Digitalkompetent in die Zukunft
Shownotes
Die Veränderungen, die durch Chat GPT in der Schule entstehen, sind nur ein Aspekt, wenn es darum geht, wie Schüler:innen digitalkompetent auf die Zukunft vorbereitet werden können. Gleichzeitig müssen sowohl die Sorgen von Lehrkräften, das Ende der Schriftlichkeit stünde bevor, ebenso Berücksichtigung finden, wie die Chancen, die z.B. Sprachmodelle für Schüler:innen mit sich bringen. Der Podcast erläutert, was eine Mediengrundbildung beinhalten muss; beantwortet die Frage, ob Schüler:innen Coden können sollten und gibt praktische Beispiele dafür, wie digitale Tools kollaborativ genutzt werden können.
Praxistipps
- Der selbstverständliche Umgang Jugendlicher mit digitalen Medien lässt nicht automatisch auf eine reflektierte Praxis schließen, darum muss Schule Medienbildung leisten.
- Digitale Medien bieten einen breiten Pool an didaktischen Szenarien, die selbstgesteuertes, kollaboratives und differenziertes Lernen ermöglichen.
- Für den Unterrichtserfolg sind der kompetente Einsatz und die Qualität der verwendeten Werkzeuge entscheidend. Schüler:innen dürfen sich z.B. in Bezug auf KI nicht darauf verlassen, dass diese ihnen die Arbeit abnimmt, sondern KI soll sie dazu anregen, selbstständig zu denken und ihre Problemlösefähigkeit weiterzuentwickeln.
Mehr dazu findest du in der Ausgabe 25 „Digitalkompetent in die Zukunft“ von Klasse leiten, erschienen im Friedrich Verlag.
Im Podcast hörst du die Bildungsexpertin Kati Ahl im Gespräch mit Michael Bigos (wiss. Leiter am Zentrum für Lehrerbildung der Johannes Gutenberg Universität Mainz und Autor von Klasse leiten).
Transkript anzeigen
00:00:00: Einfach unterrichten, der Podcast von Friedrich Plus aus dem Friedrich-Verlag. Wir bringen
00:00:09: innovativen Unterricht für Lehrkräfte auf den Punkt. Herzlich willkommen zu Podcast-Klasseleiten,
00:00:18: die Folge "So digital kompetent in die Zukunft". Passend zur Ausgabe 25 im Jahr 23 und bei mir
00:00:27: ist Dr. Michael Bigos, der an der Uni Mainz im Zentrum für Lehrerbildung arbeitet und das
00:00:33: Projekt heißt "Achtung, Digitalmanufaktur". Ist das nicht ein Widerspruch? Was ist eine
00:00:41: Digitalmanufaktur? Herzlich willkommen, Michael. Ja, hallo, Kathi. Vielen Dank, dass ich hier
00:00:46: sein darf. Das freut mich sehr. Ein bisschen klingt erst mal wie ein Widerspruch "Digitalmanufaktur",
00:00:51: aber was wir hier versuchen, ist tatsächlich eben die beiden Welten auch zusammen zu bringen. Auf
00:00:55: der einen Seite dieses Serielle, was Digitalisierung ja oft hat, also Wiederholung, es lässt sich
00:01:00: sozusagen sehr breit alles ausrollen und sehr oft vervielfältigen. Aber auf der anderen Seite,
00:01:04: gerade im Kontext von Lehren und Lernen, von Schule und Unterricht, geht es ja oft auch darum,
00:01:08: etwas fachspezifisch anzupassen, auf die Unterrichtsreihe anzupassen, es auf das Niveau der Schülerinnen
00:01:13: und Schüler anzupassen. Das heißt, passgenau Anmendung. Da passt der Manufakturbegriff hervorragend
00:01:18: aus unserer Sicht, um sozusagen klar zu machen, fachspezifischer Einsatz, medienpädagogischer
00:01:23: Einsatz. Bei digitalen Medien generell hat immer eben auch eine sehr individualisierte Komponente.
00:01:28: Das heißt, wir haben definitiv den richtigen Experten hier bei uns heute. Und sag nochmal,
00:01:34: KI ist ja das Riesenthema. Was bietet ihr da in der Digitalmanufaktur an?
00:01:39: KI oder insbesondere jetzt natürlich die Sprachmodelle rund um ChatGPT sind, wie du schon
00:01:44: sagst, tatsächlich das große Thema im Moment. Das dringt immer stärker auch in den Lehrkontext
00:01:50: ein, auch gerade in Schule. Was wir im Projekt dort machen, ist insbesondere die Frage, was
00:01:56: bedeutet das für Lernende auf der einen Seite? Also inwieweit können zum Beispiel produktive
00:02:02: Unterstützung oder Sprachmodelle erfolgen? Wofür kann man das sinnvoll nutzen? Auf der
00:02:07: anderen Seite auch immer ein bisschen mit den Sorgen der Lehrkräfte arbeiten, die ja auch
00:02:10: verständlich sind, wenn wir auf Prüfungsformate schauen. Inwieweit sind Sprachmodelle problematisch?
00:02:15: Inwieweit ist das zum Beispiel, um jetzt so ein Unkenruf zu starten, das Ende der Schriftlichkeit?
