Deutsch: Werf oder wirf?
Shownotes
Heißt es werf oder wirf, ein Plan oder einen Plan haben? Die Flexion im Deutschen ist komplex und es verwundert nicht, dass in diesem Bereich häufig Fehler auftauchen. Es gibt stark, schwach und unregelmäßig konjungierte Verben, analytische und synthetische Formen der Tempusbildung, die Deklination eines Adjektivs ist von der Nominalgruppe abhängig und Pronomen sind hinsichtlich ihres Deklinationsverhalten auch noch äußerst heterogen. Entsprechend schwierig ist das Thema nicht nur für Schüler:innen. Wir liefern einen fundierten Überblick darüber, wie die unterschiedlichen Wortarten flektieren und was sprachlich mithilfe von Flexion ausgedrückt wird. Es gibt auch beim Thema Flexion systematische Zusammenhänge, die gut lehr und lernbar sind. Überzeuge dich selbst!
Mehr dazu erfährst du in der Ausgabe 302 von Praxis Deutsch, erschienen im Friedrich Verlag.
Im Podcast hörst du Moderatorin Veronika Obermeier im Gespräch mit Prof. Astrid Müller (Deutsch-Didaktiker und Herausgeber).
Transkript anzeigen
00:00:00: Einfach unterrichten – der Podcast von Friedrich Plus aus dem Friedrich-Verlag.
00:00:09: Wir bringen innovativen Unterricht für Lehrkräfte auf den Punkt.
00:00:15: Herzlich willkommen beim Podcast Einfachunterrichten vom Friedrich-Verlag.
00:00:19: Heute geht es um Flexion im Deutschunterricht.
00:00:22: Mein Name ist Veronica Obermeier vom Institut für Digitales Lernen
00:00:26: und ich spreche hier mit den Menschen hinter den Unterrichtsideen des Friedrich-Verlags.
00:00:31: Heute darf ich die beiden Herausgeberinnen der Praxis-Deutsch-Ausgabe begrüßen.
00:00:35: Astrid Müller und Nana Vorhop. Schön, dass Sie da sind.
00:00:39: Liebe Frau Müller, liebe Frau Vorhop, könnten Sie kurz einen Satz zu Ihrer Person sagen?
00:00:43: Oder heißt es zu Ihren Personen nennen? Das klären wir bitte später.
00:00:48: Guten Tag. Ich bin Nana Vorhop. Ich habe seit anderthalb Jahren eine Professur für germanistische Sprachwissenschaft,
00:00:57: schrägstrich Grammatik an der Universität Potsdam.
00:01:00: Vorher war ich 15 Jahre in Oldenburg und ich freue mich, dass ich ab und zu auch mal
00:01:06: bei den Praxis-Deutsch-Ausgaben mitmachen darf, wie jetzt auch aktuell, gerade bei den Flexionsheft.
00:01:13: Und ich bin Astrid Müller, ich bin Professorin für Sprachdidaktik an der Universität Hamburg
00:01:20: und mein Schwerpunkt liegt in der Sekundarstufe 1, Sekundarstufe 2
00:01:26: und ich bin außerdem Mittarausgeberin von Praxis-Deutsch und freue mich,
00:01:30: dass ich regelmäßig auch miteinander vorhob, dann die eine oder andere Ausgabe schon gestalten durfte.
00:01:37: Sehr schön. Sie schreiben ja einen ganz spannenden, aber schon auch dichten Basisartikel
00:01:44: und da thematisieren Sie, dass das Thema Flexion im Deutsche Unterricht eher beiläufig daherkommt.
00:01:50: Und ich muss gestehen, ich glaube, viele Kolleginnen und Kollegen und vielleicht auch ich ein wenig sind,
00:01:55: ganz froh, dass wir dieses Thema mit seinen Konjugationstabellen und so weiter eher in den Fremdsprachenunterricht stecken können
00:02:03: oder konnten, weil ich schon den Andruck hatte, dass Sie das Thema aus seiner Beiläufigkeit rausholen wollten.
00:02:09: Stimmt das, Frau Müller?
00:02:11: Einerseits und andererseits. Und zwar ist vor allen Dingen wichtig und ich glaube, das merkt man dem Basisartikel auch an,
00:02:18: dass die Lehrkräfte, die das Fachdeutsch unterrichten, ihr Wissen über Flexion im Deutschen
00:02:26: tatsächlich entweder auffrischen oder vielleicht auch ganz neu entwickeln können.
00:02:32: Denn es soll ja, also es ist überhaupt nicht unser Wunsch, dass jetzt plötzlich Konjugationstabellen oder Deklinationstabellen
00:02:41: in den Klassenzimmern hängen und die Kinder und Jugendlichen vielleicht diese auswendig lernen müssen.
00:02:48: Es geht uns ja vielmehr darum, dass die Lehrkräfte auf der Grundlage ihres Fachwissens auch erkennen können,
00:02:55: in welchen Bereichen ihre Schülerinnen und Schüler Bedarf haben, sich vielleicht genauer noch einmal mit Flexion zu beschäftigen
00:03:03: und wo es vielleicht auch ganz spannend sein kann, sich mal bestimmte Formen anzuschauen im Deutschen,
00:03:11: entweder unter dem Aspekt Sprachwandel, wo hat sich was verändert vielleicht in den letzten 10, 20, 100 Jahren
00:03:20: und wo gibt es vielleicht Phänomene, bei denen wir selbst immer nicht so ganz sicher sind
00:03:27: und die vielleicht auch ganz besonders auffallen. Davon gibt es ja im Deutschen wirklich auch eine ganze Reihe.
