Englisch: Group work - just free riding in disguise?

Shownotes

Gruppenarbeit aktiviert alle Schülerinnen und Schüler und ermöglicht es ihnen, im geschützten Raum Englisch zu sprechen. Damit diese Sozialform nicht im Chaos endet oder das Prinzip TEAM (Toll Ein:e Andere:r Macht’s) greift, verraten wir dir ein paar Tricks

  1. Teile jedem Gruppenmitglied eine klare Aufgabe zu, die es im Arbeitsprozess erfüllen soll.
  2. Achte darauf, dass die Gruppenarbeitsprozesse in ein klares Arbeitsergebnis münden.
  3. Besprich vor der Bewertung von Arbeitsergebnissen mit den Schülerinnen und Schülern, welche Kriterien der Bewertung zugrunde liegen.
  4. Achte darauf, deine Unterrichtsmethoden und Sozialformen innerhalb einer Unterrichtseinheit zu variieren und Monostrukturen zu vermeiden. Mehr dazu erfährst du in der Ausgabe 62 „Group work“ von Englisch 5-10, erschienen im Friedrich Verlag.

Im Podcast hörst du Moderator Johannes Grapentin im Gespräch mit Martin Bastkowski, Lehrer an einer Gesamtschule in der Nähe von Hannover.

Transkript anzeigen

00:00:00: Einfach unterrichten der Podcast von Friedrich Plus aus dem Friedrich Verlag. Wir bringen

00:00:10: innovativen Unterricht für Lehrkräfte auf den Punkt. Herzlich willkommen beim Podcast Einfach

00:00:17: Unterrichten vom Friedrich Verlag. In jeder Folge bringen wir den neusten Stand der

00:00:21: Fachdidaktik in fünf Thesen auf den Punkt. Heute geht es um Gruppenarbeiten im Englischunterricht.

00:00:27: Mein Name ist Johannes Grabentin vom Institut für Digitales Lernen und mein heutiger Gast ist

00:00:32: Martin Bastkowski. Martin hat passenderweise kürzlich eine ganze Ausgabe zum Thema Gruppenarbeit

00:00:37: in Englisch 5 bis 10 veröffentlicht. Hallo Martin, herzlich willkommen. Hallo Johannes,

00:00:42: vielen Dank für die Einladung, freue mich sehr hier zu sein. Wir freuen uns sehr, dass du da bist.

00:00:46: Sag uns noch zwei Sätze zu dir, was machst du sonst noch, wenn du nicht gerade bei uns im Podcast

00:00:52: zu Gast bist? Ja, sehr gerne. Ich bin zur zweitritten Lehrer an einer kooperativen Gesamtschule in

00:00:59: Pattensen, das ist südlich von Hannover. Ich bin dort auch noch Fachbereichsleiter für die Fremdsprachen

00:01:05: und Mitglied der kollegierenden Schulleitung. Und als andere Dritte habe ich großes Glück,

00:01:09: einen freien Mittwoch zu haben, wo ich an der Uni Hildesheim verschiedene Lernstudierende ausbählen

00:01:14: kann und auch in der Fachdidaktik Englisch tätig bin. Und Josef ist gerade schon erwähnt,

00:01:19: sehr gerne schreibe ich verschiedene Hefte, neue Ausgaben, neue Ideen. Ich bin ihm auch als

00:01:24: Vorbildungsreferent und auch Ausgeber für Lehrwerk getätigt. Wunderbar, du scheinst mir der richtige

00:01:30: Kandidat für unseren Podcast zu sein, das ist schon mal gut. Du hast eine ganze Ausgabe zum

00:01:34: Thema Gruppenarbeiten jetzt gemacht. Jetzt fangen wir mal ganz allgemein an. Warum ist das denn

00:01:38: eigentlich so ein wichtiges Thema im Unterricht? Als ich damals vor ungefähr zwei Jahren schon

00:01:43: die Idee hatte zur Gruppenarbeit, habe ich so ein bisschen auf mein Unterricht geschaut und ich

00:01:47: muss ganz selbstkritisch sagen, dass ich empfand, dass die Gruppenarbeiten manchmal nicht so

00:01:52: funktioniert haben, wie sie eigentlich sollten. Also ich habe aufgespürt, irgendwie fehlt,