00:02:20: Was können wir noch an Hausaufgaben aufgeben? Wie, welche Prüfungsformate funktionieren
00:02:24: noch? Und all diese Dinge, also Angst vor Betrugsversuchen und so was, auch damit gehen
00:02:28: wir um. Aber, und das finde ich sehr wichtig, ist es auch die Seite der Lehrenden, die man
00:02:32: sich ein bisschen anschauen muss, um zu sagen, okay, was kann man eigentlich produktiv als
00:02:37: Lehrkraft damit machen? Wo kann es mich unterstützen? Wo kann ich selber mich entlasten von Tätigkeiten,
00:02:44: die mir eigentlich nur Zeit fressen, aber nicht mein Kerngeschäft treffen? Und da bieten
00:02:47: die Sprachmodelle auch relativ viel. Was heißt Digitalkompetent in die Zukunft? Dann
00:02:53: müssten ja Lehrkräfte zuerst Digitalkompetent sein, damit sie Schüler und Schülerinnen
00:02:58: Digitalkompetent machen können? Fragezeichen? Ausrufezeichen. Also auf jeden Fall gehört
00:03:03: das dazu, damit man Digitalkompetent in die Zukunft starten kann. Aus Sicht von Schule
00:03:09: brauchen wir natürlich Digitalkompetente, Personen an beiden Seiten des Klassenraums
00:03:14: sozusagen. Für die Schülerinnen und Schüler steckt da sehr viel drin. Die haben andere
00:03:18: Kompetenzen häufig als die Lehrkräfte. Aber auch für die Lehrkräfte muss es natürlich
00:03:22: in irgendeiner Form sich ein naturwüchsiger Umgang entwickeln. Man darf keine Angst mehr
00:03:27: von diesen Technologien haben. Man muss sozusagen situativ handeln können, ohne Sorge zu haben,
00:03:32: dass Englisch die Dinge nicht mehr funktionieren. Insofern ist Digitalkompetent irgendwie auch
00:03:36: das richtige Schlagwort für Lehrkräfte. Wobei ich will auch ganz bewusst den Punkt an der
00:03:42: Stelle treffen. Das ist natürlich kein abgeschlossenes Phänomen. Also Digitalkompetenz ist was,
00:03:47: was man sozusagen erlernt, aber man wird damit nicht fertig. Das heißt einfach mit den mutigen
00:03:52: Schritt in die Richtung und dann Schritt für Schritt eben sich weiterentwickeln. Genau, dazu gehört
00:03:57: ja, dass man es regelmäßig übt. Jugendliche können das ganz gut üben, weil ich habe gesehen,
00:04:03: bei Snapchat gibt es jetzt MyAI. Sozusagen als Standard-Einstellung ist sei denn man wählt die
00:04:09: Bezahl-Version. Aber wie gut es prompten geht, ist das was, was wir gemeinsam üben müssen?
00:04:16: Oder wie lernt man das? Ja, das ist eine gute Frage. Ich denke prompting wird es nur eine
00:04:23: Anforderung, die wir auf jeden Fall auf dem Schirm haben müssen. Gerade auch in Schule,
00:04:27: wenn wir sagen, die Sprachmodelle wie ChatGPT nehmen mehr Einfluss ins schulisches Lernen,
00:04:32: werden als Unterstützung, Assistenztool relevant. Dann ist prompten natürlich die zentrale
00:04:38: Kompetenz. Wie stelle ich die Anfrage an das Programm letzten Endes, um auch wirklich in
00:04:43: erfolgreicher oder ein gutes Ergebnis, möglichst gutes Ergebnis rauszukommen. Und gutes prompting
00:04:48: ist im Prinzip gar nicht so schwierig. Ein guter prompt versucht möglichst klar zu sagen, was er
00:04:54: denn möchte und packt eben auch ein paar Zusatzinformationen für das Programm mit rein. Ich
00:05:00: mache mal ein Beispiel, wenn ich also zum Beispiel sage, ich möchte gerne was über soziale
00:05:05: Ungleichheit erfahren. Und dann kann ich das dem Programm einfach nur sagen, was ist soziale
00:05:09: Ungleichheit? Ich kann aber auch sagen, was ist soziale Ungleichheit in Unterschied zu sozialer
00:05:16: Gerechtigkeit, welche theoretischen Konzepte sind im Hintergrund aktiv, bitten denn mir mindestens
00:05:24: zwei Theoretiker, die damit zu tun haben. Dann habe ich jetzt einen sehr, sehr kurzen prompt und
00:05:28: einen sehr, sehr langen prompt. Und die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte, wie das oft so ist.
00:05:31: Beim sehr kurzen prompt kann relativ viele, sozusagen in viele, relativ viele Richtungen auch
00:05:37: da was rauskommen aus dem Sprachmodell. Und bei dem langen prompt habe ich relativ klare
00:05:42: Vorgaben gegeben, was ich denn alles genau haben möchte. Der Vorteil ist, wenn wir jetzt an
00:05:47: ChatGPT denken, dass es ja diesen Chat Verlauf hat. Das heißt, ich kann immer wieder nachschärfen,
00:05:51: wenn der prompt sozusagen nicht passgenau war, dann steuert das Programm nach. Oder ich kann
00:05:57: nochmal eine Nachfrage stellen, präzisieren mir das bitte, überarbeitet das, regeneriert,
00:06:00: kann ich mit verschiedenen Dingen arbeiten. Aber bei anderen Sprachmodellen habe ich diese
00:06:05: Chat Verlaufsvariante nicht. Und deshalb ist prompting relativ wichtig. Man sieht das sehr
00:06:09: schön an den prompts für KI-generierte Bilder, zum Beispiel. Die sind äußerst präzise. Da wird
00:06:16: dann immer angegeben, ich möchte sozusagen in dem und dem Stil mein Bild haben. Folgende
00:06:21: Elemente sollen darauf sein. Der Hintergrund ist so und so gestaltet. Man sieht zusätzlich im
00:06:25: Vordergrund noch jenes oder solches Objekt. Daran lässt sich das relativ gut ableiten. Im
00:06:30: Bildmalbereich ist das natürlich sehr viel wichtiger als im Sprachbereich, aber entsprechend
00:06:35: sind das so ein paar Punkte, die beim prompt den relevant sind. Also vom didaktischen Aufbau
00:06:41: würde es dann ja vielleicht Sinn machen, zuerst mit einem prompt für Bilder anzufangen mit einer
00:06:47: KI, die Bilder generiert und daran das prompten zu üben und dann zu Texten überzugehen. Was meinst
00:06:54: du? Das wäre vielleicht tatsächlich ein sehr guter Hinweis daran zu gehen, einfach um Gefühle
00:07:00: für zu bekommen, was bringt mir Zusatzinformationen reinzumachen. Tatsächlich auch vielleicht aktiv
00:07:05: zu üben, was bringt es mir nochmal den Halbsatz hinten dran zu packen, nochmal den prompt zu
00:07:10: spezifizieren vorab. Aha, okay. Das habe ich auch noch nicht gewusst. Jetzt ist ja Digitalkompetenz für
00:07:17: die Zukunft. Nicht nur der Umgang mit KI. Ich habe sehr viele Buzzwords im Kopf. Data Literacy,
00:07:26: Digital Literacy. Bitte erklär mir, was ist Digitalkompetenz? Was muss da rein für Schülerinnen
00:07:34: und Schüler? Ja, für Schülerinnen und Schüler ist glaube ich jetzt nochmal eine wichtige Präzisierung,
00:07:39: die du an der Stelle gemacht hast. Denn wir muss es tatsächlich ein bisschen unterscheiden,
00:07:42: ob wir jetzt auf Lehrkräfte schauen oder auf Schülerinnen und Schüler. Und es gibt, wie du sagst,
00:07:47: verschiedene Modelle, verschiedene Buzzwords, die in dem Zusammenhang ja immer wieder fallen.
