit nicht vorkommt, aber mir

00:03:12: hier sehr zentral erscheinen gerade so auch Kontexten Mehrwert eines Podcasts hier. Und zwar gibt es in

00:03:18: den Bildungswissenschaften, sprich man ganz häufig von Neuromythen oder gewissen Fehlkonzepten, die

00:03:23: Lehrkräfte und auch Lernende haben vom Lernen selbst. Und ein Neuromythos, den es hierzu gibt,

00:03:29: ist beispielsweise, dass es verschiedene Lernatypen gibt und wir dementsprechend den Unterricht so

00:03:34: anpürst passen müssen, dass er auf die verschiedenen Lernatypen passt. Und es gibt aber empirische

00:03:39: Studien zu diesem Thema und es gibt keine empirischen Belege, die zeigen, dass das sinnvoll ist und

00:03:43: zielführend. Dementsprechend müssten wir eher im Englischunterricht auch und in der Bildung

00:03:48: allgemein darauf setzen, dass Lernende verschiedene Strategien kennenlernen, verwenden und anwenden

00:03:55: im Unterricht, um dementsprechend auch beim Lernen flexibel zu bleiben. Und das ist so,

00:04:00: würde ich mal sagen, der Tenor. Und dementsprechend ja, Doktes Heft zum einen darin an und stellt

00:04:06: auch in einen Beitrag hervor, wie Lernende ihre Superkräfte, so nennt es, kamen Hermann entdecken

00:04:12: können. Und aber der andere Faktor oder Fokus dieses Heftes ist auch wirklich Themen rund um

00:04:19: Diversity als Thema im Unterricht einzusetzen und zu besprechen, zu diskutieren. Und das ist

00:04:28: mitunter auch der Schwerpunkt dieses Heftes. Ja, genau. Und das war so die Idee dahinter und

00:04:34: wir haben das dann ja kombiniert auch mit dieser Idee einen Englischunterricht der Vielfalt zu

00:04:38: gestalten, um eben diese beiden Schwerpunkte mit in den Fokus zu nehmen. Boah, das klingt alles

00:04:44: wirklich hochgradig spannend. Allein zu diesem Thema Neuromythos hätten wir natürlich jetzt

00:04:49: einen ganzen Podcast machen können. Ich glaube auch übrigens, dass das ganz gängig ist, dass das

00:04:54: so gesehen wird. Wahrscheinlich werden viele Zuhörerinnen jetzt gerade aufschrecken und sagen

00:04:58: Moment mal, das sehe ich doch auch so. Ich rate also dazu, wenn ihr da draußen an dieser Stelle

00:05:03: überrascht worden seid, dann schaut doch einfach mal ins Heft an die Stelle. Ich würde gerne aber

00:05:07: auch noch über die anderen Punkte sprechen, die ihr im Heft drin habt, nämlich also allein diese,

00:05:13: du hast eben angedeutet diese Vielfalt, diese Unterschiedlichkeit. Ich habe mir sofort gedacht,

00:05:17: wenn ich mein Blick für all diese Dinge schulen soll, brauche ich doch Unterstützung. Ist denn da

00:05:22: überhaupt ein Weg vorbei an Technologien, KI und digitalen Tools, oder ist das sozusagen auch in

00:05:31: euren Überlegungen da schon längst Teil und sozusagen eine Grundlage aller Überlegungen,

00:05:36: dass das in der Tief, in der Diagnostik und auch dann in der Planung im Grunde nur noch mit

00:05:40: Unterstützungssystem geht? Das ist ein super Hinweis und ich kann nur anmerken hierzu, dass dem

00:05:46: nächsten Themenheft auch tatsächlich zu KI entstehen wird. Das war jetzt nicht Fokus in

00:05:50: diesem Themenheft speziell, aber natürlich berücksichtigen wir das Thema Digitalisierung,

00:05:55: Kultur der Digitalität ganz grundlegend in all unseren Heften schon seit einiger Zeit und