00:01:56: so ein richtiges Outkam. Ich wollte alle Akteure mitinvolvieren. Ich wollte auch das Sprachlich,

00:02:02: was dabei auch eine Progression generiert wird. Und es gab so verschiedene Punkte, wo ich gemerkt

00:02:06: habe, nee, also irgendwie muss ich da mal was tun, mein Unterricht einfach optimieren und dachte,

00:02:10: warum nicht? Dann wirke ich ja so ein essenzielles Thema auch zu nehmen für eine Heftausgabe und

00:02:15: da so ein bisschen die Genese letztendlich. Und das ist ganz wunderbar, weil ich nehme an, dass

00:02:21: ihr euch dann auch Gedanken gemacht haben werdet, ob man Klassiker, also wir steigen vielleicht

00:02:25: einfach mal ein, mit der ersten These, da geht es um die Varianz bei den Gruppenbildungsprozessen.

00:02:31: Das Thema Gruppenbildung ist glaube ich wirklich eins, mit dem alle Unterrichtenden immer wieder

00:02:37: auch ein bisschen Schwierigkeiten haben. Weiß nicht, würdest du sagen zu Recht oder was habt

00:02:42: ihr gelernt? Gibt es vielleicht so etwas wie ein Königsweg dabei? Erzähl uns noch mal was dazu.

00:02:48: Ja, in der Tat ist Gruppenbildung ein ganz, ganz spannender Prozess, weil das ein bisschen für

00:02:55: die Schülerinnen, glaube ich, der relevanteste Aspekt ist, überhaupt im gesamten Gruppendasein,

00:03:00: muss ich sagen. Es ist jedes Mal, dass wir den Gespannen gucken, mit wem muss oder darf ich

00:03:04: zusammenarbeiten. Und wir müssen ein bisschen schmunzeln, ich bin ja Fachbereichsleiter und

00:03:09: habe ja auch ein Team von 37 Kolleginnen und weiß einfach nicht, jeder arbeitet mit jedem gerne

00:03:15: zusammen. Es gibt einfach Konstellation, man merkt, es passt zwischen menschlich nicht, es gab

00:03:19: Vorfälle und das haben wir natürlich bei unseren Schülerinnen absolut genauso. Das war in der

00:03:24: Pause, es ist manchmal was passiert, frisch getrenntes Paar und so weiter. Wir haben verschiedene

00:03:29: Vorfälle dazu führen, dass nicht jede Konstellation stimmt. Und natürlich gucken wir sehr pädagogisch,

00:03:36: finde ich. Das ist ein wichtiger Aspekt auf die Gruppenbildung. Also welche Konstellationen

00:03:40: sind wirklich stimmig insgesamt? Und man kann es natürlich auch dem Zufall überlassen. Also ich

00:03:45: habe gesagt, wir haben ein Tool, das finde ich total toll, das ist Team Picker Wheel, wo ich

00:03:49: jetzt endlich alle Namen einmal eingegeben habe und dann generiert da für mich automatisch eine

00:03:54: Gruppenbildung. Und ich kann sagen, ob es drei ja, vier ja, fünfer Gruppen gibt und dann wird so ein

00:03:59: schönes Feuerwerk gebildet, wo die Namen aufbloppen und alle Schülerinnen wissen, okay, das sind

00:04:04: zum Beispiel meine Gruppen. Also das ist so für mich ein digitaler Aspekt. Es gibt ja noch weitere

00:04:09: Programme. Und wenn ich so analog schaue, also mich natürlich wichtig zu schauen, okay, habe ich

00:04:15: jetzt bestimmte Konstellationen, die ich wirklich vermeiden muss, weil ich einfach weiß, das passt

00:04:19: nicht. Aber ich kann es ja auch spielerisch umsetzen. Zum Beispiel, ich habe ein Puzzle

00:04:23: ausgeschnitten und sagen, das ergänzt eine Puzzle. Also die Kandidaten, die sie eins oder

00:04:27: eine Puzzleteile haben, müssen sich gemeinsam finden. Das wäre eine Option. Oder ich sage mal auch

00:04:32: Avengers zum Beispiel. Und alle Avengers zu einer Kategorie müssen sich zusammen tun. Auch das