00:03:34: Klingt so weit ganz gut.
00:03:37: Jetzt habe ich bei der Elektriere des Basisartikels für mich persönlich das Gefühl gehabt,
00:03:43: dass es eine kurze, sehr gut verständliche, aber schon auch knackige Fortbildung ist.
00:03:49: Können Sie mir meinen Gefühl bestätigen, dass das auch für mich als Lehrperson von Vorteil ist,
00:03:56: wenn ich mich da fortbilde zum Thema Flexion konkret?
00:04:02: Ja, vielen Dank für das Konkument. Ja, in der Tat denken wir das schon, dass wir davon ausgehen,
00:04:10: dass Lehrer und Lehrerinnen eben auch nicht immer alles können müssen.
00:04:14: Das schaffen wir auch kaum an der Universität.
00:04:17: Und das ist natürlich auch durchaus legitim, dass man sagt,
00:04:21: jetzt gucke ich mir das noch mal ein bisschen systematischer an und da schöpfe ich dann eben draus.
00:04:26: Dass sie mich eben fragen, ja, woher kommt jetzt eigentlich dieser möglicherweise sogar Zweifelsfall?
00:04:31: Also Astrid Müller sagte eben, dass sich das in den letzten 100 Jahren vielleicht gewandelt hat.
00:04:36: Viele Sachen sind ja aber auch gerade in der Flexion, die wandeln sich aktuell.
00:04:40: Also wir haben manchmal wirklich zwei Varianten und dann fragt man sich manchmal,
00:04:44: ist das jetzt das eine oder das andere richtig?
00:04:46: Und dann können wir sagen, na ja gut, wenn wir uns aus dem System das ja raus angucken,
00:04:49: sind vielleicht auch beide Varianten richtig.
00:04:52: Und das kann man, also vieles, vieles gerade in der Flexion kann man so aus dem System heraus verstehen.
00:04:57: Und deswegen ist es manchmal notwendig, sich dieses System zur Grundlage zu nehmen.
00:05:02: Aber deswegen geben wir hier auch die Flexionstabellen und sagen, okay, hier präsentieren wir euch das.
00:05:07: Es müsste jetzt nicht auswendig lernen, aber ihr könnt mal kurz drauf gucken.
00:05:10: Und dann versteht man es eben, dann gibt es so AHA-Effekte.
00:05:15: Ja, Sie bringen ja in diesem Artikel viele Beispiele, wo ich mir dachte so,
00:05:19: ach Gott, die kenn ich vom Korrigieren, schon tausendmal gelesen.
00:05:22: Einfach Grammatikfehler daneben geschrieben, nicht wirklich verstanden,
00:05:26: was eigentlich für eine Fehlvorstellung dahinter steht, systematische Natur.
00:05:30: Von dem her, glaube ich, wirklich ist das sehr, sehr hilfreich auch für uns Lehrkräfte.
00:05:36: Frau Vorhab, Sie haben mir da wirklich schöne Beispiele.
00:05:40: Können Sie mir damals so einen Phänomen nennen und erklären,
00:05:44: dass Ihnen vielleicht häufig auffällt oder dass Sie besonders fasziniert?
00:05:48: Also der Klassiker ist natürlich, welcher Kasus kommt nach wegen.
00:05:52: Und da fragen wir uns immer, kommt der Dativ oder kommt der Genitiv?
00:05:57: Und natürlich weiß ich, dass viele, die da ein bisschen sprachpflegerisch unterwegs sind,
00:06:02: sagen, es muss der Genitiv sein.
00:06:04: Wenn wir uns aber den Sprachwandel angucken, dann stellen wir fest,
00:06:08: dass natürlich das bei Präpositionen mitunter wechselt.
00:06:11: Also diese Präposition "w" kommt ursprünglich mal aus vom Substantiv.
00:06:15: Das hatte einen Genitiv, weil es ein Substantiv war, total als Genitivattribut.
00:06:20: Dann kam der Dativ auf.
00:06:22: Was aber sehr interessant ist, ist, dass wir, wenn ich dann gerne mal frage,
00:06:27: ja, wie ist das hier, ja, das wegen des schlechten Wetters
00:06:32: machen wir diesen Ausflug nicht.
00:06:34: Da würden wir sagen, okay, wegen dem schlechten Wetter hören wir auch.
00:06:38: Und vielleicht finden wir das eine oder das andere schöner, das mag sein.
00:06:43: Aber interessant ist, wenn Sie mal nur das Substantiv haben
00:06:48: und das zum Beispiel so etwas wegen Urlaub geschlossen.
00:06:52: Und wenn ich da frage, ja, wieso heißt das jetzt nicht Urlaub?
00:06:55: Da gucken mich auch meine Studierenden gerne an und sagen, wegen Urlaub geht nicht.
00:07:00: Und da sieht man sehr deutlich, ah, guck mal, hier ist der Dativ besser
00:07:05: oder ist es einfach die endungslose Form.
00:07:08: Aber wir finden eben diese beiden Formen,
00:07:10: dass die Endung eigentlich nur in so einem Zusammenhang
00:07:12: wegen des schlechten Wetters gut ist und alleine nicht.
00:07:16: Also wahrscheinlich stehen wirklich beide Formen nebeneinander
00:07:20: und manchmal ist die eine schöner, manchmal ist die andere schöner
00:07:24: und manchmal sind sie vielleicht gleich schön.