00:06:00: wir haben jetzt konkret zum Thema, wie kann ich beispielsweise digitale Tools einsetzen,

00:06:05: um bestimmte Themen rund um Diversität auch zu integrieren, thematisch in den Englischunterricht,

00:06:10: paar Praxisbeispiele dazu, beispielsweise von Christina Menzing hat einen Beitrag für

00:06:15: die Klassenstufe 5.6 entwickelt zu, wie man mit Book Creator eine digitale Klassenzeitung

00:06:21: erstellen kann. Dann haben wir speziell in der Zeitschrift auch immer eine Rubrik zu

00:06:24: Digital Learning und dort wird beispielsweise die Online-Plattform TaskCards von einem Beitrag

00:06:30: von Regina Grund und Michelle Zirkel vorgestellt. Ja, aber das ist jetzt würde ich sagen eher was

00:06:34: grundlegend, dass TaskCards beispielsweise kann natürlich auch eingesetzt werden, ganz grundlegend

00:06:39: für die Unterrichtsplanung, für die Bereitstellung von Material. Das ist jetzt nicht nur speziell

00:06:44: jetzt im Kontext der Diversität oder Diagnostik, wo das jetzt irgendwie eine Rolle spielen werde

00:06:49: gar nicht, aber das ist jetzt so ein Beispiel, worauf wir eingehen in der Zeitschrift. In dem

00:06:55: Beispiel, was Regina Grund und Michelle Zirkel aufführen beispielsweise, geht es um den Song

00:06:59: Speechless, der Neuverfilmung von Aladdin, der auf verschiedene Sprachen veröffentlicht wurde

00:07:05: und sie zeigen dann beispielsweise, wie man mit der TaskCard verschiedene Soundbeispiele

00:07:10: einbetten kann, wie man Videos gelinken kann und wie verschiedene Fragen eingebaut werden. Auch

00:07:16: können die dann mit Lernenden diskutiert werden. Also da gibt es sehr viele Einsatzmöglichkeiten

00:07:22: auf jeden Fall auch im Kontext dieses Thema. Wo ist da der Link zum Thema Diversität im Heft? Also

00:07:28: wie verbindet sich das jetzt mit dem Hauptthema? Also ich würde sagen, das ist jetzt was die

00:07:33: Digitalisierung, also ist ja Teil unserer Lebensrealität und auch das schulischen Alltag

00:07:38: ist dementsprechend, würde ich jetzt sagen, dass das einfach, was es würde ich nicht getrennt sehen,

00:07:42: also Unterricht heutzutage mit Lehrkräften in Unterricht planen. Je nachdem, wie die

00:07:46: Ausstattung an den Schulen ist, das ist natürlich deutschlandweit sehr, sehr unterschiedlich,

00:07:50: ob sie Wählern beispielsweise zur Verfügung haben oder nicht, ob sie Tablet-Klassenunterrichten

00:07:56: oder Whiteboards zur Verfügung haben oder vielleicht sogar schon VR-Brillen, was auch immer

00:08:00: dort zur Verfügung steht, dementsprechend müssen sich Lernende zum einen dieser Ausstattung

00:08:05: anpassen in ihrer Unterrichtsplanung. Darüber hinaus kann man, das ist natürlich das Thema

00:08:11: des Heftes, aber digitale Kompetenzen natürlich auch komplett ohne digitale Medien an sich schulen,

00:08:16: aber ich glaube, da würden wir jetzt zu weit weggehen vom Thema. Wie schaffe ich denn ganz

00:08:21: praktisch motivierende Räume rund um das Thema Diversität im Unterricht? Genau dahin zielt ja

00:08:25: auch eine der Thesen. Kannst du uns dann ein paar Beispiele nennen? Ja, sehr gerne. Vielleicht noch mal

00:08:29: kurz als Hintergrund und so auch als mit Idee, die rein schwingt in dieses Heft allgemein ist,

00:08:35: wir haben an der Uni Bamberg in Kooperation mit einer Uni in Polen und Norwegen eine Studie