00:04:37: passt ja sehr gut. Also es gibt es viele Möglichkeiten, einfach doch ja auch spielerisch und

00:04:42: auch zufällig Gruppen zu bilden. Aber trotzdem vielleicht clevererweise einfach diesen pädagogischen

00:04:47: Blick darauf zu haben, weil ich oft merke, dass die wie beim Sportunterricht früher zu sagen,

00:04:53: weht euch mal oder geht mal in Gruppen von drei oder vier. Dass das oftmals nicht klappt oder

00:04:58: sogar Schülerinnen ausgegrenzt werden. Die vielleicht denn nicht so einen hohen sozialen

00:05:01: Status haben. Und für dies ist es sehr, sehr unbehaglich. Und ich finde, Gruppenarbeit unbehaglich

00:05:06: zu starten, ist ein ganz, ganz falscher Weg. Und deshalb gucke ich da immer ganz genau,

00:05:11: wenn ich merke, es gibt solche Schülerinnen. Wie gesagt, dieser pädagogischer Blick,

00:05:14: dann teile ich für mich automatisch anders zu, so dass kein negatives Feeling im Anfang entsteht.

00:05:19: Du hast ja uns fünf Thesen mitgebracht, auch zu deinem Heft. Und die erste These war

00:05:25: gegen eben auch in die Richtung, dass du gesagt hast, nutze verschiedene Formen von Gruppenbildung.

00:05:30: Was ist damit genau gemeint? Also warum ist Varianz in Gruppenbildungsprozessen wichtig?

00:05:35: Also jetzt hast du ja ein bisschen dafür argumentiert, einerseits natürlich die pädagogische Seite

00:05:39: zu sehen, andererseits auch durchaus mal ein Zufallskenerator arbeiten zu lassen. Also

00:05:43: mischt du das dann durch oder würdest du das empfehlen, dass man ganz bewusst immer wieder

00:05:47: unterschiedliche Wege der Gruppenbildung wählt? Und was soll das bringen?

00:05:51: Genau, ich habe mit meinem Heft zum Beispiel insgesamt, glaube ich, zehn verschiedene

00:05:56: Methoden oder Aktivitäten dargelegt, wie man Gruppenbilden kann. Und ich bin persönlich ein

00:06:01: großer Fan von der Methodenvariation. Wenn man also immer mit dem Puzzle arbeiten würde oder immer

00:06:06: zufällig wem würde, wäre das eine hohe Monostruktur. Und die würde ich gerne vermeiden. Und ich finde

00:06:11: es gerade schön, dass die Schülerinnen merken, oh, es ist was Besonderes, es ist ein bisschen mit

00:06:15: Spannung, auch mit Aufregung subtil verbunden. Und diese Variation, die finde ich frisch einfach

00:06:20: den Unterricht enorm auf insgesamt. Auch so wie wie ein Line-up, also einfach vor Aufstellung von

00:06:25: links nach rechts nach der Hausnummer, geordnet, aufsteigend. Auch eine schnelle Möglichkeit,

00:06:30: einfach Gruppenbilden zu können. Und das finde ich einfach schön, weil die Schülerinnen auch mal

00:06:33: aufgestanden in Bewegung. Das heißt also, es ist nicht dieser strengere Charakter gleich am Anfang,

00:06:38: ihr vier arbeitet zusammen, los geht's. Sondern wir haben so eine Art, ja, so ein Art gefühltes Warm-up,

00:06:44: ein Gefühl von bewegendes Lernen integriert und dadurch gleich so eine andere Stimmung und

00:06:49: Lernatmosphäre kreiert. Und das finde ich einfach schön, dass Gruppenarbeit einfach auch positiv

00:06:54: besetzt ist und aufstimmungsvoll letztendlich beginnt. Wunderbar. Schauen wir weiter mal entlang der

00:07:00: Thesen, die du uns mitgebracht hast. Eine zweite wichtige war, du plädierst für klare Aufgamverteilung

00:07:07: innerhalb der Gruppe. Was genau ist damit gemeint, geht es da um diese funktionalen Ebenen. Also der

00:07:12: eine ist irgendwie zuständig für gewisse Rollen, der eine stoppt die Zeit oder achtet darauf,