00:07:28: Also das wäre so ein ganz klassisches Beispiel für Variation in der Fektion.
00:07:35: Es gefällt mir gut, weil ich finde, die Rolle, die wir Lehrkräfte häufig einnehmen müssen,
00:07:39: als so letzte Grundfeste noch dieses schönen Ausdrucks
00:07:44: oder das etwas altmodisch empfundenen mittlerweile Ausdrucks,
00:07:47: gefällt mir manchmal gar nicht so gut.
00:07:49: Und aus meiner Erfahrung neben Schülerinnen und Schüler,
00:07:52: das dann häufig so einfach war, ohne es zu kommentieren.
00:07:55: Vielleicht kennen sie die Formen mit Genitiv noch gar nicht
00:07:58: und haben die noch nie wirklich gehört.
00:08:01: Sagen aber dann auch nichts dazu und halten sich dann ein bisschen zurück,
00:08:04: vielleicht auch peinlich berührt.
00:08:06: Aber das mal thematisieren zu dürfen
00:08:09: und aus seiner Wertung rauszunehmen im Sinne von,
00:08:14: dass es jetzt hochsprachlich und das andere ist hier ganz schlimm mündlich,
00:08:19: finde ich sehr, sehr schön, dass jetzt gesagt haben,
00:08:21: man kann es nach was passt besser, was ist schöner in diesem Fall beurteilen.
00:08:25: All das wäre im Endeffekt die ästhetische Bildung,
00:08:28: die wir auch gerne mitgeben möchten.
00:08:30: Wir haben da tatsächlich auch ein sehr schönes Modell,
00:08:33: was von Ulrike Seyertz und Ronald Schäfer,
00:08:38: das operiert einerseits mit diesen Artikeln,
00:08:41: losensubstantiven, andererseits aber auch mit so Kombination
00:08:44: von Präpositionen gegen unterschiedlichen Casus nehmen.
00:08:47: Also so etwas wie mit und ohne Kinder oder mit und ohne Kindern.
00:08:53: Und das ist ganz klar, so kann man sich jetzt überlegen,
00:08:55: was finde ich eigentlich schöner, mit und ohne Kinder,
00:08:57: mit und ohne Kindern.
00:08:59: Und die Tendenz scheint zu sein,
00:09:01: dass in den meisten Fällen die Leute das ohne N jetzt schöner finden.
00:09:05: Das kann man aber sehr gut beschreiben,
00:09:07: weil es müsste mit Kinder, mit Kinder, ohne Kinder heißen.
00:09:12: Da ich das aber ohne näher an Kinder dran ist,
00:09:15: gewinnt es sozusagen diesen Wettbewerb.
00:09:18: Also wir haben zwei Präpositionen, die in unterschiedlichen Casus verlangen,
00:09:21: die kombinieren wir und dann ist da sozusagen,
00:09:24: das ist gar kein, also da ist ein Clash, da müssen wir erstmal nicht,
00:09:28: also das kann man nicht lösen.
00:09:30: Aber ich finde es schon ganz interessant,
00:09:32: dass es da so bestimmte Vorlieben dann gibt.
00:09:35: Oder mit und gegen den Uhrzeigersinn,
00:09:38: das ist auch so ein Beispiel.
00:09:40: Also mit dem Uhrzeigersinn, gegen den Uhrzeigersinn
00:09:43: und dann aber mit und gegen wahrscheinlich den Uhrzeigersinn.
00:09:48: Also da kommen doch sozusagen was Neues hinzu,
00:09:50: neben dem grammatischen Wandel,
00:09:52: dass man sagt, ich kombiniere zwei Präpositionen,
00:09:54: was ja eine gute Konstruktion ist.
00:09:56: Ja, also für und gegen, das ist ganz typisch,
00:09:59: für und gegen den jetzt beide zufällig den Akkusativ.
00:10:02: Deswegen habe ich jetzt, da sind da eben andere Beispiele mal ausbuchstabiert
00:10:08: und da machen die eben auch so Analysen,
00:10:10: was kommt tatsächlich häufiger vor.
00:10:12: Also da kann man dann auch im Corpus nachgucken.
00:10:14: Also gerne schriftbasierte Corporate, das sind häufig Zeitungstecks.
00:10:18: Und man findet dann eben tatsächlich,
00:10:19: oh, es kommt tatsächlich beides vor
00:10:21: und man kann ja auch beides direkt begründen.
00:10:23: Schönes Beispiel, dass es mal kein richtig und falsch gibt in der Hinsicht.
00:10:28: Wir kommen ja da auch beim Gendern an unsere Grenzen, oder?
00:10:31: Wenn wir kombinieren.
00:10:32: Absolut, absolut.
00:10:35: Also wir haben ja durch die, ja sowohl im schriftlichen
00:10:40: als auch im mündlichen vorkommenden Formen der gendergerechten Sprache
00:10:46: eben tatsächlich ganz häufig große Probleme,
00:10:50: was die Deklination angeht.
00:10:52: Es geht los bei Formen mit Schüler*innen,
00:10:56: dass wir dann also den Schülernen im Prinzip das Dativ wegnehmen
00:11:01: und damit ja irgendwie auch agrammatische Formen haben.
00:11:05: Und das ist ja etwas, was jetzt gerade also sehr, sehr in der Diskussion
00:11:09: und im Gebrauch ist.