00:08:41: durchgeführt mit Lernenden, die ELT-Serve, in denen wir in der wir Schülerinnen befragt haben zu

00:08:46: ihren Einstellungen rund um den Englischunterricht. Und ein Kernergebnis war, dass sie sich eine

00:08:52: Vielfalt an Themen wünschen und auch eine Wahlfreiheit bei den Themen, die sie im Englischunterricht

00:08:59: thematisieren, nutzen, um gewisse Kompetenzen auch auszubilden. Und sie wollen realistische

00:09:05: und interessante Inhalte thematisieren. Also, dass du mal als kurzer Hintergrund genau die

00:09:10: Relevanz sind auch so für ihr eigenes Leben. Genau, und du hast jetzt gefragt nach Beispielen,

00:09:17: ich denke, ein wichtiger Zugang ist auf jeden Fall die Arbeit mit literarischen oder auch

00:09:22: popkulturellen Texten oder Artifakten im Englischunterricht. Dazu finden wir im Heft mehrere

00:09:28: Beispiele zu verschiedenen Texten. Zum Beispiel Maimouna Conte und Lena Herzl haben einen Beitrag

00:09:34: rund um den australischen Protestsong von "Mystu" entwickelt, der institutionellen Rassismus

00:09:40: thematisiert in Australien. Sprich, hier haben wir ein Beispiel, wie man mit einem Song arbeiten kann

00:09:47: und gleichzeitig, um auf deine Frage vorhin einzugehen, Thema Digitalisierung geht es dann

00:09:52: im Schluss darum, sie erschließen erstmal diesen Fall, also basiert auf einem realen Fall dieser

00:09:56: Song, analysieren den Songtext und erstellen dann ein eigenes digitales Protestplakat gegen

00:10:01: Rassismus. Also, das ist ein Beispiel hier, wie das Thema Vielfalt in dem Kontext eben Rassismus

00:10:08: und in Kontext einer Rassismus kritischen Fremdsprachen, wie Dr.

00:10:11: auch natürlich digitale Medien in dem Beispiel eingesetzt werden können. Ein zweites Beispiel

00:10:17: ist ein Beitrag zur Jahrgangsstufe 5.6 von Rick Amberg, der in dem Bilderbuch "Skin We Are In"

00:10:23: von der südafrikanischen Schriftstellerin Cindy Wee-Margona eine Unterrichtssequenz

00:10:29: vorstellt zu eben diesem Bilderbuch bzw. wir haben es extra auch so gestaltet,

00:10:33: dass Lehrkräfte die Sequenz durchführen können, auch wenn sie das Bilderbuch noch nicht selbst

00:10:37: besitzen. Da gibt es dann verschiedene Bildkarten und er hat hier eben eine Sequenz entwickelt für

00:10:43: die Klasse 5.6, wenn man das Buch aber auch tatsächlich ganz behandeln möchte im Unterricht

00:10:48: wird es sich eher so für die Klasse wahrscheinlich acht eignen, aber ich kann es auf jeden Fall

00:10:51: empfehlen auch zur Anschaffung für Lehrkräfte. Das ist ein sehr spannendes Buch, in dem es um

00:10:57: fünf Freundinnen geht, die für ein Schulprojekt mehr über ihre Herkunft und wissenschaftliche

00:11:01: Zusammenhänge zu ihren verschiedenen Hautfarben herausfinden wollen. Und dementsprechend sind

00:11:07: das würde ich mal sagen zwei Beispiele, wie einmal mithilfe eines Songs, also durchaus ein Text,

00:11:12: der ja Lernenden sehr vertraut ist, der auch, was wir wissen auch aus der Forschung, sehr motivierend

00:11:17: für Lernende grundsätzlich ist, eingesetzt werden kann und dann aber auch wiederum ein weniger

00:11:23: bekanntes und wahrscheinlich weniger populäres, populärer Text für Lehrkräfte dementsprechend,

00:11:30: vor allem in der Sekundarstufe 1 oder 2, in dem diesen Verleben ein Bilderbuch und da gibt es