00:07:16: dass Englisch gesprochen wird, der andere macht Folgendes. Oder geht es da auch, kann das auch

00:07:22: inhaltlich gedacht sein? Ja, das sind genau exakt diese beiden Funktionen. Also wirklich einmal diese

00:07:27: rein organisatorische Struktur. Die ich sehr wichtig finde, weil diese Transparenz und auch

00:07:33: wirklich diese Struktur, diese strukturellen Maßnahmen zu behalten innerhalb der Gruppenarbeitsprozesse

00:07:38: ist sehr, sehr zentral. Damit halt nicht dieses Gefühl entsteht, bestimmte Schüler*innen machen

00:07:43: sozusagen alle Arbeit komplett alleine. Du hast gerade schon ja eine Selbstjahre auch Beispiele

00:07:47: genannt. Also wie Task Manager oder so ein Language, sozusagen Monitor und so weiter. Also die

00:07:52: Verwendung von Rollenkarten finde ich in der Tat als sozusagen organisatorische Ebenen sehr zentral,

00:07:57: weil man über die inhaltlichen Ebenen hinaus wirklich weiß, ich bin verantwortlich für einen

00:08:02: Teil innerhalb dieser Gruppenarbeitsprozesse und trage damit auch bei sozusagen zum Erfolg zu führen.

00:08:08: Und dabei finde ich die Nutzung von drei, vier Rollenkarten innerhalb dieser Gruppenbildungsprozesse

00:08:13: und Umsetzung sehr, sehr zentral. Aber die andere Seite ist viel viel entscheidender, nämlich

00:08:18: diese inhaltliche Ebenen. Das heißt wirklich von Anfang an zu vermeiden, dass bestimmte Schüler*innen

00:08:23: wirklich die gesamte Aufgabe haben. Und Beispiel wenn wir jetzt ein Thema haben, ich habe im Heft

00:08:29: zum Beispiel das Thema Welcome to our School, also eine ganz klare, so ein thematischer Einbettung und

00:08:34: die Aufgabe war hier, dass die Schüler*innen zum Beispiel in Minibook, entweder digital oder analog

00:08:39: erstellen sollten und dazu sozusagen im Kontext ging es darum, über sozusagen neu ankommende

00:08:45: Austauschschüler*innen, die die Schule einfach auch letztendlich kennenlernen wollen. Also sagen,

00:08:49: dass wir wirklich den Kontext und den Rahmen letztendlich gesetzt haben. Und jetzt ist es wichtig,

00:08:55: dass sozusagen im Folge Schritt, ich habe das sogar ein Sub-Task genannt, also wirklich einzelne,

00:08:59: ganz gezierte Aufgamsschritte, die in Gruppen mitgeteilt wird, die sie dann untereinander

00:09:04: verteilen können. Also dass es nicht allgemein ist, erstellt mein Minibook. Viel Spaß euch,

00:09:09: wir sehen uns so in 30 Minuten, sondern die Idee wirklich ist, dass man bestimmte Sub-Taske

00:09:14: erfüllen muss in dem Prozess. Also zum Beispiel einer guckt, was macht denn unsere Schule so

00:09:19: besonders? Der andere guckt so auf ein Design, wie wollen wir das Minibook gestalten? Andere gehen

00:09:24: inhaltlich, welche Aspekte sind zum Beispiel wichtig? Einer schaut zum Beispiel, kann ich in

00:09:28: digitalen Punkt noch mal reinbringen. Und so hat jeder seine einzelne Aufgabe, die am Anfang

00:09:34: gemeinschaftlich besprochen und verteilt wird, wo jeder auch Sorge dafür tragen muss, dass die

00:09:39: Aufgabe sinnvoll und adäquat erfüllt wird. Und dass sozusagen diese Zielrichtung, die auch

00:09:44: eine erfolgreiche Gruppenarbeit ausmacht. Also weg von, was ich auch früher gemacht habe,

00:09:49: das ich meine nicht so selbstkritisch, sagen, wir machen jetzt eine Gruppenarbeit einfach,

00:09:51: weil es Spaß macht, vielmehr zu einem wirklich transparenten, strukturierten Prozess auch für