00:11:11: Und da kann man auch überhaupt nicht sagen,
00:11:13: in welche Richtung sich das entwickeln wird
00:11:15: und ob sich bestimmte Formen durchsetzen werden im Vergleich zu anderen.
00:11:21: Also das ist wirklich gelebter Sprachbarnel.
00:11:24: Und in diesem Fall erleben wir den wirklich sehr direkt alle
00:11:29: im Vergleich zu anderen Formen.
00:11:32: Also wenn ich zum Beispiel in imperativ Formen denke von starken Verben,
00:11:36: da ist es so, dass es, glaube ich, vielen Menschen überhaupt nicht auffällt,
00:11:40: dass plötzlich dann anstelle von Würff viele dann sagen,
00:11:45: wer für mir den Ball zu, ohne dass das irgendwie wahrgenommen wird
00:11:49: als etwas, was vielleicht in der Veränderung ist.
00:11:53: Und das ist ja etwas, was einerseits ganz schön ist,
00:11:56: dass Sprachwarnel passiert ohne, also durch uns natürlich,
00:12:00: durch diejenigen, die Sprache verwenden
00:12:03: und uns das nicht in jedem Fall bewusst wird.
00:12:06: Dass es aber ganz häufig eben die Möglichkeit gibt,
00:12:09: gerade im Deutschunterricht sich bestimmten Formen dann auch zuzuwenden
00:12:13: und da auch zu schauen.
00:12:14: Also warum nehmt ihr das eine?
00:12:16: Warum findet ihr das andere besser als dies?
00:12:19: So wie Nanna vor, ob das eben auch umschrieben hat
00:12:22: mit den Formen bei Wegen.
00:12:25: Und genauso verhält es sich ja auch beim Gendern.
00:12:28: Und da eben auch eine Offenheit zu haben, finde ich persönlich immer
00:12:32: sehr, sehr vorteilhaft.
00:12:33: Und eben nicht sofort auch in die Wertung zu gehen,
00:12:36: sondern sich das einfach auch mal anzuschauen,
00:12:39: anzuhören, vor allen Dingen in dem Fall.
00:12:41: Aber natürlich auch in Texten wahrzunehmen.
00:12:43: Wie komme ich damit klar?
00:12:45: Und ist das etwas, was für die Textsorten,
00:12:49: die ich in erster Linie lesen oder schreiben muss,
00:12:52: etwas womit ich gut klarkommen kann?
00:12:55: Jetzt hat Astrid Müller schon diese schöne Form Würff mal aufgenommen.
00:13:01: Und da kann man jetzt natürlich sagen,
00:13:03: das wird ja durchaus noch verbessert.
00:13:05: Das heißt nicht Würf und es heißt nicht Werf,
00:13:07: sondern es heißt Würf und es heißt nicht Es, sondern es ist.
00:13:10: Aber jetzt nehme ich mal dieses Würf mal ganz kurz ein bisschen weiter.
00:13:14: Also das ist ein starkes Verb, was eine Vokalhebung hat,
00:13:18: eine sogenannte Vokalhebung.
00:13:20: Das ist auch völlig klar noch in der zweiten und dritten Person Singular.
00:13:23: Also da ist es, glaube ich, ziemlich klar, dass man sagt,
00:13:25: Du wirst und sie würft und nicht du werfst und sie werft.
00:13:31: Also das ist ein starkes Verb.
00:13:34: Und das ist aber deswegen jetzt besonders interessant,
00:13:37: weil das sein Präteritom mit A bildet,
00:13:41: mit einem ungespannten A, also Waufen.
00:13:44: Ja, das ist auch unbenommen.
00:13:47: Nur ist aber das Interessante,
00:13:49: dass die dann, wenn sie dann ihren Konjunktiv bilden,
00:13:53: diese Verben, ihr Konjunktiv Präteritom,
00:13:56: dann wäre eigentlich die logische Form Werfe und zwar mit A geschrieben.
00:14:01: Das wäre die Konjunktiv Präteritom Form.
00:14:04: So reicht es rein wie "Carben käme".
00:14:06: Ganz logisch.
00:14:08: Und das Dumme ist nur,
00:14:10: dadurch, dass der Infinitiv mit einem ungespannten E ist,
00:14:15: nämlich Werfen,
00:14:16: ist auch die Konjunktivpräsenzform Werfe,
00:14:19: allerdings mit A geschrieben.
00:14:21: Also ich höre keinen Unterschied zwischen Werfe mit A geschrieben
00:14:25: und Werfe mit A geschrieben.
00:14:27: Das wäre die Logik.
00:14:28: Und dann finde ich es immer sehr, sehr interessant,
00:14:30: wenn ich dann so, also bei mir sitzen ja gerne Studierende,
00:14:34: und dann frage ich mich dann immer gerne,
00:14:36: wie ist denn die Konjunktivpräteritom Form?
00:14:38: Welche finden Sie denn in Ihrem Kopf?
00:14:40: Und dann gibt es immer wirklich mehrere,
00:14:43: die dann reinwürfen, Würfe.
00:14:45: Ja, so eine uralte Form, die irgendwie überhaupt,
00:14:49: und dann sage ich mal, es ist nicht erstaunlich,
00:14:51: dass Sie das in Ihrem Kopf finden.
00:14:53: Also so eine Form wie Würfe,
00:14:55: Höfe, die finden sich da auf einmal im Kopf.