00:07:53: Eines der klassischen Modelle bei uns im Sprachraum ist einfach auch das KMK-Kompetenzmodell,
00:07:58: das tatsächlich sagt, okay, es geht mir ganz klar um so eine Nutzerperspektive. Das heißt,
00:08:04: Digitalkompetenz hat viel damit zu tun. Wie finde ich mich zurecht? Auf den verschiedenen Geräten,
00:08:10: auf den verschiedenen Benutzeroberflächen in den verschiedenen Programmen. Das heißt,
00:08:14: bin ich in der Lage, zu suchen, Informationen zu identifizieren. Kann ich kollaborativ arbeiten,
00:08:20: das heißt, bin ich in der Lage auch, mich auszutauschen mit meinen Piers zum Beispiel,
00:08:25: Dateien zu kopieren, zu verwenden, zu überarbeiten. Das heißt, sagen wir mal, sämtliche Änderungsmöglichkeiten,
00:08:33: auch an medialen Elementen, seien es Texte, Bilder, Videos und dergleichen mehr,
00:08:38: einfach relativ sicher im digitalen Raum in den verschiedenen Anwendungen zu machen. Und was
00:08:43: man auf keinen Fall vergessen darf, man darf das nicht verkürzen auf diese. Ich bin in der Lage,
00:08:47: die richtigen Tasten zu drücken, um zum Beispiel jetzt irgendwie schön zu formatieren oder ein
00:08:51: Bild zu schneiden oder ein Podcast zu schneiden. Ich muss darüber hinaus auch so ein bisschen
00:08:57: Mediengrund bilden. Das heißt, dieses kritische Reflektieren, das kritische Analysieren. Also,
00:09:02: ne, umgang mit Quellen, Fakten identifizieren können, Rückwärtssuch und solche Dinge. Das heißt,
00:09:08: Digitalkompetent umfasst tatsächlich beides. Auf der einen Seite das Handwerkliche und auf
00:09:11: der anderen Seite eben einfach, dass die Gelegenheit sich kognitiv damit auseinanderzusetzen und zu
00:09:16: verstehen, was ist sozusagen die richtige Spur und wo führt es uns in die Irre? Sollten alle Schülerinnen
00:09:23: und Schüler mal programmiert haben, sollte Coding dazugehören, um später zu verstehen, wie
00:09:29: solche Anwendungen funktionieren könnten? Ich muss ehrlich gestehen, da bin ich selbst ein
00:09:36: bisschen gespalten. Es gibt ja diese beiden großen Argumentationsmuster, die da rein sind,
00:09:41: die einen sagen so auf jeden Fall. Informatorische Grundbildung ist kein neues Konzept. Das haben
00:09:46: wir seit Jahrzehnten. Die Informatik sagt immer, natürlich ist es zwangsläufig notwendig. Wir
00:09:50: müssen Algorithmen verstehen, wir müssen Programmieren verstehen. Wir müssen die Logik
00:09:54: maschinelle Lernens verstehen, damit wir auch verstehen, was letzten Endes bei rauskommt. Und
00:09:58: auf der anderen Seite steht so ein bisschen dieser Vergleich immer. Ich muss auch nicht wissen,
00:10:02: wie mein Auto funktioniert, wenn ich fahren will. Also zumindest nicht in den allertiefsten Details.