00:09:57: die Schülerinnen, dass sie genau wissen, step by step, warum mache ich das, also der Purpose,

00:10:02: und auch, was sind die einzelnen Schritte zur Füllung. Das meint man sozusagen in diesem

00:10:06: Kontext. Dazu gehört vielleicht auch die Zuhörerinnen-Seite. Also wie mache ich die

00:10:13: Gruppenarbeit eigentlich für alle relevant dann in der Präsentationsphase oder in dem Moment,

00:10:17: wo Ergebnisse vorgestellt werden? Das ist, glaube ich, auch immer ein Punkt, der relativ,

00:10:21: der nicht immer ganz einfach ist, umzusetzen. Hast du dafür irgendwelche grundlegenden Tipps,

00:10:28: also die andere Seite der Medaille nicht die Gruppe intern, sondern dann nach außen?

00:10:33: präsentiert wird. Wie wird das für alle bedeutsam?

00:10:36: Absolut. Also in dem Falle ist es wirklich ein sehr schräger Punkt insgesamt. Das merken

00:10:41: wir ganz häufig. Das ist ein Beispiel, wenn alle zum Beispiel das gleiche Thema haben

00:10:45: und das gleiche Thema letztendlich sieben Mal ein Folge präsentiert wird. Das ist immer

00:10:50: sehr, sehr problematisch. Das heißt, hier ist schon für mich ein Schritt, eine thematische

00:10:54: Wahl der Fränzierung von Anfang an anzubieten. Das heißt, nicht alle müssen wirklich genau

00:10:58: diesen Themepunkt machen, sondern haben Möglichkeiten zu wählen. Und dadurch haben wir natürlich

00:11:02: auch eine Varianz in der Vorstellung selbst. Und bei den Zuhörer*innen letztendlich finde

00:11:07: es mal ganz spannend, da nutze ich so Methoden wie zum Beispiel Top 3, dass sie am Ende nochmal

00:11:11: die Top 3 Informationen für sich zusammenfassen, dass letztendlich die am Ende, das heißt,

00:11:16: die Personen, die Schüler*innen, die präsentieren auch am Ende ein kleines Quiz haben, wo sie

00:11:21: nochmal abholfen spielerische Art, haben sozusagen alle Schüler*innen es wahrgenommen, gibt

00:11:25: es Rückfragen letztendlich in diesem Bezug. Also ich probiere immer so ein bisschen ein

00:11:29: paar methodische Aspekte wirklich noch mit zu integrieren, dass man halt nicht nur Präsentation,

00:11:34: alles klar, nicht, weil wirklich es weitergeht. Das ist so die methodische Art. Aber die andere

00:11:39: Seite, die ich noch viel zentraler finde, ist natürlich das Feedback geben. Also weggehen

00:11:44: von reinem Lob, so wie wunderbar, sehr gut, wirklich Richtung Feedback, also Weiterarbeit

00:11:49: für das weitere Lernen. Das heißt, hier stelle ich immer auch Scaffording zur Verfügung,

00:11:54: dass wir wirklich ganz zielführend und kritisierend orientierte Rückmeldung geben können und

00:11:59: die Gruppen wissen, was kann ich wirklich optimieren, wenn ich wieder neue Gruppenarbeit

00:12:03: oder neuen Prozess anstoße. Also da fließen mehrere Elemente natürlich immer zusammen

00:12:08: letztendlich, um es einfach attraktiver für ein Unterricht zu gestalten.

00:12:11: Das ist sicher auch was, was man kulturell erst mal entwickeln muss, was ein bisschen

00:12:15: Zeit braucht, aber wahrscheinlich profitieren dann am Ende doch alle davon. Du hast das

00:12:19: Thema Outcome jetzt auch schon ein paar Mal gestriffen in einer Ausführung, also auch

00:12:24: selbstkritisch gesagt, ich habe früher eigentlich Gruppenarbeiten einfach so gemacht, irgendwie

00:12:27: aus dem Bauchgefühl heraus. Was ändert sich, wenn man eine Gruppenarbeit vom Outcome her

00:12:32: denkt?