00:14:57: Und auf einmal können Sie die sozusagen dann einordnen,
00:15:00: dass Sie sagen, okay, eigentlich ist das,
00:15:02: eigentlich müsste der Konjunktivpräteritom
00:15:04: rein von der Systematik mit A gebildet werden.
00:15:07: Ich sage jetzt mal mit A,
00:15:08: um sozusagen deutlich zu machen,
00:15:10: also ungespanntes E natürlich gesprochen.
00:15:12: Und dann gibt es so eine Form,
00:15:14: die sich da hält, um sozusagen den Unterschied zu bewahren.
00:15:18: Und ich habe das jetzt mal sozusagen erwähnt,
00:15:20: weil Astrid Müller jetzt sagte,
00:15:22: wir haben diesen Imperativ-Form,
00:15:24: die finden manche gar nicht mehr in Ihren Köpfen.
00:15:26: Andererseits finden manche in Ihren Köpfen
00:15:28: so eine abstruse Form wie Höfe, Würfe,
00:15:32: die ist dann noch einmal da,
00:15:33: und dann sehen Sie, okay,
00:15:34: oder passt die Systematisch rein.
00:15:36: Das ist ja interessant,
00:15:37: dass Sie dann auch so einen Landeplatz für Ihre Form haben,
00:15:40: mit der Sie sich sonst überhaupt nichts anklagen können.
00:15:43: Ja, also bei meinen Studierenden kommt es immer durchaus wie so ein Aha-Erlebnis an und dann
00:15:48: denke ich, na dann wird es erstens bei den Lehrkräften natürlich allemal so sein, aber
00:15:53: vielleicht auch bei dem bei dem allen anderen Schüler oder Schülerinnen, wird es dann auch
00:15:58: manchmal, aha, okay, landet, ist gut eingeordnet, kann ich was mit anfangen.
00:16:03: Definitiv, und das ist ja etwas, was ganz häufig auch auffällt, dass wir, wenn wir so ein ja auf
00:16:11: den ersten Blick etwas sperrigeres Thema dann auch in den Deutschunterricht holen, dass man da
00:16:17: sehr schön sehen kann. Es gibt natürlich die Sprachfähigkeiten des Sprachkönnen und ganz
00:16:24: häufig ist das eben auch gedeckt durch Sprachreflektion, dass dann die Kinder und Jugendlichen
00:16:30: sagen, ah ja, darüber habe ich ja neulich gerade mal so nachgedacht und war mir nicht sicher,
00:16:34: was richtig ist oder ob es richtig ist oder ob es so eine Form überhaupt gibt. Und in dem
00:16:41: Moment habe ich ja eigentlich das, was ich haben möchte, dass sie sehen, ich habe eigentlich so
00:16:45: etwas wie ein System im Kopf, ich kann es mir vielleicht nicht erklären, ich muss es mir
00:16:49: auch nicht in jedem Fall erklären, aber ich habe eine Idee davon, wie zum Beispiel in diesem Fall
00:16:55: dann Imperativform beziehungsweise insgesamt vielleicht Konjugation von Verben auch funktioniert
00:17:02: und das ist doch etwas, was ganz großartig ist. Und gerade bei den Verben ist ja auch,
00:17:07: wenn man sich so den auch erst Spracherwerb anschaut, es unglaublich faszinierend, wie eben
00:17:15: Kinder im Spracherwerb dann von der schwachen Konjugation Gebrauch machen, um sie eben auch
00:17:22: auf dann die starken Verben zu übertragen, weil die Sprache einfach die produktive ist und die
00:17:27: wird dann ausprobiert und dann gibt es eben Formen wie ich habe alles aufgeäst und dann eben auch
00:17:35: so Mischung wie ich gingte, die wir dann, gerade wenn es ums Präteritum geht, auch eben noch in
00:17:40: Schülertexten finden, weil das Präteritum in eben in der mündlichen Welt, also in ihrer Sprachumgebung
00:17:48: kaum noch begegnet und erst in dem Moment, in dem sie eben auch selbst Geschichten schreiben,
00:17:54: in dem das Präteritum verwendet wird, erst dann wird häufig auch deutlich, dass da dann eben solche
00:18:01: Übertragungen auch da sind, also dass sie Analogien bilden, wo es ja im ersten Moment auch keine
00:18:07: Analogien gibt und trotzdem sieht man, wie systematisch eben dieser Zugang dann auch zu so einem
00:18:13: Thema wie Tempus dann sein kann, ohne dass ich da vielleicht schon lange darüber gesprochen habe
00:18:19: im Unterricht. Hier noch ein Beispiel, also es ist jetzt dieses mit der schwachen Flexion, also
00:18:25: dass man das überträgt, wir finden aber auch solche Formen wie und dass es dann vielleicht schon
00:18:30: so ein bisschen versteckt hat, wie ich fand, ja, guck mal, was ich kann, ja, also dass dann auf
00:18:36: einmal so ein Schwach, also dieses unbetonte E hinten drankommt, wo es eigentlich nicht hingehört,
00:18:42: das ist ja ein Merkmal des Präteritums der Staatenwerben und dann, aha, das ist nur bei den
00:18:48: Staatenwerben nur Präteritum, ist das endungslos und da wird dann auch diese Endung, also das ist
00:18:53: schon noch so ein bisschen, noch zweimal mehr um die Ecke gedacht, aber ich glaube,