00:10:06: Und ich glaube, die Wahrheit steckt irgendwo zwischen drin. Natürlich ist es relevant zu wissen,
00:10:10: wie zum Beispiel Algorithmen funktionieren. Weil Algorithmen unser tagtägliches Leben in der
00:10:17: Digitalität derartig stark prägen, jetzt über Autocomplete, bei Suchmasken, über Sprachmodelle,
00:10:23: wie Chatchi, mit ihnen noch sehr viel stärker. Aber natürlich auch bei personalisierter Werbung
00:10:28: und so weiter und sofort im Social-Media-Bereich, im Streaming-Bereich. Überall sind wir sozusagen
00:10:33: Algorithmen relativ fast schon schutzlos ausgeliefert, die zum Teil über von den Programmierern
00:10:39: selbst nicht mehr richtig erklärbar sind. Aber so die Idee, wie das funktioniert, dass das
00:10:43: ein logischer Ablauf ist, dass das fahrtabhängig ist, dass alle Fahrtmöglichkeiten erklärt sein
00:10:47: soll. Ich denke, das ist eine wichtige Grundinformation, die alle brauchen, wenn man sich dann auch tiefer
00:10:53: mit, zum Beispiel, Produktion von Landmaterialien auseinandersetzt. Würde ja auch einzahlen auf
00:10:59: die Fragestellung, wie funktioniert das? Also dass diese Blackbox von manchen Anwendungen und
00:11:05: Apps nicht ganz so intransparent ist und könnte ja auch einzahlen auf kritische Reflexion. Ich
00:11:13: mache mal ein konkretes Beispiel. Meine Tochter muss immer mal vier Beispiele herhalten. Die ist
00:11:18: nämlich gerade in so einem ja sehr medienaffinen Alter. Und sie ist der Meinung, wenn sie etwas
00:11:24: auf Social-Media mehrmals zugespielt bekommen hat, das müsste sehr wahrscheinlich wahr sein. Und ich
00:11:32: versuche immer wieder, gegen zu argumentieren. Du bekommst das deswegen angezeigt, weil du das
00:11:38: schon mehrfach angeklickt hast oder da länger bei verweilt bist. Und deswegen erscheint das
00:11:43: mehrfach bei dir. Das ist noch lange kein Wahrheitsgehalt. Noch mal zur Frage. Jugendliche
00:11:50: gehen ja sehr, sehr viel weniger skeptisch mit Social-Media und digitalen Tools um. Was fehlt
00:11:59: denen? Also worauf müssen wir achten? Ist das diese kritische Reflexionsfähigkeit? Im Endeffekt ja,
00:12:06: es geht immer an der Stelle um die Frage der Medienbildung. Also wenn man von Schülerinnen
00:12:10: und Schüler und Digitalkompetenz spricht, dann ist es unschrittlich, dass sie sich sehr ja
00:12:14: unbeschränkt sozusagen im digitalen Raum bewegen, dass sie mit allen Anwendungen klarkommen,
00:12:20: dass die in Social-Media unterwegs sind und da tatsächlich auch sehr, sehr, sehr gut zur
00:12:25: Rande kommen und natürlich dann eben auch Schülerinnen und Schüler keine Probleme haben,
00:12:28: irgendwie mit neuen Anwendungen zurechtzukommen. Aber genau dieser Aspekt der kritischen
00:12:32: Reflexion, der fehlt im Regelfall bei diesem naturwüchsigen Zugang zu Medien. Also ich
00:12:38: habe es mir selber angeschafft, weil ich jetzt sozusagen auf TikTok unterwegs bin, weil ich auf
00:12:41: Insta sozusagen mein Creator*innenfolge und so weiter und so fort. Dann fall ich sozusagen auf
00:12:48: diese Hintergrundebenen relativ schnell rein, dass das Programm natürlich nur versucht, mir mehr
00:12:52: Content zuzuspielen, mir das nächste Video zuzuspielen, was vielleicht meine Freunde angeschaut haben,
00:12:56: damit ich länger drin bleibe, damit ich vielleicht mehr Werbung konsumiere, damit ich mehr Daten von
00:13:00: mir freigebe und so weiter und so fort. Die Ebene, die muss man sozusagen, die kann man nicht
00:13:05: Learning by Doing beim Klicken durch die Social-Media-Accounts erlernen, sondern die müssen
00:13:10: tatsächlich, das ist ein elementarer Bildungsbestandteil und das kann dann nur auch in Bildungssettings
00:13:15: erfolgen. Da könnte sich ja auch eine hohe Verantwortung drin verstecken, nämlich wenn man das
00:13:21: weiterspint und vielleicht exponentiell betrachtet, dass wir alle, ja ich überspitze jetzt, dass wir
00:13:29: alle in einer sehr personalisierten, digitalisierten Welt leben und individuelle Inhalte zugespielt
00:13:36: bekommen. Unsere Musik wird immer das abgespielt, was wir kennen, was wir lieben, unsere Inhalte
00:13:44: am Screen. Da wird immer das gezeigt, was wir sowieso gerne sehen und lesen wollen. Also ist
00:13:50: dann nicht die Aufgabe, Kollaboration und Kommunikation noch viel mehr zu stärken in der
00:13:56: Schule, damit wir eine Vereinzelung entgegen grücken. Oh, jetzt habe ich aber sehr weit
00:14:00: ausgeholt. Sehr weit ausgeholt und sehr viel reingepackt. Aber ich versuche mal den Faden
00:14:05: aufzunehmen. Ich glaube, das ist einer der zentralen Punkte der Medienbildung. Wenn wir uns
00:14:11: darüber unterhalten, wir alle leben in unserer eigenen Bubble, in unserer Filterblase, gilt das
00:14:16: natürlich nicht nur für so diese klassischen Geschichten, wo man das oft diskutiert, welche
00:14:20: Informationen bekomme ich zum Tagesgeschehen, welche Verschwörungstheorien verbreiten sich wie
00:14:25: und so weiter und wie entwickeln sich dazu, z.B. Communities, die ganz abgeschottet sind von
00:14:29: außen stehenden Informationen. Sondern ich glaube, diese Informationen, die du gerade gesagt hast,
00:14:34: wir haben alle nicht dasselbe Internet. Wir hatten es vor sehr langer Zeit vielleicht mal,
00:14:39: aber wir haben alle definitiv nicht dasselbe Internet, auch wenn wir das Gefühl haben, es wäre so,
00:14:43: weil wir alle denselben Zugang verwenden, ähnliche Browser verwenden, ähnliche unsere
00:14:47: Profile ähnlich aussehen in Social Media, aber wir haben gänzlich unterschiedliche Realitäten,
00:14:52: die uns begegnet. Ich glaube, diese zentrale Einsicht ist sehr, sehr wichtig und wie du
00:14:57: sagst, lässt sich das über Konneboration und Kooperation sehr viel stärker sichtbar machen.