00:11:35: wirklich noch eine Fülle an Material, da gibt es auch eine Liste, eine Übersicht im Heft, wo wir

00:11:40: dann noch verschiedene andere zum Beispiel Serien, Netflix Serien empfehlen etc., die zum Thema

00:11:46: Diversity, LGBTQ beispielsweise, Hard Stopper, die Netflix-Serie, so als Idee, was eignen sich dann

00:11:53: noch für Filme, Serien, Bücher, Gedichte oder ja auch immer, das ist natürlich endlos und die

00:11:59: Vorschläge im Heft rein als Suggestions zu sehen. Grundsätzlich kann man ja wahrscheinlich sagen,

00:12:06: also viele dieser Themen sind ja irgendwie wesentlich, sind vielleicht auch, haben mit

00:12:12: Identität zu tun, haben irgendwie, sind vielleicht nicht ganz einfach in Worte zu fassen, also kann

00:12:18: man grundsätzlich sagen, dass sich eben literarische Zugänge, künstlerische Zugänge besonders eignen

00:12:23: oder würdest du das gar nicht so pauschal sagen? Absolut, ja, also ich denke gerade mit, mit literarischen

00:12:30: Texten kann man ja, können wir ganz viele verschiedene Kompetenzbereiche in diesem Modell,

00:12:37: auch wenn wir uns fachdidaktische Modelle zu literarischer Kompetenz vorstellen, verschiedene

00:12:41: Kompetenzbereiche dort, Schulen und dementsprechend finde ich schon, dass es auch eine wesentliche

00:12:46: Aufgabe, zum einen jetzt von der universitären Ausbildung her ist und auch der schulischen

00:12:52: Praxis, Lernende auf Text aufmerksam zu machen, denen sie vielleicht nicht in ihrem Alltag begegnen,

00:12:58: die sehr viel Potenzial haben für den Kompetenzerwerb auf verschiedenen Ebenen und Bilderbücher

00:13:05: beispielsweise, one of my personal favorites, also ganz ehrlich, damit habe ich mich viel

00:13:10: beschäftigt, auch in letzter Zeit gehören da auf jeden Fall dazu und haben da viel Potenzial,

00:13:15: sowohl zum Sprachenlernen als auch darüber hinaus, was an der erzieherischen Bildungsziele

00:13:21: angeht, heißt BNE zum Beispiel, für eine nachhaltige Entwicklung und da kann man ja

00:13:27: weiterspinnen. Du sprichst gerade das Thema Sprachenlernen an, also wir sind jetzt gerade

00:13:31: ein bisschen über die Themen gekommen, über die Schülerinnen, die sich die wünschen,

00:13:34: aber auch im Bereich Sprachenlernen habt ihr ja im Heften ein paar Dinge untergebracht,

00:13:39: denn zum Beispiel geht es ja auch darum, diese Sprachenlernstrategien mit den Schülerinnen

00:13:45: zusammen zu reflektieren. Da hat mich interessiert, ob es sozusagen nur um die eigene geht oder

00:13:50: geht es auch darum, grundsätzlich, was das eben angedeutet, verschiedene Zugänge zu

00:13:55: einem gewissen Kontext irgendwie erstmal transparent zu machen und dann so eine bewusste Wahl zu

00:14:00: treffen, um auch über das, auch über den Weg, den ich nicht gehe praktisch zu lernen und

00:14:05: zu verstehen, wie ich funktioniere. Ist das so ein bisschen der Gedanke dahinter?