00:18:57: das ist auch jeder Lehrkraft schon mal begegnet, ich fand das jetzt schön, also irgendwie so
00:19:02: eine Konstruktion, man sagt, dieses eben ist genau dieser Grammatikfehler, den Sie beschreiben,
00:19:06: ich schreibe mal Grammatikfehler an und das man selber aber vielleicht gar nicht so kommt jetzt
00:19:10: auf dieses E und dann sagt man, ja, das ist eine analerische Übertragung aus dem schwachen
00:19:15: Paradigma, da ist es natürlich drin, also ich legte, das ist auf jeden Fall mit E oder mit
00:19:19: diesem Schwach und dann nur, es ist sozusagen also in viele Richtungen, dass man dann sagt,
00:19:24: ja, guck mal, es ist einfach Übertragung und da hilft es tatsächlich einfach mal ganz stuhr,
00:19:28: die beiden Paradigmen mal nebeneinander zu legen, also es kann ja jeder einfach die Tabelle mal
00:19:31: nehmen, ach, guck mal, da ist eine analerische Übertragung, wunderbar, haben wir es, können
00:19:36: wir gut beschreiben, ist zwar trotzdem Fehler, aber wir sehen, dass das schon Systemwinter ist,
00:19:41: also der ist nicht komplett zufällig. Und an so einer Betätigung können
00:19:45: Deutschklassen ja durchaus auch großen Spaß finden. In meiner Erfahrung war das,
00:19:50: wenn so ein Thema begrenzt ist, also eben, wenn zwei Tabellen nebeneinander gelegt werden und man
00:19:57: darf dediktivisch suchen, wo jetzt da die Unterschiede sind und überlegen, woher könnte
00:20:01: das kommen und so weiter, gehen Kinder ja häufig wirklich noch sehr weit für Bildenanologien,
00:20:06: finden Ausnahmen, fragen dann plötzlich, da fand ich auch die Unterrichtsmodelle übrigens sehr
00:20:12: beeindruckend, weil die eben das schaffen, dass sie diese Themen so klein machen, dass man das
00:20:18: eben gut mal zwischen reinstreuen kann, ohne jetzt die Lust auf Grammatik zu verderben,
00:20:22: weil es zu viel wird und so weiter, um eben zu diesem Ziel zu kommen, dass plötzlich so,
00:20:28: ach, so ist das, ach, drum muss, das heißt, ich fand, weil ich glaube Kinder oder alle
00:20:34: Sprecher haben ja häufig auch das Gefühl, irgendwas hat gerade nicht gepasst, es hat zwar
00:20:38: niemand reagiert und niemand hat mich irgendwie korrigiert, aber an der Reaktion habe ich gemerkt,
00:20:43: da hatte es wohl was nicht gestimmt und dieser Streben, das zu korrigieren und sich besser
00:20:49: auszudrücken, ist schon bei vielen Kindern da. Und da hätte ich noch eine Frage zu den
00:20:55: Nicht-Deutsch-Muttersprachlerinnen und Muttersprachlern. Wie helfen wir dieser Gruppe denn mit,
00:21:04: in dem wir die Flexion in den Unterricht bringen? Zum einen habe ich den Eindruck, nein,
00:21:13: nicht nur den Eindruck, also zum einen weiß ich, dass die Schriftlichkeit da natürlich
00:21:18: eine ganz, ganz große Hefe ist, weil ich bestimmte Formen, die in der Mündlichkeit natürlich
00:21:24: abgeschliffen werden, durch zusammenziehen und so weiter und so fort, dann tatsächlich
00:21:28: bewusst werden können und ich an diesen Formen auch arbeiten kann. Insgesamt, wenn wir wirklich
00:21:35: von Deutsch als Zweitsprachlernden sprechen und nicht Fremdsprachlernden, also tatsächlich
00:21:42: Menschen, die vielleicht schon im Kindergarten mit dem Deutschen in Berührung gekommen sind,
00:21:50: dann kann man davon ausgehen, dass sich die Sprachentwicklung ähnlich verhält wie bei
00:21:55: Kindern, die nur, leider nur muss man fast sagen, mit einer Sprache, also mit dem Deutschen
00:22:01: aufwachsen verhält. Und trotzdem gibt es natürlich gerade aus der Perspektive des
00:22:08: Beitsprachlerndes so ein paar Stolpersteine, sagen wir im Deutschen, die auch mit Flexion
00:22:15: zu tun haben. Und einer der größten Stolpersteine ist tatsächlich die Genuszuweisung bei Substantiven,
00:22:23: bei Nomen, bei die zwar relativ eigentlich relativ gut zu erklären ist im Deutschen,
00:22:29: aber doch so komplex ist, dass man eigentlich davon ausgehen muss, dass man fast mit jedem
00:22:37: Nomen auch dann Genus dazu erwerben muss, denn das hat natürlich dann auch Einfluss auf Kasus
00:22:43: und natürlich auch auf die Pluralbildung. Und das wäre so etwas, was ich eben auch wahrnehmen
00:22:50: muss. Also liegt das Problem dann darin, dass die Kinder Genus zu dem entsprechenden Nomen nicht
00:22:58: wissen oder ist es ein Kasusfehler und vielleicht dann in der Folge, also wenn ich Genus nicht weiß,
00:23:04: dann eben auch ein Kasusfehler. Und da, also gerade zu Kasus, muss man dann glaube ich ziemlich,