00:15:01: Wenn man sich dann auseinandersetzt z.B. mit der Frage, wie funktioniert Social Media und macht
00:15:08: z.B. auch in der Schule durchaus mal ein Projekt und sagt, wir gucken uns mal Social Media Plattformen an,
00:15:12: wir schauen uns mal an, was passiert denn, wenn ich jetzt mal ein paar Videos auf
00:15:16: einem Profil mir angeschaut habe, welche Vorschläge...
00:15:19: wie verändern sich meine Vorschläge da? Da kommt relativ schnell und auch im Vergleich
00:15:24: zwischen Schülerinnen und Schülern, die vielleicht nicht auf Social Media schon gefreundet sind.
00:15:28: Was ist sozusagen eigentlich die Hot News an dem Tag? Dann sieht man relativ schnell auch
00:15:34: in der Klassengemeinschaft schon, dass da ganz unterschiedliche Themen bespielt werden und das
00:15:38: kann so ein richtiger AHA-Affekt sein, um zu sagen, okay, das habe ich verstanden,
00:15:41: jetzt weiß ich das und dann kann ich auch anders mit meinem Medienalltag umgehen.
00:15:45: Also Social Media rein in die Schule und nicht raus? Ja, ich glaube zumindest als
00:15:55: Anschauungsobjekt kommen wir nicht drum herum. Das ist die Frage, in welchen Fächern und so wie
00:16:00: man das mit reinnehmen kann. Wir haben in der Ausgabe auch einen schönen Beitrag dazu mit den
00:16:06: Digital School Stories, die das beschreiben, wie zum Beispiel Schule und Social Media auch
00:16:11: zusammen funktionieren können, wie man dann auch über diese neuen Informationsformaten.
00:16:16: Social Media hat ja sozusagen auch die Art und Weise der Kommunikation mit, wie soll ich sagen,
00:16:20: mit Videoschnitt, mit Kürze der Botschaften, mit der Art und Weise der Präsentation einiges
00:16:25: ein bisschen über den Haufen geworfen. Damit zu gehen, um zu sagen, in der Lebenswelt der
00:16:29: Schülerinnen und Schüler zu bleiben ist, denke ich, wichtig. Und auch diese kritische Reflexion
00:16:32: kann ich genau an solchen Beispielen tatsächlich gut vermitteln. Denn ich glaube, Schule kann
00:16:39: sich nicht auf die Position zurückziehen. Wir haben mit der digitalen Welt nichts zu tun. Wir
00:16:43: machen hier unser Ding. Und das andere passiert zwar draußen und das betrifft keine Ahnung,
00:16:47: wie viele Stunden am Tag bei Schülerinnen und Schülern, vier, fünf Stunden am Tag Minimum.
00:16:50: Das geht uns aber nichts an. Das ist natürlich ein Konflikt, der auf Dauer nicht auszuhalten
00:16:56: wäre. Insofern ja, die Social Media muss auch Thema in Schule sein. Du hast es gerade angesprochen,
00:17:02: die Schulwelt und die Lebenswelt von Schülerinnen und Schülern, die sind phasenweise relativ weit
00:17:10: voneinander entfernt. Wenn aber Kollaboration und Kommunikation so wichtig sind, ich glaube,
00:17:19: das könnte eine hohe Schnittmenge sein. Das sehen, glaube ich, viele Lehrkräfte auch so.
00:17:23: Hast du Empfehlungen, wie man das so einübt, wie man das in den Unterrichtsmittelpunkt stellt,
00:17:31: dass es für die Digitalkompetenz was bringt? Ja, ich habe so ein paar Lieblingstools, die ich
00:17:38: eigentlich immer mal zumindest auf niedrigschwilliger Ebene immer gerne auch bei Lehrkräftefortbildung
00:17:42: und sowas ganz vorne mit einbringen. Es gibt natürlich Unmengen an Tools. Es gibt auch viele,
00:17:48: die sozusagen das gleiche tun. Ich nehme exemplarisch, fach mal drei raus. Eine Variante,
00:17:53: die ich sehr, sehr, sehr schätze, ist zum Beispiel dann Padlet oder Taskarts. Nehmen wir welche
00:17:58: Variante auch immer sozusagen datenschutzrechtlich in dem jeweiligen Bundesland in Ordnung ist,
00:18:02: aber diese digitalen Whiteboards bieten sehr, sehr viele Möglichkeiten für kollaboratives
00:18:07: Arbeiten. Auch für neue didaktische Szenarien, die wir vorher in der Schule nicht hatten. Also
00:18:12: zum Beispiel die ganz einfaches Beispiel wären Hausaufgaben. Hausaufgaben waren früher eine
00:18:17: klassische Einzelaufgabe. Die Lehrkraft hat den Hausaufgabe aufgegeben. Die Schüler oder die
00:18:22: Schülerinnen haben sich zu Hause damit rumgeschlagen und am nächsten in der nächsten Stunde hat man
00:18:26: entweder den Erfolg vorgewiesen oder sozusagen die Problematik aufgezeigt. Über solche digitalen
00:18:33: Kooperationstools aber kann ich zum Beispiel sogar Gruppenhausaufgaben erstellen. Ich kann sagen,
00:18:37: okay, wir posten alle auf unserem digital Whiteboard, zum Beispiel eine Reflexion zu einem
00:18:42: bestimmten Thema. Und ich verlange von allen, dass sie untereinander nicht nur einen Post machen,
00:18:48: sondern mindestens auch drei weitere Posts kommentieren. Das heißt, ich kann relativ schnell
00:18:52: ein interaktives Element einbringen, das dann auch dann funktioniert, wenn wir nicht synchronen
00:18:57: Unterricht haben, wenn wir nicht zur gleichen Zeit am gleichen Ort in der Klasse sitzen. Und wenn
00:19:02: das ein bisschen eingeübt ist, funktioniert das hervorragend. Das heißt, die Schülerinnen und
00:19:06: Schüler beziehen sich sehr stark aufeinander. Die Reflexion funktioniert, okay, von der Seite
00:19:10: habe ich das noch gar nicht gesehen. Super spannender Punkt mehr. Ich sehe es ganz anders. Das heißt,
00:19:14: man kann damit auch diskursive Kompetenzen stärken. Deswegen, das ist so ein Beispiel. Da gibt es noch
00:19:19: ganz viele andere Anwendungsmöglichkeiten auch. Aber das schätze ich immer sehr gerne.