00:12:33: Es geht vor allem im Bereich von Backward Planning insgesamt, also wirklich zu schauen,

00:12:38: was soll am Ende erreicht werden, was ist jetzt endlich das Ziel, was die Schüterinnen

00:12:42: auch mitnehmen sollen, von der Skills-Fokussierung her, was möchte ich wirklich aufbauen als

00:12:46: Fertigkeit, also Speaking oder Writing, aber auch im Sinne von Kompetenzen, das Gehen

00:12:52: in meiner Präsentation, das Führen von Dialogern, das sind ja alles entscheidende Prozesse.

00:12:56: Und wenn man so Gruppenarbeit betrachtet, habe ich für mich so auch so herauskristallisiert

00:13:01: zwei große Richtungen.

00:13:02: Die eine ist ja, man kann ja Gruppenarbeiten erstellen, einfach im Kontext von zum Beispiel,

00:13:07: ich gebe eine Haltung oder eine Meinung. Wir denken so an Partner Puzzle, Placement und

00:13:12: so weiter, wo man letztendlich ja Meinungsfindungen hat und man sich enden sich einigen muss,

00:13:16: also auch im Sinne von Thing per Share, also eine typische kooperative Methode, das wäre

00:13:20: eine große Richtung.

00:13:22: Und die andere Richtung, das hast du gerade ja schon genannt, ist wirklich dieses Outcome,

00:13:26: also die Idee, dass ich am Ende in der Lage bin, wirklich Produkt zu erstellen, was ich

00:13:30: präsentieren kann. Und hier, was ich schon angesprochen habe, ist halt so schön, diese

00:13:35: Variation einfach an Outcomes zu nutzen. Also die können wirklich von Blog oder Flyer nutzen,

00:13:41: Minibook, Photo Story und so weiter. Also wir haben eine ganze Palette an verschiedenen

00:13:45: Outcomes, die wir einfach nutzen können und da finde ich halt immer sehr wichtig, diese

00:13:49: Monostruktur zu vermeiden. Also nicht immer nur das identische Outcome, sondern wirklich

00:13:54: auch hier die Möglichkeit anzubieten, entscheidet euch, welches Outcome passt für eure Gruppenarbeit

00:13:59: am besten, um halt auch wieder diese Variation und Vielfalt letztendlich zu generieren.

00:14:03: Ein weiterer wichtiger Punkt, den du ansprichst in der Ausgabe ist, sind die Bewertungskriterien.

00:14:09: Sicherlich Gruppenarbeit, Bewertung von Gruppenarbeit ist auch immer wieder ein schwieriges Thema,

00:14:14: auch eines, wo man wahrscheinlich mehr falsch machen kann als richtig. Was war dir wichtig

00:14:19: beim Thema Bewertung? Ja, wir wissen ja als Lehrkräfte alle, dass

00:14:24: nicht spannender ist, als mit den Schülern zu diskutieren, warum sie welche Note bekommen

00:14:29: haben. Also da wirkt auch für mich nichts mehr Konfliktpotenzial als dieses Szenario letztendlich.

00:14:34: Für mich gehört dazu, bei dieser Struktur von Gruppenarbeit, ich hätte gesagt, ganz

00:14:39: gleich diesen Purpose zu geben, dieses Sub-Task, aber von Anfang an, falls wirklich nur falls

00:14:45: die Gruppenarbeit benotet werden soll, auch deutlich zu machen, nach welchen Kriterien

00:14:49: wird benotet. Also für mich persönlich muss ich sagen, auch als Schüler früher war nichts

00:14:54: schlimmer, als am Ende auf einmal zu erfahren, das hätte ich machen müssen, hätte ich das

00:14:57: vorher gewusst, hätte ich es natürlich integriert. Das heißt also kurzum vorher ganz klar die

00:15:02: Kategorien und Kriterien festzumachen, wonach sich, falls halt die Gruppenarbeit benotet

00:15:07: wird, wonach sich das dann festlegt. Und ich nutze das endlich immer vier Bereiche, um

00:15:13: auch so ein bisschen die Bannenbreite abzubehen. Eins ist natürlich die rein inhaltliche Emne

00:15:18: bei meinen Schüler*innen. Also war zum Beispiel eine klare Struktur vorhanden, wo alle zentralen

00:15:23: wesentlichen Informationen letztendlich integriert. Die zweite ist für mich die sprachliche Emne,

00:15:29: logischerweise als Englisch als als Sprachenfach insgesamt, also die korrekte adäquate Nutzung

00:15:35: der Sprache. Und der dritte Bereich ist für mich Visualisierung und Kreativität, gerade

00:15:41: wenn wir auch ein Outcome haben. Wie haben Sie es umgesetzt? Waren Sie dabei, so zw.