00:23:12: ziemlich genau auch arbeiten. Das betrifft sowohl Kasus in komplexen Nominalkruppen, also
00:23:20: da vor allen Dingen bei den Adjektivattributen, aber eben auch bei den Artikelwörtern, aber auch
00:23:24: bei Konstruktionen, die nur aus einem Artikel vielleicht und einem Nomen bestehen. Und da finde
00:23:32: ich eben wirklich Schriftlichkeit sehr wichtig, auch darauf aufmerksam machen, wer bekommt,
00:23:39: warum, welche Endung und hier auch Analogien bilden zu können und auch bilden zu lassen,
00:23:46: sodass sich bestimmte Formen fast so wie ein Modell auch einprägen können, damit ich dann von
00:23:52: diesen Formen aus eben auch weitere Konstruktionen bilden kann. Das heißt, man muss es von mehreren
00:23:59: Seiten her anpacken, habe ich mir jetzt da gemerkt und wir helfen diesen Kindern und Jugendlichen auf
00:24:04: alle Fälle, indem wir das auch verschriftlich im Deutschunterricht thematisieren. Nanna hat
00:24:09: vielleicht noch Ergänzung dazu. Ja ja, also beim Adjektiv finde ich ja gerade interessant, dass
00:24:14: man sozusagen, wenn man so ein Riesen, also es fleckt hier nach Genus, es fleckt hier nach Kasus,
00:24:18: es fleckt hier nach Nomeros, dann gibt es noch die starke und schwache Adjektivflektion, wie immer
00:24:22: wir die jetzt genau benennen, das wird sicher unterschiedlich benannt. Aber die Tatsache,
00:24:26: dass wir ein schöner Mann sagen, aber der schöne Mann, also ein schöner Mann, der schöne Mann,
00:24:32: das ist ja super, super schwierig. Und dann guckt man aber hin auf der anderen Seite, dass wir
00:24:37: eigentlich von jedem Adjektiv jetzt rein von der Flexion gedacht nur fünf Formen haben. Ja, also
00:24:43: wir haben eben nur die gute, guter, gutes, guten und guten. Und wenn wir mal ehrlich sind, ist
00:24:49: gutem natürlich extrem selten, also manche sind auch extrem selten und dann wird es auf einmal
00:24:55: vielleicht auch so, vielleicht erleichtert das auch dieses, dass man sagt, ich muss zwar alles
00:25:00: denken, aber eigentlich habe ich nur fünf Formen und da kann man sagen, okay, dies ist jetzt vielleicht
00:25:04: gerade nicht, dann vielleicht die. Also man kann dann auch ein bisschen, sicher auch einige kann man
00:25:09: auch sehr schnell ausschließen. Also wenn ich sage gutem, dann sage ich, ja, das muss Dativ sein,
00:25:14: sage ich jetzt mal so dahin. Und wenn es nicht Dativ ist, dann ist die schon mal raus. Ja, und da
00:25:19: kann man dann ja auch vielleicht mal, also ich denke, es könnte erleichtern, dass man sagt,
00:25:23: es ist jetzt nicht so ein riesen Wurst und es ist ganz furchtbar und ich muss dann alles denken,
00:25:26: ich habe nur fünf Formen. Und wenn schon im Deutschen so kompliziert ist, Frau Vorhabe,
00:25:32: wie ist es denn mit den anderen Fremdsprachen? Können wir da Synergien schaffen und gibt es
00:25:36: vielleicht irgendwas, wo das Deutsche mal nicht das komplizierteste ist? Ja, ich glaube, das Deutsche
00:25:42: ist wirklich einfach, relativ einfach beim Temposystem. Gerade in der gesprochenen Sprache
00:25:47: brauchen wir eigentlich, wenn ich ehrlich bin, zwei Temporer, nämlich erstens das Präsenz. Das
00:25:52: was wir sowieso die ganze Zeit häufig benutzen und das Perfekt. Was ja das Perfekt ist ja leicht
00:25:57: in der Flexion, weil ja nur das Hilfswerb flexiert. Also ich habe gegessen, er hat gegessen, du
00:26:03: hast gegessen, es bleibt ja immer gegessen. Also ich muss sozusagen nur das Hilfswerb mal aus, wenn ich
00:26:07: lernen und dann ist es einfach. Wenn ich das jetzt so sage, dass wir eigentlich diese zwei Temporer
00:26:13: brauchen, dann ist es natürlich, also es kommt auch mal andere vor in der gesprochenen Sprache.
00:26:19: Das ist aber im Englischen schon ganz anders. Also im Englischen haben sie zum Beispiel ein
00:26:23: Kultur. Da können sie nicht sagen, morgen gehe ich ins Kino. Da ist es richtig falsch und ich glaube,
00:26:29: das hilft auch, wenn wir verstehen, dass wir da im Englischen etwas lernen müssen, was im Deutschen
00:26:34: gar nicht vorkommen. Da habe ich über das Gironium und über den Unterschied zwischen, also zwischen
00:26:41: den Perfekt und Präteritum, also den Entsprechungen noch gar nicht gesprochen. Ja und das ist auch
00:26:46: ein französischen Soil. Französischen haben ja nicht nur eine Futurform, sondern die ist auch noch
00:26:50: synthetisch. Jetzt habe ich das Französische rausgegriffen, weil ich das zufällig mal gelernt habe.