00:19:25: Grundsätzlich mag ich Produktionstour. Ganz kurz da noch mal anhalten. Da habe ich gerade eine Idee
00:19:31: dazu. Aber bitte bringen die anderen beiden Beispieler auch noch. Das würde ja bedeuten,
00:19:37: dass dieses Asynchroneelement, was es ja nur digital gibt, also dass man zeitlich unabhängig
00:19:42: so arbeiten kann, einen neuen Diskurs befördert. Denn ich könnte ja, also bei WhatsApp oder
00:19:49: anderen Messenger kennt man, dass man kann sich auf eine Aussage von fünf Chats weiter oben beziehen.
00:19:55: Und wenn man so kommentiert, wie du das gerade vorgestellt hast, könnte ich ja sagen, zum
00:20:02: Beitrag von Michael, von ganz oben will ich noch was sagen. Das ist ja in der Diskussion,
00:20:08: in der Live-Diskussion sogar nicht möglich. Denn die schreitet ja immer voran. Das fließt
00:20:12: immer weiter. Ich kann also nicht mehr so gut ein Gesprächsfaden von vorher wieder aufgreifen.
00:20:18: Zumindest ist es sehr viel schwieriger in der Live-Situation, weil ich habe ja quasi kein
00:20:22: Protokoll. Und das ist was, was uns die digitalen Tools in der Stille, die Whiteboards einfach
00:20:27: auch ermöglichen. Dass ich einfach zurückgreifen kann auf nur vorangegangene Informationen. Dass
00:20:32: ich auch leichter zum Beispiel Hilfen oder Vertiefungen mitverlinken kann. Dass ich einfach so
00:20:38: dieses klassisch multimodale Medien einfach einbinden auf verschiedenen Ebenen, Texte,
00:20:42: Bilder, Videos und so weiter. Aber eben auch so diesen Bezug zum Beispiel über eine gesamte
00:20:47: Unterrichtsreihe über ein Projekt. Ich kann immer wieder zurück zu diesem Startpunkt, was gesagt
00:20:51: ist, nicht verloren. Da hast du völlig recht. Und es würde nochmal dem entgegenwirken. Meine
00:20:56: Hausaufgabe wird vielleicht von KI gelöst, jetzt aus Sicht der Lehrkraft. Wenn man so ein
00:21:01: kollaboratives Tool nutzt, das ist ja sehr viel unwahrscheinlicher. Es ist ja sehr schwierig,
00:21:05: das alles mit KI dann zu beantworten. Das heißt, diese kleinen Diskussionsbeiträge,
00:21:12: das ist vielleicht sehr viel personalisierter. Das ist generell so eine Strategie, die gerade
00:21:17: wie hatte ich das am Anfang erwähnt. So diese Sorge, die jetzt auch ein bisschen um sich greift
00:21:21: mit Sprachmodellen, mit ChatGPT, wie viel wird an Prüfungsleistungen hier sozusagen jetzt
00:21:26: betrügerisch abgeliefert. Hat mir das Programm erstellt und so weiter. Und die Analogie,
00:21:33: die immer wieder auf kommt, ist sozusagen die auch das Aufkommens des Taschenrechners. Also
00:21:37: können Schülerinnen und Schüler nicht mehr rechnen, nicht mehr im Kopf rechnen, sei das
00:21:41: Taschenrechner gibt. Es gibt Indizien, dass das tatsächlich ein bisschen abgebaut hat. Aber
00:21:45: tatsächlich kann ich das in Schuljahr gut kompensieren, indem ich einfach sage, okay,
00:21:49: es geht nicht um das Endergebnis, sondern es geht um den Rechenweg. Und die Analogie ist hier in
00:21:52: sozusagen in der Schriftsprache ähnlich, indem ich sage, okay, wenn wir um Lernprozesse arbeiten,
00:21:58: wenn wir Portfolio Gedanken sozusagen einbringen, auch in der Entstehung von Texten und sagen,
00:22:04: okay, der Gedanke war, die Struktur, die ich mir überlegt habe war folgende. Ich habe zum
00:22:08: Beispiel die Frage, dass ich eine Geschichte entwickeln muss. Und dann überlege ich mir den
00:22:11: Einstieg und sage, okay, ich will gerne lebenswertlichen Einstieg, wenn ich sozusagen diese Regieanweisungen
00:22:16: meiner eigenen Geschichte formulieren muss, als Reflektionsaufgabe. Das ist was, was ich mit KI,
00:22:21: mit Sprachmodellen lange nicht so gut machen kann und wo ich auch als Lehrkraft sozusagen sehr
00:22:25: gut nachvollziehen kann, ob die Schülerinnen und Schüler das tatsächlich auch durch Drungen haben,
00:22:30: selbst gemacht haben. Also deswegen, also diese Gedanken, wir gehen jetzt zu mittlichen Prüfungen
00:22:34: mehr oder wir kontrollieren sozusagen stärker, lassen nur vor Ort schreiben. Das ist ja nur
00:22:40: Hilfsmittel. Man kann solche Betrugsversuche nicht ewig und nicht besonders gut aussperren,
00:22:44: aber diese Gedanke auf dem Prozess zu schauen, das ist, glaube ich, der richtige Wille.