00:15:45: visuell attraktiv? War es über Fluten zum Beispiel oder war das klar strukturiert in

00:15:49: der Visualisierung insgesamt? Haben Sie vielleicht sogar digitale Tools verwendet, um es noch

00:15:54: sozusagen aufzuwerten? Und die letzte Emne ist für mich sozusagen die Performance, also

00:15:59: wirklich wie letztendlich durch die Präsentation umgesetzt, in Sinne von Auenkontakt gehalten,

00:16:06: auch letztendlich G-Stick, Mimic letztendlich als ein Teil davon. Und das sind so die vier

00:16:10: Kategorien, die ich im Anfang sehr, sehr deutlich mache, damit die genau wissen, woran

00:16:14: wir sind. Und in zweiteren Stanz aber auch zu verdeutlichen, dass ja, es gibt eine Note

00:16:20: für die Gruppe insgesamt, aber auch für die individuelle Performance. Und das finde

00:16:25: ich ganz wichtig, dass ich beides auch wirklich zusammen lege. Also es gibt nicht nur für

00:16:29: die Gruppe selbst sozusagen als Hauptaktion, sondern auch individuelle Leistung, die gezeigt

00:16:33: werden, fließen auch mit rein und verändern natürlich auch die Note. Und so kann es natürlich

00:16:37: sein, dass die Gruppennote vielleicht für alle eine gute Leistung ist, nur zwei. Aber

00:16:42: eine Person, besonders sprachlich, so wie stark war, besonders kreativ, dass sie natürlich

00:16:47: dann auch hoch gepusht werden kann zu einer Eins. Man könnte über das Thema Benotung

00:16:51: wahrscheinlich eine ganze eigene Sendung machen und noch länger. Ich glaube, wer da mehr wissen

00:16:55: will, der wirft am besten nochmal einen Blick ins Heft rein. Für deine letzte These müssten

00:17:00: wir noch einmal ein bisschen raushoben, eher auf die Ebene der Unterrichtseinheit. Da

00:17:05: geht es eher um die Frage für, also andersrum gefragt. Man könnte ja sagen, kollaboratives

00:17:13: Lernen, kreatives Lernen, Lernen im 21. Jahrhundert, die Gruppenarbeit muss doch eigentlich der

00:17:17: Königsweg sein für das. Also sollten wir nur noch Gruppenarbeiten machen oder was habt

00:17:22: ihr zur Quantität vom Einsatz von Gruppenarbeiten herausgefunden?

00:17:25: Ja, das ist wirklich eine tricky Frage. Ich weiß auch, ob ich bei meinen Studierenden,

00:17:31: dass ich teilweise sehr, sehr häufig jetzt endlich hier auf Studien habe, die es lieben,

00:17:35: in Gruppenarbeiten zu agieren und andere nicht. Und das erleben wir ganz ehrlich bei uns auch

00:17:39: als Lehrkräfte. Und es erleben wir genauso auch bei Schüler*innen. Es gibt Schüler*innen,

00:17:43: die es einfach fantastisch werden, die würden jede Stunde kooperativ oder generell in Gruppenarbeitsprozessen

00:17:48: agieren und andere sagen, um Gottes willen, bitte nicht. Und ich habe für mich schon vor

00:17:53: einiger Zeit diesen Approach von Balanced Teaching wahrgenommen, den ich sehr, sehr positiv

00:17:59: finde und der finde auch dazu führt, dass wir jetzt endlich unsere ganze Schüler*inschaft

00:18:04: wahrnehmen. Und der sagt jetzt endlich, es gibt so verschiedene Lerner*in-Typen. Und

00:18:09: wie gesagt, manche arbeiten eher intrapersonell, manche eher interpersonell, also mit anderen

00:18:13: zusammen. Und ich finde es wichtig, die Ballons zu schaffen. Zwischen einerseits Gruppendynamischen

00:18:18: Prozessen, aber auch zwischen indoorisierenden Prozessen oder auch instruierenden Prozessen.