00:26:55: Aber in den Slawiten Sprachen ist das ähnlich komplex. Also es gibt Sprachen, die haben ein
00:27:01: synthetisches Futur. Das heißt, es wird in einem Wort sozusagen gebildet. Also nicht mit einem Hilfswerb,
00:27:06: sondern mit einem Wort und eben von der Flexion hier betrachtet, sind eigentlich die Formen,
00:27:13: die mit Hilfswerb gebildet werden, eigentlich die einfacheren, weil man eigentlich immer nur das
00:27:18: Hilfswerb schlägt hier. Also die, die sozusagen synthetisch machen, die das einmachen, das ist
00:27:23: eigentlich die schwierigeren. Und jemand, der französische Teilen oder was auch immer gelernt
00:27:27: hat, der weiß wovon ich spreche. Dass man wirklich Konjugationstabellen auswendig lernt. Also wenn
00:27:35: man es richtig als Fremdsprach hoch gelernt hat, also mit Unterrichten. Und deswegen glaube ich,
00:27:40: dass, also mich hätte das total erleichtert, wenn mir mal jemand gesagt hätte, hör mal,
00:27:44: du musst da in Englisch ständig etwas machen, was in Deutsch nicht vorkommt. Ja. Und das ist bei
00:27:51: Tempus ist extrem. Das ist aber auch bei dem Unterschied zwischen adjektiv Adverbienproblem.
00:27:56: Ja, das im Deutschen, ja, also er singt schön, da sehen wir nix. Im Englischen müssen wir da in
00:28:02: der Englisch dranhängen, nämlich L, Y, in pranzösisch müssen wir dranhängen. Also in den
00:28:07: meisten Sprachen müssen wir da etwas machen, im Deutschen nicht. Aber ich glaube, das hilft den
00:28:13: Deutschen, die Fremdsprachen lernen, dass man einfach mal sagt, das hier gibt es im Deutschen
00:28:17: nicht. Das ist eine Unterscheidung, sonst fängt man immer an dieser 1 zu 1-Übersetzung. Also dann
00:28:23: hängt man auf einmal überall einen Elipsidon dran. Stimmt jetzt auch leider nicht. Das Wunder war,
00:28:28: wir decken hier sogar noch den Fremdsprachenunterricht ab mit unserem Podcast. Wir sind am Ende
00:28:36: unserer Zeit. Ich hätte jetzt noch kurz die Auflösung zu meinem Eingangs falsch gesagten Satz
00:28:43: mir erbeten. Eine ganz kurze. Was war denn nun richtig? Ich habe gesagt, könnten Sie kurz ein
00:28:49: Satz zu Ihrer Person sagen oder heißt es zu Ihren Personen? Ich glaube, das ist jetzt leicht, aber
00:28:55: vielleicht können wir es noch auflösen. Na ja, sagt jeder was zu seiner eigenen Person,
00:29:00: also als Person wird natürlich sozusagen anders benutzt. Und ich habe jetzt tatsächlich auch
00:29:04: nur was zu meiner Person gesagt, aber genau deswegen könnte man jetzt sagen, es sind ja eben
00:29:08: auch zwei Personen, jeder sagt was zu sich selber. Also ich habe Ihrer Person als eine andere
00:29:16: Referenz als Astrid Müller, aber deswegen würde ich jetzt sagen, okay, aber anderer Fokus. Das
00:29:24: bedeutet schon ein bisschen was anderes. Also diese Redewendung meiner Person,
00:29:31: die Stabeer der Singular. Wunderbar. Wir könnten auch insgesamt feststellen,
00:29:36: das hat zwar insgesamt nicht besonders hübsch, ich habe ihn extra nur so blöd vor mich.
00:29:41: Und mein Kollege im Büro hat seine Wette gewonnen. Das ist übrigens auch eine gute
00:29:51: Strategie, wenn man sich nicht ganz sicher ist, dass man es einfach umformuliert und damit natürlich
00:29:56: auch ja manchmal so aus diesem richtig falsch Wettbewerb heraus ist, den wir ja sowieso nicht
00:30:03: unbedingt haben wollen und dabei eben auch ganz interessante Erkundung machen kann mit Sprache.
00:30:10: Also Mut zur Unsicherheit, Mut zum Zweifel, Mut zu verschiedenen Varianten nicht aufsagen und
00:30:17: ausprobieren. Und auf jeden Fall in die Ausgabe gucken, weil wir überhaupt nicht viel über die
00:30:24: wunderschönen Modelle gesprochen haben. Zum Tempus zum Beispiel haben wir ein sehr schönes Modell.
00:30:29: Wir haben zu akkusativ Dativ bei Maskulina und Neutra ein wirklich ganz überzeugendes Modell.
00:30:36: Und zu den Adjektiven, Nanna Vorhab hat es angedeutet, dass das zwar komplex, aber gut
00:30:44: lernbar ist im Deutschen, zu Personalpronomen, die eine ganz spezielle Gruppe ist. Also ich
00:30:49: möchte hier ganz am Schluss nochmal ein bisschen dafür werben, auch tatsächlich die Ausgabe
00:30:54: anzuschauen und nicht nur anzuschauen, sondern auch zu lesen. Es lohnt sich und umzusetzen. Ich
00:30:59: glaube alle profitieren davon, groß und klein. Ich danke Ihnen für dieses wunderbare Gespräch und
00:31:05: wünsche Ihnen noch einen schönen Tag. Danke gleich. Danke Ihnen. Das war "Einfach unterrichten",
00:31:16: der Podcast von Friedrich Plus aus dem Friedrichverlag. Wir bringen innovativen Unterricht
00:31:22: für Lehrkräfte auf den Punkt.
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