00:22:49: Okay, jetzt habe ich natürlich hier einen Umweg eingeschlagen, aber Umwege erhöhen die
00:22:53: Ortskenntnisse. Also dann können wir jetzt wieder zu deinen zwei Tools kommen.
00:22:58: Ich habe eben schon angesetzt, mir ist wichtig, sagen wir mal, so Produktionsvarianten, also Tools,
00:23:06: die tatsächlich dafür da sind, auch eigene Materialien zu erstellen. Wir wissen aus aktuellen
00:23:11: Studien, auch aus der Praxis einfach, wenn wir an Social Media denken und so weiter,
00:23:15: das Erstellen von Content schreckt Schülerinnen und Schüler nicht ab. Das Erstellen von Videoclips,
00:23:20: das Erstellen von Audio Files hat sozusagen nicht gänzlich den Schrecken verloren,
00:23:25: aber es ist nicht mehr so wie Generationen davor. Das bietet unheimliche Potenziale.
00:23:30: Ich muss nämlich auch nicht mehr, wie es zum Beispiel in meiner Zeit noch war,
00:23:32: ein halbes Jahr in die AMV AG gehen, um sozusagen ein Video erstellen zu können.
00:23:37: Sondern es gibt tausendweise Apps auf jedem Smartphone von jedem Schülerinnen und jedem Schüler,
00:23:42: die mir erlauben, sehr schön zum Beispiel den Einstieg in der Klärvideos zu machen.
00:23:46: Und da könnte man jetzt verschiedene Apps tatsächlich nennen, die für Erklärvideos
00:23:52: besonders geeignet sind, aber das wäre so ein Beispiel, wo ich sage,
00:23:57: klassische Erklärvideos aufnehmen. Es ist ein ganz, ganz, ganz großer Zugewinnen für alles,
00:24:03: was sozusagen Schüler zentrierten Unterricht anmacht, auch ein bisschen projektmäßig
00:24:07: gedachten Unterricht. Ich kann das methodisch ja sehr viel öffnen und kann sagen, okay,
00:24:11: wir haben das Thema Herbst und wir können ganz, ganz verschiedene Zugänge machen.
00:24:14: Ihr dürft gerne ein Karton machen, zum Beispiel über Pautun oder ihr dürft ein Erklärvideo machen,
00:24:19: zum Beispiel mit iMovie. Oder ihr dürft eine klassische Präsentation machen mit Powerpoint,
00:24:24: wer das lieber mag. Das heißt, ich kann auch unterschiedliche Zugänge erlauben und trotzdem
00:24:27: als Lehrkraft nach ein Produkt haben, mit dem ich auch in Bezug auf Prüfung und Bewertung gut
00:24:32: umgehen kann, mit dem ich auch mit den Schülerinnen und Schülern gut in die Reflexion gehen kann.
00:24:36: Hast du noch eine dritte Empfehlung?
00:24:38: Meine dritte Empfehlung wäre einfach ganz aktuell und da haben wir heute schon viel
00:24:42: drüber gesprochen, die Sprachmodelle. Auch sehr relevant für Unterricht, gerade im Bereich
00:24:48: Sprachen, Fremdsprachen, Gesellschaftswissenschaften, wo ich sagen kann, ich kann mit den Schülerinnen
00:24:52: und Schülern schön auch Modell lernen machen. Auch schön tatsächlich die Protektiv, die die Tools
00:24:58: einführen und sagen, okay, wir gucken uns jetzt mal an, wenn wir uns ein Märchen erstellen lassen.
00:25:02: Wir sehen jetzt die klassische Struktur von Märchen, weil das Programm hat sich die gelernt.
00:25:05: Wir analysieren jetzt sozusagen diesen Text darin. Oder auch anders, wenn die Schülerinnen
00:25:10: und Schüler haben, das ist ja jetzt auch nicht so ganz, ganz von der Hand zu weisen,
00:25:15: dass unser Bildungssystem in Bezug auf Ungleichheiten nicht ganz so Top-Performance bietet.
00:25:22: Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Sprachkenntnissen, unterschiedlich Tiefen,
00:25:26: Vokabularien und so weiter. Wenn ich sage, ihr sitzt jetzt vor einem leeren Blatt und ihr müsst
00:25:30: irgendwie was machen. Und ich verlange von euch, dass ihr was produziert. Diese Überwindung von
00:25:34: Schreibblockhagen, diese Angst sozusagen vor dem leeren Blatt, dem blinkenden Cursor,
00:25:38: kann ich hervorragend mit Sprachmodellen mit ChechGTT überwinden und sagen, okay,
00:25:42: wir machen jetzt mal den Aufschlag und dann gucken wir uns an, was daran Mist ist. Wir gucken
00:25:45: uns an, was daran Du richtig gut ist. Und dann kannst du von dort aus starten, das ist nämlich
00:25:50: überarbeiten, ist immer sehr viel leichter als Zugang als der blanke Staat. Und dann kannst du von
00:25:58: dort aus starten, das ist nämlich überarbeiten, ist immer sehr viel leichter als Zugang als der
00:26:03: blanke Staat. Kann ich bestätigen. Jetzt muss man bei ChechGTT zum Beispiel ja seine Daten
00:26:09: eingeben. Hast du eine Empfehlung, wie löst man das als Lehrkraft? Es gibt erste Anbieter,
00:26:17: die sozusagen auch Schul Lizenzen anbieten, um zu ChechGTT sozusagen Zugang zu bekommen,
00:26:23: damit wir eben Datenschutztechnik da keine Probleme haben. Es gäbe auch die Möglichkeit als
00:26:27: Schule mehrere Lizenzen, also diese kostenlosen Lizenzen, auch ChechGTT tatsächlich vorzufertigen,
00:26:34: die dann genutzt werden können. Und es gibt natürlich auch Sprachmodelle, die einfach
00:26:39: gar keinen Bloginfer benötigen. Also wenn wir jetzt zum Beispiel von ChechGTT weggehen und sagen,
00:26:44: okay, wir probieren das über Perplexity, dass ja zum Beispiel sogar noch seine Quellen, die es
00:26:50: aus dem Web gezogen hat, also Browser Quellen auch noch angibt und auch noch an den entsprechenden
00:26:56: Stellen mit Fußnoten versieht, kann ich sagen, okay, dann gehen wir eben über dieses Tool,
00:27:00: das kein Datenschutzproblem darstellt und bieten mir den Schülern hier zu. Jetzt kommen wir so
00:27:05: langsam zum Abschluss und ich möchte gerne noch mal auf die Lehrkräfte schauen. Wir haben hier
00:27:11: ein schönes Zitat, dass Lernen längst zum eigentlichen Beruf der Zukunft geworden ist.