00:14:08: Absolut. Genau das, was du ansprichst, das ist ein Beitrag von Carmen Herrmann, die hier zu

00:14:14: Embracing My Superpowers einen wirklich spannenden Beitrag entwickelt hat, wo ganz viele Lernstrategien

00:14:21: aufgeführt werden und auch sehr praktische Tipps auch für Lernende. Ich habe dabei auch

00:14:25: einiges gelernt, muss ich sagen. Zum Beispiel hatte sie einen spannenden Hinweis auf einen

00:14:29: TED Talk von Lydia Machovar, The Secrets of Learning in New Language, ein spannender TED

00:14:35: Talk von sie selber Polyglot, also eine Person, die sehr viele Sprachen sprechen kann, die dann

00:14:41: thematisiert, ja, wie kam es denn dazu? Und die hat es dann auch so, ja, jetzt nicht formell,

00:14:46: aber sich zu erforschen, im eigenen Kontext oder ihre andere Polyglot-Friends befragt, wie sie das

00:14:54: dann geschafft haben, so viele Sprachen zu lernen. Also daran dockt sie so ein Stück weit an und das

00:14:58: geht eben gerade auch auf diesen, oder spielt eine Rolle in diesem Kontext, dieser Fehlkonzept oder

00:15:05: Nürnmüten quasi beiseite schieben und sich stattdessen mit Sprach-Lernstrategien zu beschäftigen

00:15:10: und sie führt dann verschiedene Methoden auch auf, die Lernende ausprobieren können und kennen

00:15:16: lernen können und das sind verschiedene metakognitive, kognitive, soziale, effektive und so

00:15:21: weiter Strategien, die sie aufführt, beispielsweise von einer Technik, die wir sicherlich alle auch

00:15:28: im Alltag viel mehr einsetzen sollten, die Pomodoro-Technik, ein gewisses Lernen mit vielen

00:15:33: häufigen Pausen, um konzentriert arbeiten zu können. Sie erwähnt auch eine App Software Anki,

00:15:40: eine Lernkartei-Software im Bereich der sozialen Lernstrategien, führt sie auf Global Pen-Friends,

00:15:47: eine Website, auf der Lernende weltweit Brieffreundinnen finden können und auch Tipps, so wie ja,

00:15:53: start speaking from day one um so doch mal die Wichtigkeit desprechens hervorzuheben. Also da

00:15:59: finden wir eine Fülle an Ideen für verschiedene Strategien und natürlich Ziel ist hier ganz

00:16:04: klar, dass Lernende ihre Superkräfte entdecken und auch Dinge entdecken und Strategien kennen

00:16:10: lernen, die ihnen noch nicht bekannt waren. Und gerade beim Sprach-Lernen, ich meine,

00:16:14: wir ernten uns wahrscheinlich alle dran oder die meisten Lernenden hier, ich beobachte sie immer

00:16:18: wieder mal in der Stadt in Bamberg, wie sie durch die Stadt laufen mit ihrem Englischbuch,

00:16:22: kürzlich habe ich eine Schülerin gesehen noch und dachte mir nur, oh ja und lernt ihre Vokabeln,

00:16:27: ja, wenn sie wahrscheinlich in die Schule läuft. Also da gibt es mehr, was wir tun können, als nur

00:16:33: hinten im Buch die Vokabeln durchzulesen. Also absolut, absolut. Viel, viel mehr, ja, uns viel

00:16:39: sinnvollere Aufgabenkonzepte, Strategien, die wir anwenden können. Für mich schließt sich hier so

00:16:46: ein bisschen der Kreis, wir kommen nämlich auch schon langsam zum Ende, aber wenn ich das,

00:16:49: was, wenn ich diese Superpowers jetzt doch nochmal hervorhole und mit dem Verknüpfe,

00:16:54: was du eingangs gesagt hast, ist, passt sich das nicht gewissermaßen ein bisschen? Also,

00:16:58: dass man sagt, es gibt eigentlich diese Lerntypen nicht, aber wir reflektieren jetzt doch unterschiedliche

00:17:03: Lernzugänge und ich finde meine Superpower, also ist es nicht mein Lerntyp oder ist das was anderes?