00:18:23: Also ich finde, diese drei Ebenen müssen zu einer guten Balance führen im englisch Unterricht,

00:18:27: um wieder, das scheint so ein bisschen unser Kredor zu sein, zu dieser Variation und Vielfalt

00:18:32: einfach zu führen letztendlich. Und ich finde genau, es macht Unterricht einfach aus, dass

00:18:36: er Spaß macht, vielseitig ist. Und deshalb ist für mich Gruppenarbeit wichtig, aber wirklich

00:18:40: nur ein Baustein in dieser Balance insgesamt. Wir sind schon fast am Ende unserer Zeit. Ich würde

00:18:47: einmal ganz kurz schlaglichtartig diese Thesen nochmal zusammenfassen in meinen Worten. Wenn du

00:18:53: irgendwas ergänzen möchtest, dann darfst du das gerne tun. Ich würde sagen, achtet auf Varianz

00:18:58: bei Gruppenbildungsprozessen, sorgt für klare Aufgabenverteilung. Überlegt euch vorher,

00:19:05: wo ihr von euren Arbeitsergebnissen her landen wollt, wo ihr rauskommen wollt,

00:19:09: Outcome. Seid transparent in euren Bewertungskriterien und variiert die Unterrichtsmethoden und

00:19:17: Sozialformen innerhalb der Einheit, eben im Sinne dieses Balance-Learning, wie du es gerade

00:19:21: geschildert hast. Bevor wir ganz zusammenpacken, sagt doch vielleicht noch einen Satz zu eurem

00:19:29: Materialpaket New York. Das habe ich noch wahrgenommen in dieser Ausgabe. Da gab es noch so

00:19:33: ein digitales Paket dabei mit ein bisschen Zusatzmaterial. Das könnte auch den einen,

00:19:37: die anderen interessieren. Ansonsten auch gerne noch was Mut machen, das zum Thema Gruppenarbeiten,

00:19:43: dass du den zuher in einen mitgeben möchtest. Ja, sehr gerne. Also im Heft, wie gesagt,

00:19:48: haben wir vor allen Dingen sehr, sehr stark darauf geachtet, viele tolle Beispiele zu

00:19:52: geben für Gruppenarbeiten. Das heißt gleich, wirklich im Unterricht für uns als Lehrkräfte

00:19:56: umsetzen können. Wir haben auch viele Ideen für so sehr dynamische Prozesse. New York hast du

00:20:01: angesprochen. Wir haben Video Sequenzen mit eingebaut, also sehr authentisches Material.

00:20:05: Das ist eigentlich kurz, um einfach viele Möglichkeiten bieten wir an, um Gruppenarbeit

00:20:09: erfolgreich umzusetzen. Für mich ist, glaube ich, das Wichtigste einfach, dass man Spaß hat

00:20:13: am Unterrichten, dass man immer guckt, auch vielseitig zu agieren, neue Methoden auch mal

00:20:18: auszuprobieren und vereinigen, nicht zu verzahlen. Wir haben manchmal Momente, wo wir sagen, es hat

00:20:23: überhaupt nicht geklappt und ich finde das völlig in Ordnung. Das habe ich jeden Tag genug in der

00:20:27: Stunde, wo ich merke, das passt nicht. Unsere Kompetenz ist ja gerade zu reflektieren und zu

00:20:32: schauen, was können wir optimieren und wie machen wir es beim nächsten Mal besser. Und ich finde,

00:20:36: wenn wir das schaffen, dann machen wir einen sehr, sehr guten Job und wann war er. Freut mich,

00:20:40: es jeden Tag, muss ich sagen, auch vor der Klasse zu stehen. Mit diesen positiven Worten

00:20:44: verabschieden wir uns für heute. Vielen Dank, Martin, für das anregende Gespräch und wir hören

00:20:51: uns beim nächsten Mal. Vielen Dank. Das war "Einfach unterrichten", der Podcast von Friedrich Plus

00:21:00: aus dem Friedrich Verlag. Wir bringen innovativen Unterricht für Lehrkräfte auf den Punkt.

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