00:27:18: Wie können Lehrkräfte da Schritt halten, die jetzt nicht sich als Digital Natives empfinden?
00:27:24: Bitte geh doch nochmal auf den Begriff "Learning Communities" ein. Ja, Learning Communities,
00:27:31: im Prinzip eigentlich auch nichts Bahnbrechen des Neues, sondern einfach nur die Idee,
00:27:37: dass natürlich Professionalisierung auch von Austausch lebt. Und das ist, wie ich sagen würde,
00:27:44: sozusagen auch für Lehrkräfte keine glänzenden neue Erkenntnis. Aber die Frage, was ich sozusagen
00:27:50: früher sehr häufig in Bezug auf fachliche Inhalte im Lehrerzimmer vielleicht mal im
00:27:53: kurzen Gespräch geklärt habe oder in Fachkonferenzen oder in Spufenteams bearbeitet habe,
00:27:58: das ist im digitalen Raum natürlich noch mal größer zu denken. Genau wie ich jetzt mit Hausaufgaben
00:28:03: nicht mehr einzelner sitze, sitze ich auch als Lehrkraft nicht mehr zwangsläufig einzeln,
00:28:06: wenn ich das Schulgeleute heute verlassen habe. Learning Communities zielen genau auf diesen
00:28:11: Gedanken und sagen auch wir Lehrkräfte, wir können uns anders vernetzen. Wir haben Communities,
00:28:15: also Communities of Practice, im besten Sinne, wo wir Ideen austauschen, wo wir Unterrichtsentwürfe
00:28:21: diskutieren können, wo wir Anregungen erhalten. Und das kann zum Beispiel über Social-Media-Plattformen
00:28:28: passieren, wie zum Beispiel beim Installerzimmer oder früher mal beim Twitter-Lerazimmer. Das kann
00:28:34: aber auch im Bereich von klassischen Fortbildungen aktiv angegangen werden. Das heißt, es gibt
00:28:40: auch Fortbildungsinstitute, die versuchen zum Beispiel fachspezifische oder zumindest in
00:28:44: benachbarten Fächern zusammengepackt, einfach die Lehrkräfte in Verbindung zu bringen, auch
00:28:49: schulübergreifend, auch erstandortübergreifend und dort zu sagen, okay, lernt voneinander. Das ist
00:28:56: sozusagen ja auch das, was man bei Fortbildung häufig mitnimmt, sehr, sehr viele spannende
00:29:00: Anregungen, die man in den Pausen mitgenommen hat und nicht immer bei der Hauptvortrag sozusagen
00:29:04: das Gewinn bringt. Das stimmt. Das würde ja auch Asynchron Sinn machen, denn die Lehrkräfte
00:29:15: könnten dann darauf zugreifen, also gerade wenn es irgendwo abgelegt ist, digital irgendwo abgelegt
00:29:19: ist, wenn sie Zeit haben und das wäre nicht unbedingt ein zusätzlicher Termin noch am
00:29:23: Nachmittag. Ich treffe mich mit den Lehrkräften aus meiner Umgebung. Das ist genau einer der
00:29:28: zentralen Vorteile. Es muss nicht gleichzeitig erfolgen. Ich muss auch nirgendwo hinfahren.
00:29:33: Ich habe jederzeit Zugriff, wenn ich sozusagen auch Zeit und Raum dafür habe, um mich damit
00:29:39: auseinanderzusetzen. Die Asynchronität ist hier tatsächlich ein ganz großer Vorteil.
00:29:42: Digitalkompetent in die Zukunft gilt nicht nur für Lernende, sondern insbesondere auch
00:29:50: für Lehrende, damit sie den Schülerinnen und Schülern genau das mitbringen, was die noch nicht
00:29:56: von selbst entdeckt haben. Nämlich, dass sie zum Beispiel manche Tools kritisch reflektieren müssen,
00:30:01: dass sie vielleicht auch auf ihr Nutzungsverhalten schauen, dass lernen Kinder nicht von selbst.
00:30:08: Das heißt, der Generationenkonflikt, der sich vielleicht in der Nutzung abzeichnet,
00:30:13: da brauchen wir Brücken von beiden Seiten. Da können auch die Jungen von den Alten noch
00:30:17: was lernen. Das als kleiner Mutmacher zum Abschluss. Vielen Dank, Michael Bigos.
00:30:22: Vielen Dank.
00:30:23: Das war "Einfach Unterrichten", der Podcast von Friedrich Plus aus dem Friedrich-Verlag.
00:30:31: Wir bringen innovativen Unterricht für Lehrkräfte auf den Punkt.
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