00:17:08: Es geht nicht darum, es einen eigenen Lerntyp zu finden. Wenn ich nach Lerntypen denke,

00:17:15: dann kategorisiere ich ja meinen Lernenden auch in Boxen oder stecke sie in Boxen. Und das ist

00:17:20: nicht Ziel für uns, sondern Aufgabe von uns auch in der Bildung. Der kann sowieso nicht, der kann

00:17:24: keine Texte. Genau, du kannst ja nur auditiv, also meiste die jetzt halt alles auf oder dann auch so

00:17:29: Dinge wie ihr haptische Lerner, was sollen das jetzt eigentlich heißen für den Englischunterricht? Ja,

00:17:33: also wenn wir so an diese Multiple Intelligence Theory von Gardner und so denken, ja, wo es sehr

00:17:38: kritische Beiträge gab, auch in letzter Zeit in einer psychologischen Zeitschrift, die dafür

00:17:45: plädieren, er soll doch jetzt endlich mal quasi zugeben, dass das so einfach überhaupt nicht

00:17:49: zielführend ist in so Multiple Intelligenzen, Personen einzuteilen und zu denken und so weiter.

00:17:55: Ich würde dafür plädieren, ja, zum einen sollten wir Lernende nicht in Boxen stecken,

00:18:00: sondern wir sollen verschiedene Wege und Strategien für ein erfolgreiches Lernen

00:18:03: auszeigen. Das ist der eine, eine Fokus auch in diesem Heft und darüber hinaus und das ist

00:18:09: der zweite Punkt, können wir Lernende mit auf den Weg nehmen, diversitätsbezogene Themen wirklich

00:18:15: explizit zu entdecken, zu thematisieren, indem wir ihre Interessen berücksichtigen. Mir fällt

00:18:20: dabei auch zum Beispiel ein ganz toller Film ein zum Thema Disability, den Katrin Thompson in

00:18:26: dem Beitrag vorstellt im Heft. Ja und dementsprechend, Filme, literarische Texte, Songs geben da ganz

00:18:33: viel her und bieten interessante Einblicke für Lernende und ja, was natürlich in so einem Heft

00:18:38: auch nicht immer sehr einfach ist, ist diese Wahlmöglichkeit bereitzustellen in den Entwürfen

00:18:44: für, für die wir entwickeln. Also das wäre vielleicht noch so ein Plädoyer am Schluss auch

00:18:50: natürlich als Lehrkraft auch sich zu überlegen, okay, vielleicht wähle ich mir jetzt nicht die

00:18:54: genauen Sequenzen, sondern ich finde die Ideen gut. Ich finde diesen Film toll, ich finde den Song

00:18:59: spannend und ich überlege mir verschiedene Themen in einem artoffenen Projekt. Stellt das Lernende

00:19:05: zur Verfügung, gebt ihnen das als Impuls, aber auch Wahlmöglichkeiten an Themen, an gerade mit

00:19:10: älteren Lernenden. Ja, könnte man sowas dann durchaus auch durchführen, um ihnen so ein Stück

00:19:14: weit Freiheit auch zu geben und verschiedene Themen zu wählen oder sie gar auch zu befragen, was

00:19:20: für Themen sie gerade interessieren und darauf hingehen, sich Gedanken zu machen, wie man darauf

00:19:26: eingehen kann im Englischunterricht. So considering learners perspective ist das auch so mit

00:19:30: einem Forschungsbereich, mit dem ich mich gerade beschäftige und ja spielt da auch ein bisschen

00:19:35: mit rein. Dieser Hinweis ist an sich auch schon ein gutes Schlusswort. Diesen Ratschlag gebe ich

00:19:41: einfach oder gebe ich direkt weiter an die Zuhörerinnen da draußen. Ich danke dir für

00:19:45: dieses aufschlossreiche Gespräch. Ich wünsche dir diverse gute Dinge in der Zukunft und euch

00:19:53: lieben Zuhörerinnen, wir sind am Ende des Podcasts so Diversity, wir hoffen, ihr habt was mitgenommen.

00:19:58: Wenn euch der eine oder andere Punkt noch interessiert, schaut gerne in die Ausgabe von

00:20:03: Englisch 5 bis 10 rein und danke fürs Zuhören. Bis zum nächsten Mal.

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